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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter
Autoren: Monika Felten
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zu.
    »Karadek!« Zoltan salutierte, während Odion zum Gruß nur schweigend das Haupt senkte. »Wir haben wichtige Neuigkeiten.« Der Hauptmann wol l te noch etwas hinzufügen, wartete jedoch, bis der Page die Tür geschlossen hatte, und sagte dann: »Die Prophezeiung von der Rückkehr der H o hepriesterin wird sich schon bald erfüllen.«
     
    Wenig später saßen sich die Männer an einem schw e ren Eichentisch gegenüber und berieten.
    »Gibt es Nachricht von den Spähern?«, erkundigte sich Karadek. »Wenn einer der Simions den Kelch g e funden hat, muss es auch einer der Späher bemerkt h a ben.«
    »Ich habe Kunde von drei Simions, die weiterg e wandert sind«, berichtete Zoltan. »Die Späher sind aufmerksam, aber noch haben sie nicht feststellen können, welcher der drei erfolgreich war.«
    »Drei?« Karadek fuhr sich mit der Hand nachden k lich über das Kinn. »Das ist keine gute Nac h richt.«
    »Die Späher wachen Tag und Nacht«, versicherte Zoltan. »Sie werden die Simions nicht mehr aus den Augen lassen, bis wir sicher sein können, wer es ist.«
    »Warum töten wir nicht alle, die einen Simion b e sitzen?«, warf Odion mit heiserer Stimme ein. »Einer oder drei, was spielt das für eine Rolle, wenn es dazu dient, das Schlimmste zu verhindern?«
    »Du vergisst, wo sich die Späher aufhalten.« Zo l tan schüttelte den Kopf »Sie können die Simions zerstören – nicht aber deren Besitzer töten. Wir h a ben schon zu viele Späher verloren und dürfen kein Wagnis eing e hen.«
    »Darf ich dich daran erinnern, dass die Suche inzw i schen ein Ende gefunden hat?«, fragte Odion kühl. »E i ner der Simions hat Zarife gefunden und damit sein Ziel erreicht. Wenn wir nicht eingreifen, wird er die Hohepriesterin schon bald nach Benize zurückfü h ren.«
    »Odion hat recht«, mischte sich Karadek in das G e spräch. »Wir müssen handeln. Gebt den Spähern den Befehl, die drei zu töten, so wie es schon einmal g e schehen ist. Ich weiß, dass es kein Sieg ist, aber es ve r schafft uns zumindest einen Aufschub.«
    »Der Mord an der Weberin liegt fast zweihundert Jahre zurück«, gab Zoltan zu bedenken. »Vieles ist geschehen, seit die Väter unserer Vaterväter Zarifes Rückkehr erfolgreich vereitelten. Die Welt dort ist nicht wie die unsere. Wenn es stimmt, was die Sp ä her berichten, verfügen die Menschen über geradezu mag i sche Mittel, um einen Mord aufzuklären. Sie würden unsere Späher finden und gefangen nehmen. Ich wage nicht, daran zu denken, was daraus alles erwachsen könnte.« Er holte Atem und sagte dann: »Und es gibt noch einen anderen Grund, vorsichtig zu sein. Ich muss euch nicht darauf hinweisen, dass die Anzahl der Tore in den letzten Jahrzehnten stark gesunken ist. Sei es gezielt durch die Anhänger Zar i fes oder unwissend durch die Menschen auf der anderen Seite. Wir kö n nen es nicht riskieren, auch die letzten beiden durch unbedachtes Handeln zu verli e ren.«
    »Es gibt immer noch das Tor, durch welches die Simions in das Land gelangen«, gab Odion zu bede n ken. »Wird nur der Simion zerstört, werden sie Zarife einen neuen schicken, der sie leitet. Damit lösen wir das Problem nicht, wir schieben es nur auf …« Er ve r stummte, maß Zoltan mit einem spött i schen Blick und fügte gedehnt hinzu: »Es sei denn, wir zerstören auch das Tor, durch das die Hüterinnen sie schicken.«
    Zoltan erwiderte den Blick, sagte aber nichts. J e der in Torpak wusste, dass seine Garde seit vielen Jah r zehnten vergeblich versuchte, das geheime Tor im Hochland zu finden. Ein Unterfangen, das schon viele mutige Männer das Leben gekostet hatte. Er ließ sich von Odion jedoch nicht provozieren und tat, als hätte er den Vorwurf nicht gehört. Odion wartete eine We i le und sagte dann: »Nun, wie auch immer, ich halte es nach wie vor für das Einfachste, die Besitzer der drei Simions zu töten.«
    »Kommt nicht in Frage.« Zoltan verschränkte die Arme vor der Brust. »Die Späher sind gute Männer. Sie wissen, wo die Simions sind. Ich bin sicher, es wird ihnen gelingen, die Skulpturen zu zerstören, ehe Zarife das Tor findet.«
    »Dennoch dürfen wir nicht den Fehler machen, die Lage hier im Land zu unterschätzen«, wandte Karadek ein. »Wir müssen die Patrouillen an der Grenze zum Hochland verstärken und unverzüglich Truppen in den Norden entsenden. Die Rebellen werden gewiss von der baldigen Rückkehr Zarifes erfahren haben und sich zum Kampf rüsten. Es steht zu befürchten, dass sie
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