Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kleine Luegen erhalten die Liebe

Kleine Luegen erhalten die Liebe

Titel: Kleine Luegen erhalten die Liebe
Autoren: Katy Regan
Vom Netzwerk:
Verdammt, verdammt, verdammt! Panik erfasste ihn. Wie zum Teufel sollte er sich aus dieser Situation herauswinden? Und wie war er überhaupt hinein geraten?
    »Gut, gut, das höre ich gern. Und lauf mir nur ja nicht weg, Süßer! Ich muss nur kurz aufs Klo, aber ich bin gleich wieder zurück und mache weiter.«
    Karen beugte sich über ihn, küsste ihn auf die Wange und stand auf.
    Fraser wandte den Kopf, sehr langsam nur, und trotzdem tat es höllisch weh. Doch abgesehen davon geschah es gerade rechtzeitig, um ein – das konnte man nicht anders sagen – ziemlich umfangreiches Hinterteil durch die Badezimmertür verschwinden zu sehen.
    Zum Teufel noch mal! Fraser drehte sich auf den Rücken, zog sich das Federbett über den Kopf und stieß den Atem aus, den er – so kam es ihm zumindest vor – seit dem Erwachen angehalten hatte. Gott, wie elend er sich fühlte! Sein Herz hämmerte, und sein Kopf dröhnte, als er versuchte, die Ereignisse der letzten Nacht zu rekonstruieren. Seine Erinnerungen waren sehr verschwommen, aber Bier, Wein und Tequila kamendarin vor, sogar ein Yoga-Kopfstand, den Karen ihm gezeigt und den er probiert hatte, bevor er den Couchtisch zerbrochen hatte und dabei um ein Haar auch sein Genick. Deshalb tat ihm der Nacken so weh.
    Fraser erinnerte sich undeutlich, dass er danach für einen kurzen Moment zur Besinnung gekommen war – vermutlich durch den Blutandrang in seinem Hirn – und ihr gesagt hatte: »Komm schon, du wirst doch nicht mit einem wildfremden, betrunkenen Mann ins Bett gehen wollen …« Aber da zog sie schon ihre Bluse aus (die, wie er etwas beunruhigt bemerkte, definitiv das war, was man eine Bluse nennen würde). Aber sie hatte sich in ihrem weißen BH, von dem Fraser noch gedacht hatte, dass sein Kopf hineinpassen würde, aufs Bett gesetzt und geantwortet: »Oh, ich denke schon, dass ich das will.«
    Also hatte er zumindest einen Versuch unternommen, es zu vermeiden. Trotzdem blieb die Tatsache, dass er mit Karen geschlafen hatte. Dass er mit der Frau, die an der Bar im Bull arbeitete, im Bett gewesen war – aber war das wirklich so schlimm? Sie war kein Albtraum, sondern eigentlich sogar ein richtig nettes Mädchen. Gott wusste, wie oft sie ihn in den letzten achtzehn Monaten vom Fußboden des Pubs aufgelesen und in ein Taxi gesetzt hatte, lange nach der Polizeistunde und einer weiteren Nacht, in der er seinen Kummer in Alkohol ertränkt und jedem, den er dort hatte finden können, die Ohren vollgeblasen hatte – in erster Linie natürlich ihr.
    Andererseits jedoch war sie schon zweiundvierzig. Himmelherrgott, Fraser, zweiundvierzig! Das war praktisch mittleres Alter. Alt genug, um seine Mutter zu sein … oder mit ziemlicher Sicherheit doch in einigen Vierteln ihrer Heimatstadt Hull. So alt wie … Fiona Bruce.
    Er erschrak, als er sich an ein Gespräch erinnerte – oder an den Teil, wo Karen ihn gefragt hatte, wie alt er sie schätzte,und er erwidert hatte (in dem Glauben, ihr zu schmeicheln, weil das gewesen war, bevor das Bier ihm die Sicht vernebelt und er nicht mal daran gedacht hatte, mit einer Frau in den Vierzigern etwas anzufangen): »Keine Ahnung? Zweiundvierzig? Dreiundvierzig?« Und sie hatte ihn angeblinzelt und gesagt: »Zweiundvierzig«, worauf ein unangenehmes Schweigen gefolgt war, bevor er schnell das Thema gewechselt und von … DELFINEN angefangen hatte! Oh Gott, wie konnte er die Delfine vergessen haben? Karen aus dem Bull hatte irre lange Fingernägel mit darauf aufgemalten Delfinen. War das etwas Normales bei Frauen, und er hatte so etwas nur noch nie gesehen?
    Wieder zuckte er innerlich zusammen, als er sich an andere Teile des Gesprächs erinnerte: Karen hatte gesagt, sie habe in einem Tierasyl in Florida einen Delfin adoptiert, der für sie das Baby sei, das sie nie gehabt hatte. Und daraufhin hatte er ihr, um interessiert und engagiert zu erscheinen, erzählt, er sei in Sansibar mit Delfinen geschwommen. Was natürlich eine Lüge war. Eine sinnlose und glatte Lüge. Bisher war er nicht einmal in Sansibar gewesen. Warum zum Teufel hatte er das gesagt?
    Oh Gott, da war sie wieder und kam auf das Bett zu, nackt bis auf einen schwarzen Spitzenslip, der größtenteils zwischen ihren Pobacken verschwunden war, und mit den Händen unter ihren mächtigen, Himmel, nein, gigantischen Brüsten! Fraser setzte sich auf, zog das Federbett bis unters Kinn und brachte sich in die unerotischste und abweisendste Pose, zu der er fähig war. Aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher