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Kerzilein, kann Weihnacht Suende sein

Kerzilein, kann Weihnacht Suende sein

Titel: Kerzilein, kann Weihnacht Suende sein
Autoren: Juergen von der Lippe
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dabei gedacht, du Fettarsch, dass du mich zum Narren gehalten hast, das ganze verfickte Jahr hab ich mir den Arsch aufgerissen und DAS liegt unter dem Tannenbaum?‹
    Und so weiter. Am liebsten würde ich mir dieses Früchtchen mal so richtig vorknöpfen, ihm erst mal seinen dicken Hintern versohlen.«
    »Wieso dick?«, fragte der Spielwarenkollege.
    »Na, diese Blagen von heute stopfen sich doch den ganzen Tag Fast Food und Süßigkeiten in sich rein, diese vollgefressenen Strümpfe!«
    »Klingt ein bisschen komisch, wenn ausgerechnet du dich darüber aufregst«, meinte der Kretin und grinste mich unverschämt an. Irgendwie ist mir dann wohl eine Sicherung durchgebrannt. Jedenfalls gab es eine Riesenaufregung im Himmel, eine Gerichtsbarkeit in dem Sinne, die sich mit Totschlag im Affekt befasst, haben die ja nicht. Um es kurz zu machen: Ich bin auf Bewährung wieder auf der Erde. So ne Art Straflager. Ich habe gebettelt und gefleht: »Kann ich nicht was Spannendes machen, Polizeibeamter im Rotlichtmilieu oder Getränkegroßhändler,?« aber da meinten sie, das wäre keine Strafe und so sitze ich jetzt hier in diesem Kaff und bin FDP-Abgeordneter im Kreistag. Der Himmel ist voller Ärsche!

    Jedes Jahr gibt Weihnachtsmann
    Thailand als sein Wunschland an.
    Weil winters da die Sonne schiene
    Und außerdem gäb’s kaum Kamine.
    Weihnachtsmann, der Gute
    Schwenkte seine Rute
    Vor einer lieben Rentnerin
    Die legte sich vor Lachen hin.
    So kann man auch mit kleinen Dingen
    Den Menschen Spaß und Freude bringen.

    Sehr geehrter Tizian,
    Dein Krippenbild kam heute an.
    Es ist ein Meisterstück fürwahr
    Der Stall mit Penthouse – wunderbar.
    Auch die 120 Hirten
    Die mit ihren Ziegen flirten
    Was für ein Einfall, wie famos
    Dein Maltalent ist wirklich groß.
    Doch …
    … die Weisen aus dem Morgenland
    Ich hab sie nicht sofort erkannt.
    Kannst du die bitte übertünchen?
    Mit den Trikots von Bayern München
    Stören sie das Bild doch sehr
    Gleiches gilt für den Transfer.
    So wird allgemein bestritten
    Dass sie auf Elefanten ritten.
    Und denke bei den Korrekturen
    Auch an die vielen Kuckucksuhren
    Wie üblich sei dein Künstlersold
    Ein Kilo Haschisch unverzollt.

    Santa Claus hasst Festlichkeit
    Und meidet jede Feier.
    Die Weihnacht geht ihm auf den Sack
    Und Ostern auf die Eier.

    Damit er auch privat was hat
    Zwackt Santa gern Geschenke ab.
    Die wandelt er, weil er nicht dumm
    Bei Ebay flink in Bargeld um.
    Mit dem so erzielten Zaster
    Finanziert er seine Laster:
    Frohes Zocken im Kasino,
    Frauen, Männer, Koks und Vino.
    Sodass er binnen kurzer Frist
    Happy aber pleite ist.
    Dann gröhlt er vor der Himmelstür:
    »Macht hoch die Tür, ich brauch Hartz IV!«
    Was Petrus jedes Mal verbiestert
    Denn der hat immer brav geriestert.

    Das Weihnachtsfest ist wunderschön
    Was Gans und Karpfen anders seh'n.

    Wenn das Jesuskind sagt: »Paps
    Hier kommt dein Verdauungsschnaps!«,
    Gibt dann die Antwort: »Danke, Kleiner«;
    Der liebe Gott oder der Schreiner?

    Kekse, an die 1000 Stück
    Aus feinstem Mürbeteig
    Machten den Weihnachtsmann so dick
    Und seinen Stuhl schön weich.
    Meine Kipferl sind echt lecker
    Dachte sich der Weihnachtsbäcker.
    Meine Frau wird sie verputzen
    Da werd ich doch Arsen benutzen!
    Und genau vor den Kamin
    Stellt er den Kipferlteller hin.
    Bald krochen süße Kipferldüfte
    Durch den Schornstein in die Lüfte.
    Das Rentier blähte seine Nüstern,
    Der Blick des Weihnachtsmanns wird lüstern.
    Am Weihnachtsmorgen, welche Not:
    Die Olle lebt, Santa ist tot.

    Man hört den Straßenhändler klagen:
    »Kein Schwein will meine Tannen haben.
    Meine schönen Koniferen
    Scheinen keine Sau zu scheren.
    Ich hab doch alles schon probiert:
    Werbung, Preise reduziert;
    Auch der Standort ist ganz toll
    Und ich hab das Monopol!
    Nein, echt, die Leute spinnen!
    Ich pack jetzt ein und gehe schwimmen.«
    Was du vielleicht noch wissen musst:
    Das Gedicht spielt im August.

I. Eckis Eck
    D er Mann kniff die Augen zusammen, als eine Windböe ihm den feinen Schnee ins Gesicht peitschte. An Heiligabend eine Kneipe zu finden, die geöffnet hat, ist gar nicht einfach. Und Smartphones mit den entsprechenden Suchmöglichkeiten waren noch nicht erfunden. Endlich: Eine Leuchtreklame blinkte einladend: »Eckis Eck«.
    Der Mann trat ein, wischte sich den Schnee vom Kopf, setzte die Reisetasche ab, hängte den Mantel an die Garderobe, setzte sich an die Bar und bestellte einen Grog. Die Namensgebung des Lokals hatte seine grauen
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