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Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman

Titel: Knochensplitter - Ein Alex-Delaware-Roman
Autoren: PeP eBooks
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zehnmal.
    Er ließ das Geklingel eines natürlichen Todes sterben.
    Eine Minute später ging es wieder los, und er dachte, vielleicht sollte ich rangehen, falls es Rumley war, der ihn auf die Probe stellen wollte.
    Er räusperte sich, machte einen auf ehrliche Haut und nahm ab. » Rettet die Marsch .«
    Das Schweigen am anderen Ende brachte ihn zum Lächeln.
    Einer seiner Freunde wollte ihn verulken, vermutlich Ethan. Oder Ben oder Jared.

    »Mann«, sagte er. »Was ist los?«
    Eine komische, irgendwie zischelnde Stimme sagte: »Los?« Komische Lache. »Mit was ganz Bestimmten ist jetzt nichts mehr los. Es ist in eurer Marsch verbuddelt.«
    »Okay, Mann …«
    »Halt’s Maul, und hör zu.«
    Bei der Ansprache wurde Chances Gesicht knallheiß, als ob er irgendeinen Penner von der gegnerischen Mannschaft klammheimlich faulte und dann voll auf unschuldig machte, wenn der Typ jaulte, dass man ihm die Eier gequetscht hätte.
    »Leck mich, Mann«, sagte er.
    Der Typ mit der zischelnden Stimme sagte: »Auf der Ostseite der Marsch. Schau nach, dann findest du’s.«
    »Als ob ich’nen …«
    »Tot«, sagte der Zischelnde. »Etwas Mucksmausetotes.« Lachen. » Mann. «
    Der Typ legte auf, bevor Chance ihm sagen konnte, dass er sich die Sache sonst wohin …
    »Hey, Mann, wie geht’s, wie steht’s?«, sagte jemand an der Tür.
    Chances Gesicht glühte immer noch, aber er machte einen auf ehrliche Haut und wandte den Kopf.
    Dort, unter der Tür, stand Duboff mit einem Rettet-die-Marsch -T-Shirt, Freakshorts, die zu viel dürre weiße Schenkel sehen ließen, Plastiksandalen und seinem dämlichen grauen Bart.
    »Hey, Mr. Duboff«, sagte Chance.
    »Hey, Mann.« Duboff reckte die Faust zum Gruß. »Hast du dir schon mal die Reiher angeschaut, seit du hier bist?«
    »Noch nicht, Sir.«
    »Das sind unglaubliche Tiere, Mann. Großartig. So eine Spannweite.« Er streckte die mageren Arme bis zum Anschlag aus.

    Du hast mich offenbar mit jemand verwechselt, der so’nen Scheiß geil findet.
    Duboff kam näher, roch krass nach dem Öko-Deodorant, zu dem er auch Chance hatte überreden wollen. »Wie Flugsaurier, Mann. Meisterhafte Fischer.«
    Chance hatte gedacht, ein Reiher wäre ein Fisch, bis Duboff ihn aufklärte.
    Duboff schob sich näher zum Schreibtisch und zeigte seine krassen Zähne. »Die reichen Leute in Beverly Hills mögen es nicht, wenn die Reiher zur Atzzeit einschweben und ihre kostbaren Koi fressen. Koi sind was Unnatürliches. Mutationen, weil Menschen mit braunen Karpfen rumpfuschen und die DNA verhunzen, damit diese Farben rauskommen. Reiher sind die reine Natur, ausgezeichnete Räuber. Sie füttern ihre Jungen und sorgen wieder für ein natürliches Gleichgewicht. Scheiß auf diese Beverly Hillbillies, was?«
    Chance lächelte.
    Vielleicht war das Lächeln nicht breit genug, denn Duboff wirkte mit einem Mal nervös. »Du wohnst nicht hier, wenn ich mich recht entsinne, oder?«
    »Nein, Sir.«
    »Du wohnst in …«
    »Brentwood.«
    »In Brentwood«, sagte Duboff, als versuchte er dahinterzukommen, was das bedeutete. »Deine Eltern halten keine Koi, oder?«
    »Nee. Wir haben nicht mal’nen Hund.«
    »Sehr gut«, sagte Duboff und tätschelte Chance die Schulter. »Bei dem ganzen Hundemist geht’s bloß um Unterwürfigkeit. Die ganze Sache hat was von gesellschaftlich akzeptierter Sklaverei.«
    Er ließ die Hand auf seiner Schulter. War der Typ schwul?
    »Yeah«, sagte Chance und rückte ein Stück ab.

    Duboff kratzte sich am Knie. Runzelte die Stirn und rubbelte eine rosige Beule. »Ich hab grade bei der Marsch vorbeigeschaut und nach Müll geguckt. Irgendwas muss mich gebissen haben.«
    »Den kleinen Kerlen Futter spenden«, sagte Chance. »Das ist gut so, Sir.«
    Duboff starrte ihn an und versuchte dahinterzukommen, ob Chance ihn verarschen wollte.
    Aber Chance machte immer noch einen auf ehrliche Haut, worauf Duboff zu dem Schluss kam, dass Chance in Ordnung war, und lächelte. »Vermutlich hast du recht … Jedenfalls hab ich gedacht, ich schau mal vorbei und seh nach, wie’s dir so geht, bevor dein Dienst vorbei ist.«
    »Mir geht’s gut, Sir.«
    »Okay, ich schau später noch mal vorbei, Mann.«
    »Äh, Sir, es ist sozusagen kurz vor Schluss.«
    Duboff lächelte. »So ist es. Um zehn kannst du abschließen. Ich komm später noch mal vorbei.« Auf dem Weg zur Tür blieb er stehen und blickte zurück. »Was du da machst, ist eine ehrenwerte Sache, Chance. Egal unter welchen Umständen.«
    »Absolut,
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