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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe
Autoren: Bertrice Small
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sie weiter leben. Ich brauche keinen anderen Sinn im Leben.
    Ich will keinen anderen.«
    Er schüttelte den Kopf. Er wußte, daß er ein harter Mann war, aber seine Kinder liebte er innig. Wie konnte er auch anders empfinden? Waren sie nicht Fleisch von seinem Fleisch? Nun gut, von jetzt an würde er alle Kinder, die Sorcha ihm gebar, in sein Haus holen, sobald sie von ihrer Mutter entwöhnt waren. Indulf, der erst zweieinhalb war, und der einjährige Culen wurden noch gestillt, aber er würde sie sobald wie möglich holen. Ihm wurde nun bewußt, daß er seine älteren Kinder schon vor drei Jahren hätte zu sich nehmen sollen. Ihre Mutter war eine kaltherzige Frau.
    Für einen Augenblick dachte er an Regan. Die Liebe ihrer Mutter galt allein Gruoch. Das arme Mädchen hatte niemanden. Regan würde es in dem Kloster, in das er sie schicken würde, besser haben. Seine Kusine Una war dort Äbtissin. Regan würde in den Mauern St. Maires Güte und Freundschaft finden.
    Der junge Donald Ferguson rannte aus dem Saal des Turmhauses heraus und auf den Hügel, wo die Schafe grasten. Zu seiner Überraschung fand er beide Zwillinge dort, aber Jamie MacDuff war auch dabei, was Donald jedoch bereits geahnt hatte. »Gruoch!« rief er. »MacFhearghuis ist im Saal, und er will dich sehen! Ich soll dich holen. Du sollst nächste Woche heiraten, Schwester! Meinen Bruder Ian gelüstet es nach seiner Braut!« Donald grinste.
    Gruoch MacDuff wandte sich von dem jungen Mann ab, mit dem sie sich unterhalten hatte. »Nimm dir nicht so viele Vertraulichkeiten mir gegenüber heraus, du Welpe!« schimpfte sie. »Wann haben sie über den Hochzeitstag entschieden?«
    »Gerade eben«, sagte er. »Mein Vater fragte die Wölfin, die unsere Mutter ist, ob du nicht endlich deine Blutungen hättest. Sie sagte, du hättest sie erst seit diesem Monat, aber ich weiß, daß das eine Lüge ist.« Wieder grinste er sie an.
    Gruoch erblaßte. »Das kannst du nicht beweisen«, sagte sie leise.
    »Und wenn du deinem Vater etwas davon erzählst«, warf Regan dazwischen, »dann wirst du nicht lange genug leben, um dem Haushalt der MacFhearghuis beizutreten, Donald.« Sie lächelte ihn liebenswürdig an, während sie mit dem Dolch an ihrem Gürtel spielte. »Denk gut darüber nach, Kleiner, bevor du entscheidest, was du tun wirst.«
    »Du bist genauso gemein wie unsere Mutter«, erwiderte er beleidigt und ging zum Turmhaus zurück.
    »Man behauptet, daß ich eher meinem Vater, Torcull MacDuff, ähnele«, rief Regan ihm lachend hinterher.
    »Hast du denn vor gar nichts Angst?« fragte Gruoch ihre Zwillingsschwester. »Ich glaube nicht, daß aus dir eine gute Nonne werden wird, meine liebste Regan.«
    »Ich habe auch keine Lust, Nonne zu werden, aber trotzdem wird es geschehen«, antwortete ihre Schwester. »Ich habe keine andere Wahl.«
    »Du könntest dir einen Mann nehmen und ein Kind bekommen«, wandte Jamie MacDuff ein.
    »Und gejagt werden, bis sie mich und mein Baby umbringen, weil ich die zweite Erbin von Ben MacDui bin? Vielen Dank für den Vorschlag, Jamie MacDuff, aber er taugt nichts, fürchte ich.
    MacFhearghuis ist ein grimmiger Mann, und ihn zum Feind zu haben bekommt einem schlecht, wie unser Vater es zu spüren bekam.«
    »Wenn du mit Gruoch den Platz tauschtest und dich für sie ausgäbest, dann würdest du Ian Fergusons Braut. Wenn du das tätest, dann könnten Gruoch und ich in einen anderen Teil Albas flüchten oder nach Daldriada oder Strathclyde, und dort in Frieden und unbehelligt von den Fergusons weiterleben.«
    Seine braunen Augen blickten ernst.
    Gruoch schnappte bei seinen Worten nach Luft. »Du könntest mich wenigstens fragen, bevor du beschließt, mein Leben zu ändern«, sagte sie scharf, und Regan lächelte insgeheim. »Ich bin die Erbin von Ben MacDui, nicht Regan!«
    »Willst du mich denn nicht heiraten, Gruoch?« Er blickte verletzt drein.
    »Ich bin einem anderen versprochen, Jamie MacDuff. Und außerdem, wie würdest du mich und unsere Kinder ernähren? Du bist doch kein Lord.«
    »MacFhearghuis wird sich fragen, wo wir bleiben«, erinnerte Regan ihre Zwillingsschwester. »Komm, wir müssen gehen.« Sie blickte den niedergeschlagenen jungen Mann an. »Du bist ein Dummkopf, Jamie MacDuff«, sagte sie zu ihm. Dann nahm sie Gruoch bei der Hand und ging mit ihr zurück zum Turmhaus.
    »Warum tändelst du immer noch mit ihm herum?« fragte Regan, als sie davoneilten.
    Gruoch zuckte wortlos die Achseln, und Regan wußte,
    daß ihre
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