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Knigge fuer Individualisten

Knigge fuer Individualisten

Titel: Knigge fuer Individualisten
Autoren: Elisabeth Bonneau
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Verabschiedung läuft ab wie die Begrüßung: Der
     Höherrangige darf mit Ihrer Vorzugsbehandlung rechnen. Müssen Sie ein
     Zusammensein vorzeitig verlassen? Teilen Sie Ihren Sitznachbarn ohne
     Aufheben mit, was Sie vorhaben; das ist anständig, liebenswert, schnell und
     klassisch zugleich. Nur als Ehrengast dürfen Sie allen die Hand
     schütteln.
    ZART HINAUS-
KOMPLIMENTIEREN
    Genug geplaudert. Sie wollen nicht bis zum
     Morgengrauen sitzen bleiben, Ihr Besuch sollte sich allmählich
     verabschieden. Erwarten Sie nicht, dass er Ihre Gedanken liest. Bieten
     Sie »zum Schluss noch einen Schluck« an. Fragen Sie nach den Plänen
     für den nächsten Tag. Ist er immer noch da? Sagen Sie locker und
     wertschätzend, aber bestimmt und pragmatisch: »Schön, dass du da
     warst. Ich freue mich auf unser Wiedersehen. Komm gut heim.« Auf dem Weg zur Tür hat der Gast übrigens
     Vortritt: Jetzt kennt er sich ja aus.
Unter einem Dach:
     Nachwuchs, Übernachtungsgäste, Nachbarn
    Man kann sich Lebenspartner aussuchen und manchmal
     sogar Chefs und Arbeitskollegen. Für Familie und Nachbarschaft gilt das – ob
     glücklicher- oder traurigerweise – nicht. Und selbst wenn man sich seine
     Besucher noch auswählen kann, zerrt deren längere Anwesenheit doch manchmal
     arg an den Nerven.
Knigge für Kids: gar nicht so
     schwer
    Verhalten sich Ihre Verwandten in Ihrer Anwesenheit
     so, dass Sie sie gern um sich haben? Schön. Denn was würden Sie sagen, wenn
     Ihnen die Cousine ihre Handtasche mitten auf den festlichen Esstisch knallt?
     Und wenn der Vetter das Schlürfen und Schmatzen nicht lässt? Gar nichts
     könnten Sie sagen, wenn Sie nicht wie Heidis Fräulein Rottenmeier dastehen
     wollen.
    Bei Ihren Kindern ist das anders, da müssten Sie sogar
     etwas sagen. Doch die können sich bestimmt benehmen. Als Eltern brauchen
     Sie nur altersgemäße Spielregeln aufzustellen
     und bei der Umsetzung zu helfen. Manchmal fällt das Thema aber der Hektik
     des Alltags zum Opfer. Oft merken Eltern erst, wenn sie sich selbst
     beobachtet fühlen, dass das liebe Kind den einen oder anderen Fehler macht.
     Dann geht es los mit Gängelei: »Sag jetzt der Oma endlich danke!«; mit
     Tadel: »Messer in die rechte Hand!«; mit öffentlicher Demütigung: »Schaut
     euch diese Trauerränder unter seinen Fingernägeln an.« Schade. Denn es ist
     gar nicht so schwer, Kinder anzuleiten, in Fragen des Umgangs
     Selbstbewusstsein, Resilienz (psychische Widerstandskraft) und
     Persönlichkeit zu entwickeln, also:
auf die eigenen Fähigkeiten zu
     vertrauen,
Fertigkeiten schrittweise zu
     erlernen,
neue Lernfelder konstruktiv zu
     bearbeiten.
    Machen Sie Ihr Kind Schritt für Schritt mit den
     Grundregeln des einvernehmlichen Miteinanders vertraut; dazu gehören auch
     die Tischsitten. Und helfen Sie ihm, seinen eigenen Umgangsstil zu
     entwickeln. Selbst wenn der nicht exakt der Ihre ist.
Übernachtungsbesuch – von
     zwei Seiten betrachtet
    Über das Kommen mancher Leute tröstet einen nur die
     Hoffnung auf ihr Weggehen. Deshalb gilt für Übernachtungsgäste: Verhalten
     Sie sich so, dass die Gastgeber Sie gern kommen … und ungern gehen sehen.
     Wie setzen Sie das Ihren Stil-Fähigkeiten gemäß um?
    Vertrauen Sie den Regeln der
     alten Schule, sind Sie ein gern gesehener Gast: Es läge Ihnen
     fern, andere als die Ihnen zugewiesenen Räumlichkeiten zu betreten und die
     Gastgeber am Schlafengehen zu hindern oder zu wecken. Niemand muss
     befürchten, Sie im Schlafanzug auf dem Flur anzutreffen, Sie präsentieren
     sich immer wie aus dem Ei gepellt. Versäumen Sie als Dame nicht, den
     Gastgebern Hilfe anzubieten. Auch Sie können anpacken.
    Als natürlicher
     Pragmatiker sind Sie ebenfalls stets willkommen. Sie helfen
     beim Kochen und Abspülen, wischen nach Gebrauch die Dusche trocken und
     ziehen vor der Abreise Ihr Bett ab. Die CDs zu ordnen und den Kindern die
     Mathe-Aufgaben zu lösen, das fände allerdings nicht jeder Hausherr so gut
     wie Sie.
    Sind Sie grundsätzlich
     locker drauf? Dann verbreiten Sie gute Stimmung von früh bis
     spät – richtig toll. Nehmen Sie aber bitte die Aufforderung, Sie sollten
     sich wie zu Hause fühlen, nicht allzu wörtlich. Setzen Sie sich nicht im
     Negligee an den Frühstückstisch. Und gehen Sie vor den Hausherren ins
     Bett.
    Behalten Sie am liebsten das
     Heft in der Hand? Dann ordnen Sie sich ungern in fremden
     Haushalten ein. Sie gehen lieber ins Hotel. Müssen Sie eine Einladung
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