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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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mexikanisches Bier trinken. Bereits gegen zehn verkündet Bodo dann, dass er ins Bett wolle, um sich mal so richtig auszuschlafen, aber ich begleite ihn dieses Mal nicht. Ich will ihn nicht schon wieder vertrösten, aber ich bin auch noch nicht bereit für eine Vertiefung unserer Beziehung. Mit leichter Enttäuschung trottet er davon.
    »Was läuft denn jetzt eigentlich zwischen dir und Bodo?«, fragt Sonja neugierig, als er weg ist.
    »Das weiß ich selber nicht so genau«, gebe ich wahrheitsgemäß zurück.
    »Und woran liegt das, an ihm oder an dir?«, mischt sich Sepia ein.
    »An mir. Ich bin mir einfach noch nicht sicher«, antworte ich.
    »Du bist dir nicht sicher? «, fragt Sepia ungläubig. »Was stört dich denn an ihm? Er ist doch ein unheimlich netter Typ, und einen Haufen Geld hat er obendrein.«
    Sepia hat natürlich recht. Bodo ist ganz sicher ein toller Mann. Aber wie kann ich ihr eine Antwort geben, die ich selbst nicht kenne? Ich zucke also nur ratlos die Achseln.
    »Und was ist mit Gerhard, hast du von dem inzwischen was gehört?«, fragt Sonja dann.
    Auch so eine Frage. Ich habe gar nicht mehr daran gedacht, ein Ladekabel aufzutreiben. Sieht ganz so aus, als hätte mein Unterbewusstsein dieses Thema in einer Warteschleife geparkt.
    »Nein, wie denn? Mein Handy ist ja noch immer außer Betrieb.«
    »Vielleicht hat er dir eine E-Mail geschrieben, nachdem du auf seine SMS nicht reagiert hast«, überlegt Sepia.
    »Schon möglich, aber wie soll ich das herausfinden, wenn ich achthundert Kilometer von meinem Computer entfernt bin?«
    »Ich bitte dich, das ist doch kein Problem«, meint Sepia. »Ist dein Computer online?«
    »Ich glaube, schon.« Wenn online bedeutet, dass er eingeschaltet ist …
    »Dann kannst du deine Mails auch von hier abrufen«, klärt sie mich auf.
    »Echt, das geht?«, frage ich überrascht. Schon bemerkenswert, was die moderne Technik alles zu leisten imstande ist. Und ebenso bemerkenswert, wie wenig ich davon verstehe.
    »Ja, klar, wir brauchen nur einen Internetanschluss, den Namen deines Netzanbieters und dein Passwort«, erklärt Sepia.
    Netzanbieter und Passwort weiß ich, aber wo zum Kuckuck sollen wir jetzt einen Internetanschluss hernehmen?
    »Heinz, hast du Internet auf der White Cloud?«, nimmt Sepia das Problem gleich in Angriff.
    »Sicher, im Büro«, gibt der gelangweilt zurück, als wäre es selbstverständlich, auf einer Jacht ein Büro mit Internetanschluss zu haben.
    »Na also, dann sehen wir doch einfach nach«, sagt Sepia voller Tatendrang.
    Als wir uns an den Computer setzen, loggt sie sich mit ein paar schnellen Tastengriffen bei meinem Netzanbieter ein, dann sagt sie: »So, jetzt brauche ich nur noch dein Passwort.«
    Ich zögere.
    »Heidi, dein Passwort!« Sepia mustert mich mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Also, das wäre …« Ach, was soll’s. Ich gebe mir einen Ruck: »Tom Turbo!«
    »Tom Turbo?!« Sepia setzt sofort ein Grinsen auf. »Ist das nicht eine Kindersendung, mit so einem doofen, sprechenden Fahrrad?«
    Quatsch, damit hat das doch gar nichts zu tun. Tom steht für Tom Cruise, und Turbo habe ich gewählt, weil ich einmal geträumt habe, dass er mich auf dem Rücksitz seines Autos … Aber das geht natürlich niemanden etwas an.
    »Äh, ja, genau«, quetsche ich heraus und fühle, wie ich dabei rot anlaufe. »Los, gib es ein!«
    Sepia zaubert ein paar Sekunden lang mit Maus und Tastatur, dann ist sie auf einmal im Menü meines Computers. Die reinste Hexerei ist das für mich. Langsam werde ich echt nervös, und auch Sonja platzt beinahe vor Neugierde.
    »Und, gibt es Nachrichten von Gerhard?«, drängt sie ungeduldig.
    Sepia stöbert in der Nachrichtenliste des E-Mail-Zugangs. »Allerdings, zwei sogar. Und auch eine von Honzo.«
    Zwei von Gerhard und eine von Honzo? Ich fühle, wie meine Hände feucht werden. Dann schlägt jetzt also die Stunde der Wahrheit.
    »Mach sie auf!«, fordere ich mit belegter Stimme. »Zuerst die von Gerhard.«
    Sepia öffnet die erste E -Mail des treulosen Schuftes. Wir lesen mit angehaltenem Atem, und als ich sie durch habe, kippe ich fast aus meinen Flip-Flops.
    »Liebste Heidi«, steht da, »Du bist der mit Abstand großzügigste und selbstloseste Mensch der Welt. Ich weiß nicht, woran Du meine wahren Sehnsüchte erkennen konntest, aber Du hast mich endgültig von meiner Blindheit befreit. Die Erfahrungen mit Per-Pieter haben mein ganzes Leben verändert, und das alles habe ich nur Dir zu verdanken. Ich werde
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