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Ketten der Liebe

Ketten der Liebe

Titel: Ketten der Liebe
Autoren: Bertrice Small
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sehr romantische junge Frau«, erwiderte Mustafa mit einem kleinen Lächeln. »Ich habe das Gefühl, das ist ein gutes Zeichen für die Heirat meines Prinzen und Eurer Herrin.«
    Zaynab verbrachte den Tag mit ihren drei Bediensteten und bereitete sich auf Karims Ankunft vor. Ihr langes goldenes Haar wurde gewaschen und parfümiert. Sie untersuchte ihren Körper auf überflüssige Haare hin und entfernte, was sie finden konnte.
    Die Nägel an ihren Füßen und Händen wurden so kurz wie möglich geschnitten, Zaynabs Schlafgemach besonders sorgfältig hergerichtet und eine Karaffe süßen Weines sowie ihr goldenes Körbchen auf den achteckigen Tischen neben ihrem Bett bereitgestellt.
    Am späten Nachmittag, als sie gerade eine Mahlzeit zu sich nahm, hörte sie, wie Sheilas Bote zu Naja eilte und ihm  mitteilte, daß der Prinz und der Wesir soeben die Stadt durch das Westtor betreten hatten.
    Zaynab beendete ihr Mahl und nahm dann ein letztes Bad. Rabi rieb den Körper ihrer Herrin großzügig mit einem süßen Mandelöl ein. Der Himmel verdunkelte sich. Da es bereits fast Winter war, waren die Tage kürzer geworden. Nur zwei Lampen beleuchteten Zaynabs Tagesraum. Mustafa erschien, um ihr mitzuteilen, daß sein Herr im Palast eingetroffen sei und seiner Frau ihre Bitte gewähre.
    »Wecke mich, kurz bevor der Mond über den Gärten aufgeht«, wies Zaynab Rabi an und entließ ihre Bediensteten. Dann legte sie sich hin, bis ihre Dienerin sie sanft an der Schulter rüttelte. »Es ist soweit, meine Herrin.« Sie hörte, wie Rabi aus ihrem Schlafgemach trippelte und die Tür hinter sich schloß.
    Zaynab erhob sich, streckte sich langsam und ging zum Fenster, um nach draußen zu sehen. Sie sah, wie der Vollmond langsam über den Gärten aufging. Dann vernahm sie, wie sich die Tür zu ihren Gemächern öffnete. Sie nahm ihre zuvor festgelegte Position ein.
    Karim betrat die Räume seiner Frau. Ihre Bediensteten waren nicht zu sehen. Sie hatten den Raum so schwach beleuchtet, daß nur der Weg zur Tür ihres Schlafgemachs erkennbar war. Er lächelte. Alles war gut vorbereitet worden. Er kam mit einem Mal zu dem Entschluß, daß seine Frau keineswegs dumm war. Er war noch interessierter als zuvor. Sie würde ihn mit Sicherheit nicht langweilen.
    Er ging durch den Tagesraum, legte seine Hand auf den Türgriff, drehte ihn und trat in das Schlaf gern ach. Es war dunkel, nur das Mondlicht schimmerte durch das weit entfernte Fenster. Mit einem Mal wurde er von einem Rosenduft eingehüllt, und er bemerkte zu seiner Überraschung, daß man den Boden unter seinen nackten Füßen mit den Rosenblättern ausgestreut hatte. Er stand fast knöcheltief in ihnen. Als er mit seinen Füßen durch sie hindurch ging, roch er ihr Parfüm. Er grinste. Sie hatten ihm keine dieser errötenden, stotternden Mädchen geschickt. Dieser Hasdai war wirklich ein schlauer Fuchs! Er hatte ihm eine Frau zum Heiraten geschickt. Eine Frau mit Erfahrung.
    Und dann schlangen sich zwei Arme von hinten um ihn. »Willkommen zu Hause, mein Herr«, murmelte ihm eine säuselnde Stimme verführerisch zu. Schlanke Finger griffen leicht und flink nach seinem Kaftan, zogen ihn über seinen Kopf und ließen ihn auf den Boden fallen. »Dreht Euch nicht um, mein Herr«, atmete die unbestimmte Stimme sanft in sein Ohr und verursachte einen Schauer der Vorahnung, der ihm das Rückgrat hinablief. »Noch nicht, ich bitte Euch.«
    Er konnte ihre warme, seidene Nacktheit an seinem Körper spüren, als ihre Hände ihn mit sinnlichen kleinen Bewegungen streichelten. Mollige Brüste, ein runder Bauch und feste Oberschenkel preßten sich gegen ihn. Das Haar auf seinem Nacken richtete sich bei der Berührung ihrer Lippen auf, als sie ihn küßte und mit ihren Händen über seinen straffen Bauch strich. Er fühlte sich zu seiner großen Überraschung pudelwohl. Ihre kühne, aber sinnliche Berührung erregte ihn ungemein.
    »Du bist ganz und gar nicht das, was ich erwartet hatte«, sagte er mit Untertreibung, und sie lachte ein heiseres Lachen. »Ich ging davon aus, daß man mir eine dieser niedlichen kleinen Jungfrauen zum Kinderzeugen geschickt hätte, aber wie ich vermute, bist du keines dieser Mädchen. Wer bist du, und wie ist dein Name?« fragte er und versuchte, sich umzudrehen.
    »Noch nicht, mein Herr«, kam die geheimnisvolle, geflüsterte Antwort. Zaynab war belustigt, ihn unter ihrer Berührung bereits hart wie Stahl zu spüren. Sheila hatte nicht übertrieben. Karim hatte sich
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