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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos
Autoren: David Eddings
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sicher nicht.«
    »Kommt etwas über Geran darin vor? Was ist seine Rolle in dem Ganzen?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht die des Opfers – wie Agachak glaubt. Es ist aber auch möglich, daß Zandramas ihn lediglich entführte, um dich zu zwingen, sie mit dem Auge zu verfolgen. Nichts wird je geklärt sein, ehe nicht das Auge und der Sardion an einem Ort zusammenkommen.«
    »An dem Ort, der nicht mehr ist«, fügte Garion verdrossen hinzu.
    Belgarath brummelte. »An diesem Satz ist etwas, das mir keine Ruhe läßt. Manchmal ist die Lösung zum Greifen nahe, doch dann entgleitet sie mir wieder. Ich habe ihn früher schon einmal gehört oder gelesen, nur kann ich mich einfach nicht erinnern, wo.«
    Polgara trat in die Stube. »Ihr zwei seid ja schon früh auf«, wunderte sie sich.
    »Garion, ja, ich weniger«, entgegnete Belgarath.
    »Bist du die ganze Nacht aufgeblieben, Vater?«
    »So könnte man es nennen. Ich glaube, das war es, worauf ich gewartet hatte.« Er legte die Hand auf das Buch vor ihm.
    »Sobald die anderen auf sind, sollten wir packen und uns wieder auf den Weg machen.«
    Jemand klopfte sacht an die Haustür. Garion stand auf, um sie zu öffnen.
    Vard stand davor im blaßgrauen Licht des dämmernden Tages. »Ich muß euch etwas sagen.«
    »Kommt herein.« Garion hielt die Tür für ihn auf.
    »Guten Morgen, Vard«, begrüßte Belgarath den Weißgewandeten. »Ich hatte noch keine Gelegenheit, Euch für dieses Buch zu danken.«
    »Dafür müßt Ihr Cyradis danken. Wir gaben es Euch auf ih-re Anweisung. Ich glaube, Ihr und Eure Freunde solltet rasch aufbrechen. Soldaten sind auf dem Weg hierher.«
    »Malloreaner?«
    Vard nickte. »Eine Kolonne ist von Rak Verkat abmarschiert.
    Sie dürfte unser Dorf noch vor dem Mittag erreichen.«
    »Könnt Ihr uns ein Schiff zur Verfügung stellen?« bat ihn Belgarath. »Wir müssen nach Mallorea.«
    »Das wäre momentan nicht klug. Auch die Küste wird von Malloreanern patrouilliert.«
    »Meint Ihr, daß sie nach uns suchen?« fragte Polgara.
    »Es wäre möglich, Lady Polgara«, antwortete Vard. »Aber es ist auch nicht das erste Mal, daß der Befehlshaber von Rak Verkat seine Leute die ganze Insel und das Meer rundum absuchen läßt – gewöhnlich, um Murgos aufzuspüren, die sich noch irgendwo versteckt halten. Sie kämmen die Insel ein paar Tage lang durch und kehren dann in ihre Garnison in Rak Verkat zurück. Wenn der gegenwärtige Streifzug eine dieser routinemäßigen Suchmaßnahmen ist, werden die Truppen nicht sehr sorgfältig vorgehen und auch nicht lange in dieser Gegend verweilen. Sobald sie fort sind, könnt Ihr hierher zu-rückkommen, dann sorgen wir für ein Schiff für euch.«
    »Wie groß ist eigentlich dieser Wald da draußen?« fragte Belgarath.
    »Sehr groß, Ehrwürdiger.«
    »Gut. Malloreaner fühlen sich in Wäldern unbehaglich.
    Wenn wir uns in den Wald zurückziehen, dürfte es nicht schwierig sein, ihnen auszuweichen.«
    »Aber ihr müßt den Einsiedler meiden, der in diesem Wald haust.«
    »Einsiedler?«
    »Ein bedauernswerter geistesgestörter Bursche. Er ist nicht wirklich ein böser Mensch, aber er ist mutwillig und spielt Wanderern gern irgendwelche Streiche.«
    »Wir werden daran denken«, versprach ihm Belgarath. »Garion, sei so lieb und weck die anderen. Wir müssen zusehen, daß wir weiterkommen.«
    Als alles für ihren Aufbruch bereit war, stand die Sonne über der niedrigen Bergkette im Osten. Sadi blickte aus der Tür auf die strahlende Sonne, die auf das Dorf schien und die Wellen im Hafen glitzern ließ. »Wo ist der Nebel, wenn man ihn braucht?« fragte er niemanden im besonderen.
    Belgarath schaute sich um. »Uns bleiben etwa vier Stunden, bis die Malloreaner hier sind. Wir sollten sie nutzen, von hier wegzukommen.« Er drehte sich zu Vard um. »Habt Dank«, sagte er, »für alles.«
    »Mögen alle Götter mit euch sein«, antwortete der Silberhaarige. »Beeilt euch.«
    Sie ritten aus dem Dorf und über die Wiese zum Rand des dunklen Waldes.
    »Irgendeine bestimmte Richtung, alter Freund?« fragte Silk Belgarath.
    »Ich glaube nicht, daß die Richtung eine große Rolle spielt«, erwiderte der alte Mann. »Ein Dickicht, in dem wir uns verstecken können, ist wahrscheinlich alles, was wir brauchen.
    Malloreaner werden nervös, wenn sie nicht eine Meile ringsum sehen können, deshalb ist nicht zu erwarten, daß sie den Wald allzu genau durchsuchen.«
    »Ich schaue mal, was ich finden kann«, erbot sich der kleine Mann.
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