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Keltenzauber

Keltenzauber

Titel: Keltenzauber
Autoren: Manuela O. Tietsch
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Richtung. „Grrar! Verschwindet, hab ich gesagt!“
    Die Leute zuckten zusammen, traten zurück. Sie hatten sicherlich nicht die Worte verstanden, die Gebärde dafür um so besser. Schließlich zerstreuten sich einige wieder, doch andere blieben in sicherer Entfernung stehen.
    Ich sah auf, unmittelbar in die hellbraunen Augen der Füchsin, die sich anscheinend durch Calum nicht hatte einschüchtern lassen. Sie tat ein paar Schritte auf mich zu. Gavin bemühte sich an die Wunde heranzukommen. Das laute Geräusch im Hintergrund zerrte weiter unnachgiebig an meinen Nerven. Konnte es nicht endlich schweigen!
    Die Füchsin kam näher. Ich war verwirrt. Eben hatte ich die Farben der MacBochras auf der gegenüberliegenden Seite gesehen, wie konnte sie jetzt hier sein?
    Calum sah sie wütend an: „Ich habe gesagt ihr sollt alle verschwinden, das gilt auch für dich!“ sagte er böse.
    Ich schob die Hand von Gavin beiseite, da dieser sinnlos an meinem Hemd herumfingerte, ohne wirklich etwas zu erreichen. Sie sollte nicht verschwinden. Nicht die Füchsin!
     
     
    Flanna wollte so gern mit ihm reden, doch sie traute sich nicht. Eine ungewisse Angst hinderte sie. Was wußte sie denn über diese Leute? Nichts, außer daß einer mit einer Streifschußverletzung am Brunnenrand saß und sie mit großen verwunderten Augen ansah. Und, daß sie ihn bereits einmal gesehen hatte und er ebenso verloren gewirkt hatte wie jetzt. Damals hatte sie sich geschworen ihn anzusprechen! Weshalb tat sie es nun nicht?
    Ein grünweißer Wagen mit einem flackernden grell-blauen Licht auf dem Dach, fuhr ohne Umweg auf uns zu. Ich begriff, daß der unangenehme Ton und das Licht zusammengehörten. Ich richtete mich auf. Ein Gedanke schoß mir durch den Kopf; wie wir alle vier von diesem Wagen und seinen Insassen eingefangen wurden und darauf hin zu Zwergen geschrumpft in einer dieser schwarzen kleinen Truhen gefangen gehalten wurden. Vermutlich fingen sie Fremde hier stets so ein, damit der Nachschub an Zwergen gedeckt war? Ich sah die anderen an und mir wurde klar, daß ihnen die gleichen Gedanken gekommen waren. Sie halfen mir auf.
    „Wir müssen weiter.“ Ein letztes Mal sah ich die Füchsin an.
    Überraschend lächelte sie und dieses Lächeln warnte mich. Es war so herzlich, daß mir für wenige Augenblicke heiß wurde und weder die Kälte noch der Schnee, der stetig fiel, oder meine Schmerzen mir etwas anhaben konnten. Es war widersinnig, doch ich fühlte mich durch dieses Lächeln für all die Härte der letzten Stunden entschädigt.
    „Komm!“ drängte Gavin.
    Mit einem eiskalten Schauer wurde ich mir plötzlich wieder der Gefahr bewußt, die uns bedrohte und ich sah ängstlich die grünweißen Wagen an, die lärmend nahten. Unerwartet erstarb das Geräusch. Während die Dinger unweit des Platzes hielten und ihnen grün gekleidete Männer entstiegen, klingelte das schrille Geräusch in meinen Ohren nach. Sie wirkten alles andere als freundlich oder einladend. Ich war sicher, daß nur die Flucht uns vor schrecklicherem bewahren konnte. Wohin sollten wir fliehen? Alles in mir drängte fortzulaufen. Ich spürte wie sich meine Nackenhaare Gefahr witternd aufstellten. Ich sah die Füchsin ein letztes Mal an, während sie irgendwie verloren am Rande der Menschengruppe stand und meinem Blick begegnete, als habe sie darauf gewartet, daß ich sie noch einmal ansehe. Trotzdem floh ich so schnell es mir möglich war in die entgegengesetzte Richtung.
    Es war einfacher als ich dachte, denn die Menschen ließen uns ängstlich, bereitwillig durch die Reihen schlüpfen. Wir liefen in die dunkelste Gasse, die wir fanden; den wenigen Schatten nutzend, den diese bot. Hatte ich mich getäuscht? Hatte ich nicht. Ich war sicher die Farben der MacBochras in der Menge gesehen zu haben, nur kurz. Und es war nicht die Füchsin gewesen. Das Gefühl, daß uns jemand folgte, verließ mich nicht mehr.

Spurlos
     
     
     
    Ratlos sah Cameron MacDougal auf den Altarstein nieder. Auf dem Boden entdeckte er einen Stoffetzen. Er hob ihn auf. Ein Stück eines großen Tuches. Dougaltuch! Seine Söhne waren hier gewesen und es war schiefgelaufen. Hatten sie ihren Auftrag erfüllt? Was war geschehen? Angst schnürte ihm die Kehle zu. Wenn sie ihren Auftrag ausgeführt hätten, wären sie geradewegs nach Hause gekommen. Was hatte sie aufgehalten? Oder sollte er lieber fragen wer? Es sah seinen Söhnen nicht ähnlich eine Vereinbarung nicht einzuhalten. Er bat Aed zu
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