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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk!
Autoren: Terry Pratchett
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hatte ein Problem. »Was ist eigentlich los, Feldwebel?«, fragte er leise. »Er klingt so, als gähnt er die ganze Zeit über. Was ist eine Hgalerie?«
    »Eine Galerie, Nobby«, erklärte Colon. »Das ist sehr vornehmes Sprechen.«
    »Ich verstehe ihn kaum!«
    »Was zeigt, wie vornehm es ist, Nobby. Es wäre wohl kaum sehr vornehm, wenn Leute wie
du
ihn ohne weiteres verstehen könnten, oder?«
    »Guter Hinweis«, sagte Nobby. »Das habe ich nicht bedacht.«
    »Hast du das Fehlen des Objekts heute Morgen festgestellt, Herr?«, fragte Colon, als sie dem Konservator in eine Galerie voller Leitern und Staubdecken folgten.
    »hJa!«
    »Also wurde es in der vergangenen Nacht gestohlen?«
    Sir Reynold zögerte. »Äh… nicht hunbedingt, fürchte ich. Wir sind dabei, die Lange hGalerie zu renovieren. Das Bild war zu groß, um es woanders unterzubringen, deshalb haben wir es hwährend des letzten Monats mit Staubdecken verhüllt. Als hwir sie heute Morgen abnahmen, war nur noch der Rahmen da! Seht nur!«
    Der Rahmen des Schlingels, verdächtig leer, war drei Meter hoch und fünfzehn Meter lang, und eigentlich konnte man schon ihn selbst als Kunstwerk bezeichnen. Jetzt umgab er nichts weiter als unebenen, staubigen Verputz.
    »Ich schätze, das Gemälde befindet sich inzwischen bei einem reichen privaten Sammler«, stöhnte Sir Reynold. »Aber wie könnte er es geheim halten? Es zählt zu den bekanntesten Bildern auf der ganzen Welt! Jede zivilisierte Person würde es sofort erkennen!«
    »Wie sieht es aus?«, fragte Fred Colon.
    Sir Reynold schraubte seine Erwartungen herunter, was häufig geschah, wenn jemand mit den Besten von Ankh-Morporks Wache sprach.
    »Vielleicht kann ich euch eine Kopie zeigen«, sagte er schwach. »Aber das Original ist fünfzehn Meter lang! Habt ihr es
nie
gesehen?«
    »Man hat mich damals als Kind hierher gebracht, damit ich es mir ansehe, aber das ist ziemlich lange her. Außerdem konnte man es nicht in dem Sinne
sehen.
Wenn man das andere Ende erreichte, hatte man schon vergessen, was am Anfang geschah.«
    »Das stimmt leider, hFeldwebel«, sagte Sir Reynold. »Und hwas diese Sache so ärgerlich macht: Der
Sinn
der Renovierung bestand darin, einen speziellen runden Raum zu schaffen, der den Schlingel aufnehmen sollte. Der Besucher sollte
hganz
von dem Gemälde umgeben sein und sich praktisch
mitten
in dem Schlachtgetümmel befinden. Er sollte das Gefühl haben, im Koomtal zu sein! Der Künstler sprach in diesem Zusammenhang von panoskopischer Kunst. Wie auch immer man das gegenwärtige Interesse an den historischen hEreignissen bewerten mag: Die zusätzlichen Besucher hätten es uns herlaubt, das Bild so zu präsentieren, wie es gezeigt werden sollte. Und jetzt dies!«
    »Wenn beabsichtigt war, das Bild woanders auszustellen… warum habt ihr es dann nicht abgenommen und an einem sicheren Ort untergebracht?«
    »Meinst du etwa, wir hätten es
zusammenrollen
sollen?«, fragte Sir Reynold entsetzt. »Das könnte
großen
Schaden verursachen. Oh, wie entsetzlich! Nein, hwir hatten für nächste Woche einen Transport geplant, der mit größter Sorgfalt durchgeführt werden sollte.« Er schauderte. »hWenn ich mir vorstelle, dass jemand das Bild aus dem Rahmen
geschnitten
hat, schwinden mir die Sinne…«
    »He, Feldwebel, dies muss eine Spur sein!«, sagte Nobby, der einer alten Angewohnheit folgend umhergelatscht war und Dinge befingert hatte, um festzustellen, ob sie wertvoll waren. »Sieh nur, hier hat jemand stinkenden Müll abgeladen!«
    Er stand vor einer Plinthe, auf der etwas lag, das nach einem Lumpenhaufen aussah.
    »Bitte fass das nicht an!«, sagte Sir Reynold und eilte zu Nobby. »Das ist
Erzähl mir nichts von Montagen!,
das umstrittenste hWerk von Daniellarina Schmoller! Du hast doch nichts bewegt, oder?«, fügte er nervös hinzu. »Es ist praktisch unbezahlbar, und sie hat eine spitze Zunge!«
    »Es ist doch nur ein Haufen Abfall«, protestierte Nobby und wich zurück.
    »Kunst ist größer als die Summe ihrer mechanischen Komponenten, Korporal«, sagte der Konservator. »Du hwürdest doch auch nicht behaupten, dass Caravatis
Drei große rosarote Frauen und ein kleiner Schleier
nur ›eine Ansammlung alter Farbe‹ ist.«
    »Und das hier?«, fragte Nobby und deutete auf die nächste Plinthe. »Ein dicker Pfosten mit einem Nagel drin! Ist das ebenfalls Kunst?«
    »
Freiheit
? Wenn es jemals zum Verkauf stünde, hbrächte dieses Kunstwerk sicher dreißigtausend Dollar ein«, sagte
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