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Killer im Kopf

Killer im Kopf

Titel: Killer im Kopf
Autoren: Jason Dark
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und sein Bericht würde in zwei weltbekannten Magazinen in mehreren Fortsetzungen erscheinen.
    Sie hätte mit ihm fahren können, aber sie hatte nicht gewollt.
    Ausgerechnet Alaska – nein, nur nicht dieses Land, in dem es eigentlich immer kalt war, das allerdings auch sehr schön sein konnte – während des kurzen Sommers.
    Sie war in London geblieben, denn sie hatte seit längerem Probleme.
    Angst quälte sie. Angst konnte schlimm sein. Viele Menschen bekamen Angst. Grundlos oft, und die Angst machte auch keinen Unterschied zwischen Mann und Frau. Sie traf beide Geschlechter. Sie traf Professoren ebenso wie Stromer, Hausfrauen und Managerinnen. Sie war allgegenwärtig und schlug urplötzlich zu. Von einer Sekunde zur anderen. Sie kettete die Menschen und machte aus ihnen willenlose Bündel. Gesunde Personen verkrochen sich, weinten, schrien, fielen in tiefe Depressionen. Es entstand Selbstmordgefahr.
    Eine Zivilisationskrankheit sagten die einen, ein Fluch der Übersättigung sagten die anderen. Ein Ergebnis der technisierten Welt, in der die Menschlichkeit und der Mensch nicht mehr zählten. Da schlug die Psyche eben brutal zurück.
    Das alles konnte es sein, mußte es aber nicht, denn auch die Fachleute waren oft genug ratlos. Neurologen und Psychotherapeuten beschäftigten sich mit Angst-Phobien, und jetzt auch Sheila Conolly! Sie war Betroffene!
    Warum?
    Immer wieder hatte sie sich diese Frage gestellt. Warum gerade ich?
    Was habe ich getan? Was ist in meinem Leben falsch gelaufen? Sie wußte es nicht, sosehr sie auch hinterfragte. Bisher hatte sie noch keinen Arzt aufgesucht, aber sie würde es bestimmt tun, wenn die Anfälle nicht bald verschwanden.
    Sie bekam diese Depressionen nicht erst seit Tagen. Schon seit längerer Zeit hatte sie darunter gelitten. Sie und ihr Mann hatten verzweifelt nach den Gründen gesucht und ihrer Meinung nach auch Erklärungen gefunden.
    Es konnte durchaus an dem liegen, was sie in der Vergangenheit erlebt hatten.
    Es hatte keinen Sinn, wenn Sheila all die schrecklichen Dinge Revue passieren ließ, die ihr und der Familie widerfahren waren, aber sie mußte zugeben, daß ihr Leben einem Labyrinth glich, in dem sie sich bewegte. Hinter jeder Ecke oder Mauer konnte eine neue Gefahr lauern, und die unbestimmte Furcht davor lastete auf ihr wie Ballast.
    Was tun?
    Sheila hatte einiges versucht, sie hatte auf Naturheilmittel zurückgegriffen, aber ohne Erfolg. Die Angst war nicht permanent vorhanden. Mal war sie weg, dann war sie plötzlich wieder da und radierte alles andere aus, was Sheilas normale Umgebung ausmachte.
    So wie jetzt!
    Die Angst kam nicht grundlos, das wußte Sheila genau. Das sagten alle Experten, aber auch sie mußten passen, wenn direkt nach den Gründen gefragt wurde.
    Natürlich gab es Theorien. Die schlechte Kindheit, in der ein Mensch sehr unter dem Druck seiner Eltern gelitten hatte. Sheila überlegte natürlich, ob es auch bei ihr der Fall gewesen war. – Sie hatte vor Jahren Bekanntschaft mit dem Dämon Sakuro gemacht. Dabei hatte sie auch ihren späteren Mann kennengelernt. Durch ihre Freundschaft mit dem Geisterjäger John Sinclair waren sie in die schrecklichsten Situationen hineingeraten, allerdings auch wieder herausgekommen. Doch irgend etwas blieb immer hängen, davon ging Sheila jetzt aus, auch wenn sie es nicht merkte.
    Sie dachte an Johnny, ihren Sohn. Und sie dachte auch an Nadine Berger, die ehemalige Wölfin, die wieder zurück in einen Menschen verwandelt worden war und nun auf der geheimnisvollen Nebelinsel Avalon lebte. Viel hatte die Familie Conolly erlebt und überstanden.
    Sheila gab auch zu, daß sie im Prinzip ein ängstlicher Mensch war. Oder besser gesagt, ein vorsichtiger. Ihr war es nie recht gewesen, wenn sich ihr Mann Bill mal wieder in lebensgefährliche Situationen begeben hatte.
    Da hatte sie auch Ängste durchlitten. Konnte es sein, daß sich diese Reste, die sicherlich noch vorhanden gewesen waren, nun potentiert hatten und sie in diese Angstphobie hineingerissen hatten?
    Alles war möglich. Doch wie dem auch gewesen sein mochte, es gab keine Erklärung. Die Angst war vorhanden, sie mußte mit ihr fertig werden. Wenn sie es nicht allein schaffte, dann mußte ihr jemand helfen.
    Bill oder ein anderer Mensch.
    Sheila kam nicht mehr zurecht. Sie wußte nicht, wo sie anfangen sollte.
    Sie hatte mal in einem Buch gelesen, daß der Mensch seine Angst annehmen muß. Sie soll ihn begleiten wie ein treuer Hund, damit er sich
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