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KISSED

KISSED

Titel: KISSED
Autoren: ALEX FLINN
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du auch wieder hingekriegt.«
    Meg nickt. »Ja, ich bin eine Heilerin. Das wird später mal praktisch sein, wenn wir Kinder haben. Eigentlich …« Sie berührt den kleinen Schnitt an meinem Hals, auf den meine Mutter ein Pflaster geklebt hat. Augenblicklich tut er überhaupt nicht mehr weh. »Aber du warst derjenige, der Siegfried zum Aufgeben gebracht hat. Wie hast du das gemacht?«
    »Einfach … gelabert, ihm gesagt, dass das eine schlechte Idee ist und so.« Ich kann noch immer das Messer an meinem Hals spüren und schaudere. Es erstaunt mich, dass ich überhaupt reden konnte , es war wie bei den Leuten, die übermenschliche Kräfte entwickeln, wenn sie ein Auto von ihrem Kind herunterheben oder so.
    »Es war seltsam. Ich meine, ich weiß nicht mal, warum ich ihm gefolgt bin. Ich habe keine … Kräfte so wie du.«
    Meg tätschelt mir den Arm. »Du hast Kräfte.«
    Ich lache. »Klar. Keiner klebt einen Absatz so schnell wie ich und näht Sohlen mit einem einzigen Stich an.«
    Meg lacht. »Du hast nur eine andere Art von Kräften. Du bist anständig, und du bist ehrlich. Vor allem deshalb hat dich Victoriana darum gebeten, ihr zu helfen, und du hast damit Siegfried zur Erkenntnis verholfen. Es gibt alle möglichen Arten von Magie auf der Welt.«
    »Alle Arten von Magie.« Ich berühre ihr Haar, dannstreiche ich mit der Hand über ihre Wange. »Trotzdem wäre es cool, wenn man einen ganzen Raum erstarren lassen könnte.«
    »Ich werde es mal für dich tun.«
    »Deshalb wolltest du mit mir kommen, du wolltest mich mit deinen Zauberkräften beschützen, weil du dachtest, ich wäre ein Waschlappen.«
    »Weil ich dich liebe«, sagt sie und ergreift meine Hand. »Ich wollte bei dir sein. Ich wusste, du hattest etwas Gefährliches vor, sonst hättest du nicht gelogen, und ich wollte mich nicht irgendwann fragen müssen, was dir zugestoßen ist, so wie …«
    »Wie meine Mom«, sage ich.
    »Genau. Also gab ich dir den Ring und sagte, du solltest ihn tragen, wenn du Glück brauchst, weil ich wusste , du würdest ihn aufsetzen, wenn du in der Klemme steckst, und weil ich wusste, dass er mich zu dir bringt.«
    »Selbst wenn dich das in dieselbe Klemme bringen würde.«
    »Vor allem deshalb. Und dann versuchte ich, allzeit bereit zu sein. Ich sagte zu meiner Mom, dass ich vielleicht plötzlich wegmüsste, und sie hat es verstanden.«
    »Ich … wow.« Mein Kopf tut weh vor lauter Denken, aber ich will weiterreden, damit Meg nicht auf die Idee kommt, ich müsste nach Hause, um mich auszuruhen oder so was. »Wenn du die ganze Zeit eine Hexe warst, warum konntest du uns dann nicht mit Magie aus dem Verlies in Zalkenbourg befreien?« Als Meg mich aus schmalen Augenanschaut, sage ich: »Ich meine, nicht dass du nicht jede Menge coole Sachen gemacht hättest.«
    »Es war zu dunkel. Die Magie meiner Familie liegt in unseren Augen. Um sie einzusetzen, brauchen wir Augenkontakt.«
    Ich nicke und komme zu einem Thema, das mich wirklich beschäftigt. »Hast du mich eigentlich durch Magie dazu gebracht, mich in dich zu verlieben?« Ich bin gar nicht sicher, ob mir das etwas ausmachen würde, ich möchte es einfach nur wissen.
    Doch Meg schüttelt den Kopf. »Natürlich nicht.«
    »Würdest du es mir sagen, wenn es so wäre?«
    »Wahrscheinlich nicht. Aber denk doch mal darüber nach. Ich bin schon jahrelang in dich verliebt. Wenn ich dich einfach nur mit einem Zauber hätte belegen brauchen, damit du meine Liebe erwiderst, dann wäre das sehr viel einfacher gewesen, als zu versuchen, dich mit Philippe eifersüchtig zu machen. Es ist nicht so, dass ich nicht daran gedacht hätte, aber ich wollte, dass es echt ist.«
    »Das will ich auch.«
    »Meine Familie hat vor Jahrzehnten geschworen, ihre Zauberkräfte nur im Notfall einzusetzen, nicht, um Prüfungen zu bestehen oder Geld zu machen.«
    »Wie steht es mit Hausarbeit? Die lasst ihr die Elfen erledigen.«
    »Den Brownies steht es frei zu gehen, wohin auch immer sie wollen. Sie bleiben nur aus – ich weiß auch nicht – Tradition oder so.«
    »Oh, okay.«
    »Bist du böse, dass ich dir nichts davon erzählt habe?«
    Ich blicke zu ihr hoch, und es ist, als wäre alles, was ich über sie weiß, jetzt anders, als hätte sich das alles verändert. Aber an mir ist auch alles anders. Vor ein paar Wochen war ich nur ein armseliger Chaot, der Schuhe reparierte und keine Hoffnung auf eine Zukunft hatte. Aber jetzt habe ich gegen zwei Riesen gekämpft und gewonnen, war mit einer Prinzessin
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