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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe
Autoren: Bertrice Small
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ganz besonders, und die Erinnerung an ihn war ihr heilig. Das Mädchen besaß einen starken Willen und war tapfer bis zur Waghalsigkeit. Sorcha konnte nicht anders: Sie mußte ihre zweitgeborene Zwillingstochter bewundern.
    Im Frühling, nachdem ihre MacDuff-Töchter geboren worden waren, war Alasdair Ferguson nach Ben MacDui zurückgekehrt. Der Verlobungsvertrag, den die Fergusons aufgesetzt hatten, wurde in Gegenwart eines Priesters unterzeichnet. Sie hätten ihr alles Mögliche vorlegen können, ohne das Sorcha es bemerkt hätte, denn sie konnte weder lesen noch schreiben. Der Priester sagte ihr, daß Gruoch Ian Ferguson heiraten würde, sobald ihre weiblichen Blutungen begännen. Regan würde dann in ein Kloster an der Westküste Schottlands eintreten und ihr Leben Gott widmen. Als die Angelegenheit geregelt war, schickte MacFhearghuis den Geistlichen fort und vergewaltigte die Witwe MacDuff. Er schloß sich drei Tage lang mit ihr in ihrem Schlafgemach ein und verging sich an ihr. Neun Monate später gebar sie ihm einen Sohn.
    In den folgenden Jahren hatte Ferguson seine Vasallin regelmäßig besucht, wie man an ihrer wachsenden Kinder-1 schar sehen konnte. Er heiratete sie jedoch nicht, und sie hät-te ihn auch nicht genommen. Drei Mal ging Sorcha heimlich zu einer alten Kräuterhexe im Tal, zahlte eine Unmenge Geld, trank ein widerliches Gebräu und trieb damit das Kind ihres Peinigers ab. Als er davon erfuhr, ließ er die Hexe an einem Bau aufhängen, brannte ihre Hütte nieder, kehrte nach Ben MacDui zurück und verprügelte Sorcha MacDuff so übel, daß sie ihrBett eine Woche lang nicht verlassen konnte. Danach gebar sie ihm seine Bastarde, ohne sich zu beklagen, aber lieben konnte sie sie nicht. Sie waren Fergusons!
    Draußen erklang ein Jagdhorn, und Alasdair Ferguson stieß die Tür des Saales auf. Seine beiden ältesten Söhne Ian und Cellach begleiteten ihn. Sorcha MacDuff erhob sich langsam. Die Zeit ihrer Niederkunft war nicht mehr fern. »Mylord«, grüßte sie ihn leise und gab den Bediensteten ein Zeichen, den Männern eine Mahlzeit zu bringen.
    »Ich habe einen Hirsch mitgebracht«, verkündete Alasdair Ferguson zur Begrüßung. Er küßte sie besitzergreifend auf den Mund und setzte sich an die Tafel.
    Die Bediensteten beeilten sich, ihm Wein, Brot und Fleisch zu reichen. Sie wußten, daß er kein geduldiger Mann war.
    Ian und Cellach setzten sich neben ihren Vater und begannen, sich das Essen in ihre hungrigen Mäuler zu stopfen. Sie hatten sich nicht die Mühe gemacht, Sorcha MacDuff zu grüßen. Alasdair lehnte sich zu ihnen hinüber und versetzte demjenigen, der ihm am nächsten saß, einen derben Schlag.
    »Habt wenigstens den Anstand, die Lady Sorcha zu begrüßen, bevor ihr euer Essen herunterschlingt, ihr beiden ungehobelten Flegel«, knurrte Alasdair sie an. »Wir sind hier in ihrem Heim und sitzen an ihrer Tafel.«
    »Es gehört aber den Fergusons«, sagte Cellach trotzig und rieb sich die Stelle, wo ihn die Hand seines Vaters getroffen hatte.
    Mit einem Schrei sprang MacFhearghuis auf und stieß seinen Sohn zu Boden. »Es ist Ferguson-Land, weil ich es dazu gemacht habe«, sagte er. »Aber bevor es unserem Clan zufiel, gehörte es den MacDuffs. Ferguson oder MacDuff, die Lady ist hier zu Hause. Also benehmt euch anständig, ob ich dabei 
    bin oder nicht.« Er versetzte dem jungen Mann einen Tritt. »Steh auf und iß im Stall, wo du hingehörst.«
    Cellach rappelte sich auf. »Ich weiß wirklich nicht, warum du nicht mir Gruoch zum Weib gibst anstatt Ian. Dann hätte ich wenigstens mein eigenes Land«, sagte er mürrisch.
    »Ja«, erwiderte sein Vater, »und danach würdest du versuchen, dir mein Land unter den Nagel zu reißen, du gieriger, kleiner Hund!« Er trat noch einmal nach dem Jungen, der ihm aber diesmal geschickt auswich und aus dem Saal rannte. Dann wandte er sich seinem Ältesten zu, aber Ian sprang geschwind auf und verbeugte sich vor Sorcha MacDuff, wobei er ihr für ihre Gastfreundschaft dankte.
    Während er sich wieder setzte, erkundigte sich Ian nach ihren Kindern. »Und wie geht es den lieben Kleinen, Mylady? Sie sehen alle recht gesund aus. Meine Schwester Sine wird jeden Tag hübscher, glaube ich. Es ist doch schön, eine niedliche kleine Schwester zu haben.« Er nahm sich ein Stück Fleisch und biß herzhaft hinein.
    »Die Bastarde deines Vaters scheinen zu gedeihen«, antwortete Sorcha in süßlichem Ton. »Allen meinen Kindern scheint es Gott sei Dank gut zu
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