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Killers: Roman (German Edition)

Killers: Roman (German Edition)

Titel: Killers: Roman (German Edition)
Autoren: Jack Kilborn , Blake Crouch
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er im Schein des Feuers stand. Er trug ein dreckiges weißes T-Shirt, das unzählige kleine Risse aufwies. Sein Schweißgeruch stieg Luther sogar von dieser Entfernung in die Nase. Der Kerl musste sich seit Wochen nicht rasiert haben. Sein Gesicht war mit grau melierten Haaren überwachsen. Seine Augen funkelten wild und wirkten glasig. Sie schossen ständig hin und her.
    » Tja«, fuhr Rufus fort, » wir sind gerade dabei, einzupacken und…«
    » Ich habe nichts davon gesagt, dass ihr gehen sollt.«
    Der Satz hing eine halbe Ewigkeit lang in der Luft und verpestete die Atmosphäre.
    Außer dem Rauschen des Meeres und dem prasselnden Holz herrschte jetzt Totenstille.
    Maxine stand auf und stellte sich hinter Rufus.
    » Ihr setzt euch besser wieder hin«, warnte der Mann.
    Maxine ergriff Rufus’ linken Arm. » Komm, Liebling. Wir sollten gehen.«
    Rufus warf Katie einen raschen Blick zu. » Luther und du, ihr verschwindet im Truck. Und zwar sofort!« Dann wandte er sich erneut dem Mann zu.
    Katie half Luther auf die Beine.
    » Wir machen uns jetzt auf den Weg«, verkündete Rufus. » Ich bin mit meinen Kindern hier. Ich will mich nicht mit Ihnen streiten. Das verstehen Sie doch, oder? Wir haben einen schönen Tag am Strand verbracht und fahren jetzt nach Hause.«
    Katie zog Luther zum Dodge.
    » Ihr geht nirgendwohin«, sagte der Mann.
    » Was ist hier los?«, flüsterte Luther seiner Schwester fragend zu.
    » Das erzähl ich dir später. Jetzt komm, steig rasch ein…«
    » Hey, junge Dame!«
    Katie erstarrte.
    » Hast du nicht gehört, was ich deinem verfickten Vater gesagt habe? Jetzt komm zurück und setz dich auf deinen Platz, oder ich schwöre, dass ich…«
    » Wagen Sie es nicht, so mit meiner Tochter zu…«
    Luther sah, wie der Mann mit der Taschenlampe ausholte und seinen Vater gegen die Schläfe schlug.
    Rufus fiel auf die Knie. Blut schoss aus einer Wunde an seinem linken Auge.
    Dann trat der Mann zu. Er traf Rufus mitten ins Gesicht, und als Maxine ihrem Mann zu Hilfe kommen wollte, erwischte er sie mit einem rechten Haken, der ihr den Kopf zur Seite drehte.
    Seine Mutter sackte bewusstlos zu Boden.
    Rufus raffte sich wieder auf.
    Etwas Warmes lief Luther das Bein hinab, und er begriff, dass er sich in die Hose gemacht hatte.
    » Er hat Mom geschlagen«, klagte Katie und begann zu weinen. » Warum hat er Mom geschlagen?«
    Rufus warf eine Handvoll Sand in das Gesicht des Angreifers und stürzte sich auf ihn. Er fasste nach den Augen, ergriff ihn dann aber an den Schenkeln und hob ihn hoch, sodass der Mann mit dem Rücken auf den harten Sand krachte.
    Luther hatte seinen Vater noch nie so wütend, so in Rage erlebt. Er beobachtete, wie er den Mann sechsmal hintereinander ins Gesicht schlug, bis seine Fingerknöchel mit Blut beschmiert waren.
    Endlich ließ Rufus von dem Kerl ab, ließ sich auf den Strand fallen und schnappte nach Luft.
    Der Typ lag auf dem Rücken und wimmerte. Sein Gesicht war eine formlose purpurne Masse geworden.
    Maxine kam wieder zu Bewusstsein, setzte sich auf und tastete ihren geschwollenen Kiefer ab.
    Rufus packte sie an den Armen und half ihr auf die Beine.
    » Meine Zähne«, stöhnte sie und spuckte einen Zahn auf ihre Handfläche.
    Rufus hustete. Ein großer Klumpen blutigen Schleims landete auf dem Sand. Dann half er Maxine zum Dodge-Truck.
    » Steigt ein!«, brüllte er Luther und Katie zu.
    Luther hielt sich an der Wagenseite fest und stieg auf den hinteren Reifen.
    Katie schrie kurz auf. Luther wollte sie gerade fragen, was passiert sei, aber der Anblick eines zweiten Mannes auf der anderen Seite des Trucks verschlug ihm die Sprache. Der Mann grinste ihn an.
    Er war groß gewachsen und hatte breite Schultern. Seine Augen leuchteten so grün, dass Luther ihre Farbe sogar in der Dunkelheit ausmachen konnte. Er trug ein blaues Leinenhemd, auf dessen Front eine große Nummer gestickt war. Das Hemd war voller dunkler Flecken.
    » Wir haben euch den ganzen Nachmittag beobachtet«, sagte er endlich. » Das war ein ganz schön großes Sandschloss, das du und dein Vater gebaut habt.« Dann wandte er sich an Rufus und richtete eine Flinte mit abgesägtem Lauf auf ihn. » Und du rührst dich nicht mehr vom Fleck, sonst gibt’s Saures. Ben, alles klar bei dir?«
    Der Mann, den Rufus zusammengeschlagen hatte, setzte sich auf.
    » Das Arschloch hat mich geschlagen.«
    » Hab’s gesehen. Verdammt peinlich.«
    » Den bring ich um.«
    » Dazu ist noch genug Zeit.« Der Mann mit der
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