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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter
Autoren: Monika Felten
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niemand würde sie jemals wieder zurückbringen. Es war kein Spiel und keine Fernsehshow gewesen. Es war real. Alles hier war real. So real wie Manons Leben vor dem Besuch in Newgrange gewesen war. So real wie Sandras Tod.
    Aideen hatte versucht, ihr alles zu erklären. Sie ha t te von den beiden Welten gesprochen, von einem Tor dazwischen, von den Simions und von Zarife, die a n geblich in Sandras Körper wiedergeboren worden war und deren altes Ich vernichtet hatte. Manon hatte nicht einmal die Hälfte davon versta n den, und sie war sich auch nicht sicher, ob sie es verstehen wollte.
    Sie fühlte sich leer und ausgebrannt, entwurzelt, verzweifelt und unendlich traurig. Ihr Leben war ze r stört, alle Ziele und Pläne verloren. Glaubte man A i deen, saß sie in dieser Welt fest, da die Tore für immer geschlossen waren.
    Manon seufzte und nahm einen Stock zur Hand. Morgen würden die Hüterinnen das Hochland verla s sen, und sie würde mit ihnen gehen. Wohin, war ihr gleichgültig. Nirgends gab es Orte, die ihr etwas b e deuteten. Nirgends jemanden, der auf sie wartete. Sie musste ihr Leben neu beginnen und lernen, mit der Schuld zu leben, die sie auf sich geladen hatte.
    Langsam, fast andächtig, zeichnete sie mit dem Stock vier Buchstaben in den weichen Sand zu ihren Füßen.
      
      
      
    ENDE
       
    Auch wenn dies kein Film und keine Fernse h show war, erschien ihr das magische Wort am Schluss alter Filme, bei dem man sich noch schnell eine Träne aus den Augenwinkeln wischte, ehe das Licht anging, i r gendwie passend. Der Vorhang war gefallen, nun musste sie nur noch auf das Licht wa r ten.
    »Es gibt kein Ende, solange du es nicht selbst veru r sachst.« Aideen war neben sie getreten. »Bis dahin ist es nur ein Ausatmen für einen neuen A n fang.«
    … ein Ausatmen für einen neuen Anfang. Manon sah nicht auf, aber die Worte berührten sie, und sie spürte, dass trotz allem nicht nur Verzweiflung in ihr herrschte. Tief in ihrem Innern war sie bereit, die He r ausforderung anzunehmen und sich auf ihr neues L e ben einzulassen. Noch war es ein schwaches G e fühl, die Trauer übermächtig, aber es würde wac h sen.
    Entschlossen wischte Manon mit dem Fuß die Buchstaben fort. Es war nicht ihre Art, zu warten, bis das Licht anging. Sie würde es selbst entzünden – auch ohne Streichhölzer.
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