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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos
Autoren: David Eddings
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Bösen, und jenes, welches wir wählen – das Gute oder das Böse – wird bis ans Ende aller Tage bestehen. Doch wie können wir wissen, was gut ist und was böse?
    So höre auch dies, mein Volk: Die Steine dieser Welt und aller anderen Welten murmeln ohne Unterlaß von den zwei Steinen, die im Mittelpunkt dieser Teilung liegen. Dereinst waren diese beiden Steine eins und befanden sich im Mittelpunkt aller Schöpfung, doch wie alles andere wurden auch sie geteilt. Und im Augenblick der Teilung wurden sie mit einer Kraft auseinandergerissen, die ganze Sonnen vernichtete. Und wo diese Steine beieinander gefunden werden, wird die letzte Begegnung zwischen den beiden Geistern stattfinden. Nun wird der Tag kommen, da alle Teilung endet und alles wieder eins sein wird – außer den beiden Steinen, denn ihre Teilung ist so ein-schneidend, daß sie nicht mehr zusammengefügt werden können.
    Und an dem Tag, da die Teilung endet, wird einer der Steine für immer aufhören zu sein, und an jenem Tag wird auch einer der zwei Geister für alle Zeit verschwinden.«
    »Wollen sie damit behaupten, daß das Auge nur die Hälfte dieses ursprünglichen Steines ist?« rief Garion ungläubig.
    »Und die andere Hälfte ist der Sardion«, bestätigte Belgarath. »Das erklärt eine Menge.«
    »Ich wußte nicht, daß es eine Verbindung zwischen den beiden gibt.«
    »Ich auch nicht. Aber es paßt irgendwie zusammen, nicht wahr? Alles an dieser ganzen Geschichte ist von Anfang an paarweise gekommen: Zwei Prophezeiungen, zwei Bestimmungen, ein Kind des Lichts und ein Kind der Finsternis – da ist es doch nur logisch, daß es auch zwei Steine gibt, nicht wahr?«
    »Und der Sardion hat dieselben Kräfte wie das Auge«, fügte Polgara ernst hinzu.
    Belgarath nickte. »In der Hand des Kindes der Finsternis kann er in etwa dasselbe leisten wie das Auge in Garions Hand – und wir haben noch lange nicht alles damit aus-probiert!«
    »Das spornt uns noch ein wenig mehr an, Zandramas daran zu hindern, den Sardion zu erreichen, nicht wahr?« warf Silk ein.
    »Ich habe bereits den größten Ansporn der Welt«, sagte Ce'Nedra bedrückt.
    Garion stand am nächsten Morgen schon sehr früh auf.
    Nachdem er behutsam, um Ce'Nedra nicht zu wecken, die Kammer verlassen hatte, die er mit ihr teilte, fand er Belgarath am Tisch der großen Stube vor, mit dem Buch der Äonen vor sich und einer niederbrennenden Kerze daneben.
    »Warst du gar nicht im Bett, Großvater?«
    »Was? Oh – nein. Ich wollte das Buch fertig lesen, ohne dabei gestört zu werden.«
    »Hast du etwas gefunden, das uns nutzen könnte?«
    »Eine Menge, Garion. Eine ganze Menge. Jetzt weiß ich, was Cyradis macht.«
    »Ist sie wirklich in diese Sache verwickelt?«
    »Sie glaubt es jedenfalls.« Er klappte das Buch zu, lehnte sich zurück und starrte abwesend an die Wand. »Weißt du, diese Leute hier und die von Kell in Dalasien, sind der Überzeugung, daß es ihre Aufgabe ist, zwischen den beiden Prophezeiungen – den beiden Kräften, die das Universum teilten
    – zu wählen. Und sie glauben, daß es ihre Wahl ist, die die Sache ein für allemal klärt.«
    »Eine Wahl? Das ist alles? Soll das heißen, daß sie lediglich das eine oder das andere zu wählen brauchen, und das ist dann alles?«
    »In groben Zügen, ja. Sie glauben, die Wahl müsse während einer der Begegnungen zwischen dem Kind des Lichtes und dem Kind der Finsternis getroffen werden – und beide Steine, das Auge und der Sardion, müssen dabei anwesend sein. Von Anbeginn an lag die Aufgabe, die Wahl zu treffen, immer nur bei einem Seher oder einer Seherin. Und bei jeder Begegnung zwischen dem Kind des Lichts und dem Kind der Finsternis mußte dieser bestimmte Seher anwesend sein. Ich nehme an, daß irgendeiner sich irgendwo in der Nähe verborgen hatte, als du in Cthol Mishrak gegen Torak kämpftest. Jedenfalls ist diese Aufgabe jetzt auf Cyradis gefallen. Sie weiß, wo sich der Sardion befindet, und sie weiß, wo die Begegnung stattfinden wird. Sie wird dort sein. Wenn alle Umstände gegeben sind, wird sie ihre Wahl treffen.«
    Garion setzte sich in einen Sessel neben dem schwelenden Feuer. »Du glaubst das alles doch nicht wirklich, oder?«
    »Ich weiß nicht, Garion. Wir haben uns unser ganzes Leben an die Worte der Prophezeiung gehalten, und es hat viel Mühe gekostet, mich hierherzubringen, um mir dieses Buch zu über-geben. Ich glaube diesen ganzen Mystizismus vielleicht nicht völlig, aber mißachten werde ich ihn
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