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Kleine Sünden erhalten die Liebe

Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe
Autoren: Janet Evanovich
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historische Haus, und sie wohnt in einem kleinen Apartment im ersten Stock. Sie ist vierzig Jahre alt, zweimal geschieden und derzeit Single. Obwohl sie so groß ist wie ich, wirkt sie größer, was hauptsächlich an ihrem Haar liegt. Meine Haare sind blond und schnurgerade. Claras Haare sind schwarz mit grauen Strähnen und wahrscheinlich schulterlang. So genau lässt sich das nicht sagen bei diesem gewaltigen, widerspenstigen Lockenschopf.
    Ich tauschte mein Sweatshirt gegen einen weißen Bäckerkittel und band mir eine Kochschürze um.
    »Heute brauchen wir ein Extrablech Laugenbrötchen und Erdbeer-Cupcakes. Wie jeden Montag«, erklärte Clara.
    Ich war bereits dabei, das Mehl abzuwiegen. »Schon in Vorbereitung.«
    Clara und ich reden morgens nicht sehr viel. Die Maschinen surren und summen, wenn der Brotteig mechanisch geknetet und Kuchenteig gemischt wird. Ich suche Zutaten zusammen, bereite Backformen vor und knete Hefeteig, während ich mich auf meine bevorstehenden Aufgaben und den herrlichen Tag vor mir konzentriere. Normalerweise. Heute waren mir dabei Hatchet und Wulf im Weg. Ich musste immer wieder an Schwerter, Schlüssel, hässliche Drohungen und perfekt gebügelte Hosen denken.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte sich Clara. »Du sprichst mit dir selbst und starrst den Teig für süße Brötchen wütend an.«
    »Ich hatte eine unruhige Nacht. Erinnerst du dich an Steven Hatchet?«
    »Wulfs mittelalterlicher Lakai.«
    »Ja. Ich besitze einen Schlüssel, den er haben will.«
    »Und du willst ihn ihm nicht geben?«
    »Nein.«
    »Na dann gute Nacht«, meinte Clara.

KAPITEL 4
    G lo rauschte pünktlich um acht Uhr in die Backstube. Sie stellte ihren Besen in die Ecke und legte ihre Umhängetasche in ein Regal.
    »Gestern Abend ist mir etwas Unglaubliches passiert«, berichtete sie. »Ich habe online einen Mann kennengelernt, und er ist einfach perfekt. Ich glaube, er ist der Richtige. Und ich bin beinahe davon überzeugt, dass er ein Zauberer ist. Er hat es zwar nicht so direkt gesagt, aber ich habe eine entsprechende Schwingung empfangen.«
    Ich warf einen Blick zu Clara hinüber und sah, dass sie sich nur mit Mühe eine Grimasse verkneifen konnte. Glo lernte ständig perfekte Männer kennen, die ein Hauch von Zauberei umgab. Ich bewunderte ihren Optimismus, war indes der Meinung, dass ihre Auswahlkriterien verbesserungswürdig waren. Keiner der Männer hatte sich bisher als Zauberer herausgestellt. Und einige von ihnen waren geradezu unheimlich.
    »Wir treffen uns heute Abend auf einen Drink«, fuhr Glo fort. »Ich versprech mir echt viel davon.«
    Clara zog ein Blech mit Croissants aus dem Ofen. »Das letzte Mal hatte der Kerl dreiundvierzig Piercings und ein Schlangentattoo auf seiner Stirn.«
    »Er war aber süß«, verteidigte Glo sich. »Ich würde mich immer noch mit ihm treffen, wenn er nicht diesen Frauenkleidertick gehabt hätte. Manchmal ging er in meinen Klamotten nach Hause und gab sie mir nicht mehr zurück. Ich habe nichts dagegen, meine Sachen zu verleihen, aber irgendwo muss ich eine Grenze ziehen.«
    Glo zog sich einen blauen Kittel von Dazzle’s über, knöpfte ihn zu und ging zur Eingangstür, wo bereits drei Kunden auf Einlass warteten. Zwei Stunden später hatte der Kundenansturm nachgelassen, und Glo nützte die Gelegenheit, um Vorbestellungen zur Abholung zu verpacken. Clara reinigte ihren Arbeitsbereich, und ich glasierte den letzten Posten Cupcakes. Die Hintertür war immer noch offen und ließ frische Luft und Sonnenschein in die Backstube. Plötzlich fiel ein Schatten auf den Fußboden, und wir schauten auf und sahen Hatchet vor uns.
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Clara. »Sir Hatchet.«
    »Nein«, erwiderte er. »Nur Hatchet. Im Dienste seines Herrn und Meisters.«
    »Ich befürchte, Sie sind hier an der falschen Stelle«, erklärte Clara. »Wenn Sie Ihrem Herrn und Meister Cupcakes kaufen wollen, müssen Sie den Ladeneingang an der Straße nehmen.«
    »Mein Lehnsherr braucht nichts so Banales wie Cupcakes«, entgegnete Hatchet. Er warf einen Blick auf das Tablett mit den frisch glasierten Schokoladenkuchen und öffnete den Mund. Seine Augen wurden glasig. »Obwohl sie wahrlich schmackhaft aussehen.«
    »Komm endlich zur Sache«, forderte ich Hatchet auf. »Was willst du hier?«
    Er wandte mir rasch seine Aufmerksamkeit zu. »Den Schlüssel. Ich sterbe lieber, bevor ich meinen Herrn enttäuschen muss.«
    »Das ließe sich möglicherweise einrichten«, meinte
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