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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra
Autoren: Anne McCaffrey
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schmalen Lippen fast die Ohrläppchen abkniffen. »Muß ich auch. Du bist die fünfte, die nach diesem System fragt. Was ist eigentlich los? Ich wußte gar nicht, daß die Optherianer so wild auf euch Sänger sind.«
    »Wer waren die anderen vier?«
    »Nun, es gibt keine Bestimmung, die mir verbietet, es dir zu sagen ...« Bajorn hielt einen Augenblick lang in-ne. »Und da alle gefragt haben, kann ich es dir auch sagen. Du«, er zählte die Namen an den Fingern ab,
    »Borella Seal, Concera, Gobbain Tekla und Rimbol.«
    »Na so was! Danke, Bajorn, das ist nett von dir.«
    »Das hat Rimbol auch gesagt.« Bajorn verzog traurig das Gesicht. »Ich versuche, jeden Reisewunsch zu erfüllen, aber es ist deprimierend, wenn meine Bemü-
    hungen kritisiert oder herabgesetzt werden. Ich kann doch nichts dafür, wenn die Sänger ihr Gedächtnis verlieren — und jedes Fünkchen von menschlichem Anstand.«
    »Ich werde auf meinem persönlichen Gedächtnis-band ewigen Dank für dich einprogrammieren.«
    »Das fände ich schön. Aber würdest du es sofort tun, Killashandra, bevor du es vergißt?«
    Killashandra versprach es ihm und unterbrach die Verbindung. Lanzecki hatte gesagt, es gäbe eine Liste.
    Standen nur fünf Namen darauf? Borella Seal, Concera, Gobbain Tekla und Rimbol. Borella Seal und Concera kannte sie; ihnen würde sie den Auftrag nicht neiden.
    Gobbain Tekla war ihr völlig fremd. Rimbol hatte erfolgreich Kristalle geschnitten, und zwar in den dun-kleren Farbtönen, genau wie Lanzecki es vorausgesagt hatte. Warum interessierte er sich für diesen Auftrag?
    Insgesamt also vier Leute außer ihr, die begierig genug waren, um im Reisebüro nachzufragen. Oder gab es noch mehr?
    Sie bat um eine Liste der unbeschäftigten Sänger, die im Augenblick zur Verfügung standen. Die Liste war nieder-schmetternd lang. Hinter einigen Namen, darunter ihrem eigenen, blinkte ein großes I für inaktiv. Vielleicht war es unklug, aber sie löschte die inaktiven Kollegen; doch es blieben immer noch siebenunddreißig, mögliche Rivalen.
    Sie drehte sich nachdenklich auf ihrem Stuhl herum und überlegte, welches Kriterium für den Auftrag der Optherianer entscheidend war. Lanzecki hatte es nicht erwähnt; er hatte ihr überhaupt kaum etwas verraten. Nach allem, was sie bisher über den Planeten und die Installation wußte, war jeder kompetente Sänger für den Job geeignet. Was ließ also die Waagschale zugunsten eines bestimmten Sängers ausschlagen?
    Killashandra sah noch einmal die Liste der ihr bekannten Rivalen durch: Borella und Concera schnitten schon lange Kristalle. Gobbain Tekla war noch relativ neu; er war gerade erst in den Dienstplan der ständigen Mitarbeiter aufgerückt. Rimbol galt wie sie selbst als Neuling. Sie fragte noch einmal nach und entdeckte, daß alle anderen unbeschäftigte oder gescheiterte Musiker waren. Vielleicht war dies das notwendige Krite-rum. Es nützte dem Installateur bestimmt, wenn er eine musikalische Ausbildung hatte. Sie definierte den Suchbegriff um, und die Liste ihrer Konkurrenten verkleinerte sich von siebenunddreißig auf neunzehn.
    Lanzecki hatte sich gesträubt, ihr den Auftrag zu geben, aber das konnte sie ihm nicht verübeln. Sie wußte nur zu genau, daß der Gildemeister sie schon mehrmals bevorzugt hatte. Sie konnte nicht erwarten, daß er sie ständig begünstigte, nur weil sie mit ihm ins Bett ging. Ebensowenig hatte sie Lust, ihre Beziehung zu gefährden, indem sie noch einmal den Auftrag erwähnte. Lanzecki tat ihr womöglich sogar einen Gefallen, wenn er sie nicht empfahl. Diesen Aspekt der Situation durfte sie nicht vergessen. Sie war nicht begeistert von dem Gedanken, auf einem der vier Systeme, die sie mit ihren Krediten erreichen konnte, Urlaub zu machen, aber sie hatte eben Pech gehabt. Sie würde eine Weile vor den Kristallen Ruhe haben, und nur darauf kam es an.
    Ihr Magen meldete sich und erklärte ihr, daß seit dem Frühstück einige Stunden vergangen waren. Sie würde sich beim Mittagessen entscheiden, was sie als nächstes tun wollte. Und dann würde sie erfrischt und gestärkt den Dienst für die Heptitergilde wieder aufnehmen, eine frische Ader schwarzen Kristalls finden und dann zum Planeten Maxim starten.
    Bevor sie ihren Urlaub detailliert planen konnte, rief Antona aus der Krankenstation an. »Hast du schon gegessen, Killa?«
    »Ist das eine Einladung, oder spricht da die Ärztin?
    Ich habe gerade ein reichhaltiges Mittagessen hinter mir.«
    Antona seufzte. »Ich
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