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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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für den Rest meines Lebens in Deiner Schuld stehen. In ewiger Dankbarkeit und Zuneigung, Dein Gerhard.«
    Ich stehe da wie vom Donner gerührt.
    Großzügig? Sehnsüchte? Blindheit? Und wieso nennt er Honzo Per-Pieter und ist mir auch noch dankbar ?!
    Sepia räuspert sich verlegen. »Tja, scheint so, als wäre dein Rachefeldzug irgendwie mächtig in die Hose gegangen«, meint sie.
    »Mach die zweite E-Mail auf«, fordere ich tonlos.
    »Okay.«
    Und da steht: »Liebe Heidi, ich nehme an, dass Du ohnehin daran gedacht hättest, aber zur Sicherheit möchte ich Dich daran erinnern, dass ich im Hinblick auf meine berufliche Position auf Deine Diskretion bezüglich meiner neuen beziehungsmäßigen Orientierung zähle. Dein Dir auf ewig treu ergebener Gerhard.«
    Neue beziehungsmäßige Orientierung?!
    Sonja hat jetzt auch geschnallt, was da abgelaufen ist. »Dem hat das gefallen !«, ruft sie aus. »Das darf doch wohl nicht wahr sein!«
    »Nicht zu fassen!«, meint Sepia.
    »Und jetzt mach die von Honzo auf!«, presse ich zwischen schmalen Lippen hervor.
    Sepia folgt wortlos meinem Wunsch, und jetzt lesen wir: »Mein armes Schätzchen, ich hoffe, Du bist mir nicht böse, aber Gerard war für mich einfach ein Geschenk des Himmels. Und da Du jetzt ohnehin keine Verwendung mehr für ihn hast, wirst Du mir mein Glück auch ganz gewiss nicht neiden, oder? Ich schicke dir viele Hundert Küsschen dafür. Übrigens: Nach Amors Volltreffer hielt ich es für besser, Gerhard nichts von unserem ursprünglichen Plan zu erzählen, ich hoffe, Du bist damit einverstanden. P . S .: Deine nächste Frisur geht auf Haus, versteht sich! Dein Honzolein!«
    Für ein paar Sekunden herrscht betretenes Schweigen, dann murmelt Sepia: »Also, das nenne ich Liebe auf den ersten Blick.«
    »Aber Heidi, sagtest du nicht immer, Gerhard habe eine Heidenangst vor Homosexuellen?«, fragt Sonja dann noch zu allem Überdruss.
    Okay, irgendetwas ist da mächtig schiefgelaufen. Ich hatte Gerhard als Strafe für seine Untreue in die Hölle schicken wollen – und der Mistkerl ist geradewegs im Paradies gelandet!
    Alles mal herhören! Ich habe soeben etwas gelernt: Gerechtigkeit ist ein Mythos!
    »Ich werd verrückt!«, stößt Sepia auf einmal hervor. Sie starrt auf den Bildschirm, als hätte sie gerade ein Gespenst entdeckt.
    »Was ist denn noch?«, fragt Sonja verwundert, und auch ich bücke mich erneut über den Monitor.
    »Da, seht!«, ruft Sepia aus. »Und sagt mir nicht dass es das ist, was ich glaube!«, schiebt sie grimmig hinterher.
    Dann sehen wir es auch. Der Monitor scheint als Bildschirmschoner die Titelseite einer hiesigen Zeitung aufgerufen zu haben, und da prangt mit riesigen Lettern irgendetwas über Albert und seine Charlene, die auf einem Foto darunter Arm in Arm glücklich in die Kamera lächeln.
    »Und, Sonja, was genau steht da?«, will Sepia ungeduldig wissen.
    »Ja, also …« Man kann Sonja ansehen, dass sie sich am liebsten um die Antwort drücken würde. »Dass Albert sich gestern Abend mit Charlene verlobt hat, glaube ich.«
    »Das dachte ich mir doch!« Sepias Kopf ruckt zu mir herum. »Kannst du mir das erklären?«
    »Wieso soll ich dir das erklären?«, frage ich bestürzt zurück.
    »Na, wie es zum Beispiel kommt, dass Albert sich mit dieser Tussi verlobt, wo du ihm doch suggerieren solltest, dass er mich heiratet!« Sie steht jetzt knapp an der Grenze zur Hysterie.
    »Aber dafür kann ich doch nichts«, jaule ich auf.
    »Natürlich kannst du was dafür«, behauptet sie vorwurfsvoll. »So, wie du mich beschrieben hast, konnte er mich ja gar nicht wiedererkennen!«
    »Also gut, vielleicht habe ich in der Eile nicht ganz die richtigen Worte gefunden«, räume ich ein, um sie zu besänftigen, obwohl ich insgeheim weiß, dass ich sie sogar sehr gut beschrieben habe.
    »Leute, hört auf …«, versucht Sonja sich einzuschalten.
    »Nicht ganz die richtigen Worte ist gut!« Sepia lässt jetzt ihren ganzen Frust an mir aus. »Was hast du da überhaupt gefaselt, von wegen groß und kräftig, und breite Schultern und starke Arme, und überhaupt …« Jetzt scheint ihr alles wieder einzufallen. »… wie kommst du dazu, mein Gesicht als kantig zu bezeichnen, und seit wann habe ich abstehende Ohren?«, empört sie sich.
    »Leute …« Sonja nimmt einen zweiten Anlauf, während ich noch nach der passenden Antwort krame. »Seht doch nur!«
    »Was denn?«, schnauzt Sepia sie an.
    »Dieses Foto von Charlene …« Sonja deutet auf den
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