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Keinesfalls Liebe (German Edition)

Keinesfalls Liebe (German Edition)

Titel: Keinesfalls Liebe (German Edition)
Autoren: Zoi Karampatzaki
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und ich zeigten ihr lachend den Vogel.
    Los Angeles würde garantiert keinen Satz machen. Aber mein Herz tat es, als wir das üppig mexikanisch dekorierte Restaurant betraten und ich an einem Fenstertisch eine Gruppe Männer bemerkte … und Ryan und Daniel waren Teil dieser Gruppe.
Sean und Celine entdeckten sie ebenfalls sofort; Ryan trug dieselben Sachen von heute Morgen und stach damit immer noch heraus wie ein greller blauroter Fleck auf einem Schwarz-Weiß-Foto.
„Hätte ich das geahnt“, murrte Sean und warf mir einen entschuldigenden Blick zu.
    „Mir geht’s gut“, log ich mit zu hoher Stimme.
    Als wir die Stühle zurückzogen – es quietschte – hob Daniel, der mich von seinem Platz aus leider genau im Blick hatte, den Kopf. Sein Grinsen war wie eine Explosion, halb triumphierend und halb erfreut. Er hob die Hand und winkte kurz.
    Ich funkelte ihn zornig an, aber ich war sicher, dass zu viel Trotz in meinem Gesichtsausdruck lag, und setzte mich hin. Immer noch konnte er mich direkt anschauen.
    Ein sympathischer Kellner lenkte mich von meinem rasanten Herzschlag, meinem Schweißausbruch und meiner Unentschlossenheit, ob ich flüchten oder bleiben sollte, ab. Ich hörte kaum hin, als Celine und Sean bestellten, und wollte zuerst nichts nehmen. Doch schließlich konnte ich einem Wasser und Käse-Enchiladas nicht widerstehen.
    Ganz deutlich spürte ich Daniels Blicke. Zumindest Ryan saß mit dem Rücken zu mir, also konnte er sich nicht dauernd umdrehen. Die anderen Männer – fünf an der Zahl, dieselben, wie in der Mensa – flüsterten mit den beiden, und alle sieben schauten immer wieder beunruhigend aufmerksam zu mir.
Panisch versuchte ich, die Flammen in meinem Schoß unter Kontrolle zu bekommen und zu löschen, in dem ich mich zwang, an Eiswürfel zu denken und nicht an nackte Männer. Aber es war genauso erfolgreich, als hätte ich versucht, Feuer mit Benzin zu löschen oder eine Wunde mit bloßer Willenskraft am Bluten zu hindern – es scheiterte kläglich, weil es schlichtweg unmöglich war.
    „Hey, wir können auch wieder gehen“, raunte Sean mir verständnisvoll zu.
    Ich schüttelte heftig den Kopf. Ich wollte nicht flüchten!
    „Nein, schon okay. Ich lass mich doch nicht von einer Bande Möchtegern-Aufreißer vertreiben.“
    „Möchtegern? Schön wär’s. Sie sind wirklich heiß begehrt.“
    Ich warf Celine einen betrübten Blick zu. „Danke.“
    „Oh. Sorry.“ Räuspernd sah sie zum Ventilator in der Fensterecke rüber, als wäre sie eine Zeitreisende aus der Vergangenheit und völlig fasziniert von diesem Gerät.
    Daniels Blicke verloren nicht an Intensität; im Gegenteil – er wirkte bereit, jeden Augenblick aufzuspringen und zu mir zu kommen. Ich hielt die Spannung in meinem Innern kaum aus.
    Als der Kellner uns die Getränke brachte, stürzte ich rasch das Wasser hinunter und entschuldigte mich heiser: „Ich muss mal aufs Klo.“
    Wenige Augenblicke später stand ich in der Herrentoilette und befeuchtete mit kaltem Wasser meine erhitzte Haut, da es wohl etwas seltsam rübergekommen wäre, wenn ich mir das bestellte Getränk ins Gesicht geschüttet hätte. Schwer atmend starrte ich mich an; meine Haut war von dunklen roten Flecken bedeckt, die mit meinen orangefarbenen Punkten nicht wirklich harmonierten. Ich sah aus wie das Sams!
    Dann ging die Tür auf. Automatisch schaute ich hin – und erstarrte.
„Hallo, Rotschopf.“ Daniel grinste. Jetzt, da er das erste Mal direkt vor mir stand, konnte ich sehen, wie groß er wirklich war; er überragte mich um einen ganzen Kopf. Es war seltsam, ihm auf einmal gegenüberzustehen, weil die Flammen in meinem Schoß wieder aufloderten, und das nur, weil ich in diese überwältigenden Augen starrte.
    Mit einem theatralischen Wimmern ließ ich meine Stirn gegen den kühlen Spiegel knallen.
    Das brachte Daniel zum Lachen. Langsam kam er näher; ich zuckte zusammen und machte mehrere Schritte zurück, bis ich mit dem Rücken gegen die geflieste Wand prallte.
    „Ich will dir nichts tun“, lachte Daniel. Leise, verführerisch; alles an ihm war ein einziger Lockruf. Mir war klar, wieso es so viele Männer gab, die in sein Bett gekommen waren. In seinem Bett gekommen waren …
    Er streckte die Hand aus, scheinbar unberührt von der Tatsache, dass in meinen Augen eine Warnung glitzerte á la Ich beiß dir die Finger ab und umfasste mein Kinn.
    Seine Finger waren stark und lang und hielten mich fest. Er beugte sich zu mir herab, sein heißer
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