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KISSED

KISSED

Titel: KISSED
Autoren: ALEX FLINN
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Ich kann ihn reparieren.«
    »Oh, merci!« Die Prinzessin klatscht in die Hände und fällt beinahe nach hinten, aber der Bodyguard fängt sie auf. »Und kannst du bis morgen früh um ’alb elf damit fertisch sein? Isch bin mit dem Bürgermeister zum Mittagessen verabredet und muss misch zeitig in Schale werfen. Es ist äußerst wischtig.«
    Einen Augenblick lang klingt sie überhaupt nicht betrunken. Sie klingt, als würde sie über etwas weit Wichtigeres als einen Schuh sprechen. Zum Beispiel über den Weltfrieden.
    Doch dann schwankt sie wieder, und ich bezweifle, dass sie um halb elf überhaupt schon wach sein wird, geschweige denn auf zwölf Zentimeter hohen Stöckelschuhen gehen kann. Aber ich sage: »Der Schuh wird rechtzeitig fertig sein«, wobei ich mir schon überlege, wie ich sie fragen könnte, ob sie die Schuhe, meine Schuhe, anprobieren würde.
    »Du bist mein ’eld!« Sie beugt sich noch weiter vor – ziemlich beweglich für jemanden, der so betrunken ist – und küsst mich auf die Wange. Dann zieht sie ihren Schuh aus. Sie lässt ihren Fuß von der Theke rutschen und torkelt dabei nach hinten in ihre Bodyguards. Als sie sich wieder gefangen hat, sagt sie: »Sag ihm meine Zimmernummer, isch ’abe sie vergessen.«
    Der Bodyguard sagt etwas auf Französisch.
    »Nein. Isch möchte, dass er ihn bringt. Er ist gut aussehend.«
    Gut aussehend. Eine Prinzessin findet mich gut aussehend und lädt mich auf ihr Zimmer ein? Unmöglich.
    Ich kichere; ein Glucksen, das der Bodyguard mit einem weiteren finsteren Blick verstummen lässt. »Sie ist in Penthouse B.«
    »Und bitte schön!« Die Prinzessin beugt sich über die Theke, sodass ich nicht nur in ihre blauen Augen, sondern auch in den Secondhand-Geruch des Mojito eintauchen kann. Sie gibt mir ein Bündel Scheine. »Weil es so schnell gehen muss.«
    Es sind dreihundert Dollar. »Nein, das ist zu viel … lass mich …« Ich fange an, ihr das meiste davon zurückzugeben. Fette Trinkgelder sind hier zwar nicht gerade ungewöhnlich, aber ich habe ein schlechtes Gewissen, jemanden auszunutzen, der eindeutig betrunken ist, auch wenn ich die Kühle der wieder zum Leben erweckten Klimaanlage schon auf der Haut spüren kann.
    »Non. Isch weiß, dass das drei’undert Dollar sind. Wenndu meine Schuhe pünktlisch fertig ’ast und persönlisch ablieferst, dann ist es das wert. Persönlisch abliefern. Isch bin sischer, du verstehst.« Sie will meinen Arm berühren und streift dabei aus Versehen meine Brust . » Oui? «
    Sie blickt auf, und mir wird klar, dass sie eine Antwort erwartet. Sie hat mich gerade angefasst, weshalb mir jetzt der Mund offen steht, und sie erwartet tatsächlich, dass ich etwas sage? Ich klappe den Mund zu und mache ihn wieder auf.
    »Ähm … oui? Vielen Dank. Ich, ähm, werde um zehn Uhr dreißig da sein.«
    »Nischt früher. Isch brauche meinen Schön’eitsschlaf.«
    Ich befestige nicht nur den Riemen. Ich überprüfe den Absatz und ersetze die Absatzspitze. Ich wünschte, ich hätte auch den anderen Schuh, um alles noch perfekter zu machen. Ich putze und poliere ihn und überprüfe ihn auf lockere Stiche. Diese Prinzessin wird nicht über ihre Schuhe stolpern – nicht mit mir! Mir fällt wieder ein, was sie über das wichtige Treffen mit dem Bürgermeister gesagt hat, und ich überlege, um was es da gehen könnte: Eine diplomatische Angelegenheit von großer Bedeutung, vielleicht ein Abkommen zwischen unseren beiden Ländern? Und ich rette die Lage mit einer perfekten Reparatur von Victorianas Lieblingsschuh. Vielleicht bekomme ich eine Medaille. Oder werde zum Ritter geschlagen.
    Wem will ich hier etwas vormachen? Miami führt keinen Krieg, ich kann von Glück sagen, wenn ich die Prinzessinmorgen für fünf Minuten zu Gesicht bekomme. Und wenn sie sieht, wie großartig ich ihre Sandale repariert habe, wird sie sich vielleicht bereit erklären, meine Schuhkreation zu tragen. Wenn sie fertig ist.
    Um neun gehe ich zum Pool, um Ryan zu suchen. Er hat sich hereingeschlichen, weil er spät dran war. Nun sitzt er oben ohne auf seinem Bademeistersitz und ist tatsächlich eingeschlafen.
    »Zu viel gefeiert letzte Nacht?«, frage ich.
    Mit einem Ruck wird er wach. »Da gibt es kein Zuviel. Du solltest auch mal mitkommen.«
    Ich zucke mit den Schultern. »Kein Geld. Hey, mir ist aufgefallen, dass du dich heute für oben ohne entschieden hast.«
    Er lässt seine Brustmuskeln spielen. »Gefällt’s dir?«
    »Nee, ich hatte nur gehofft, dass ich mir
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