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Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Titel: Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)
Autoren: Kera Jung
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sich der andere um ihn. Auch Tina konnte mit all ihren Problemen zu ihm gehen, solange sie bereitwillig mit seinen Belehrungen lebte. Als ihr die eifersüchtigen Blicke der anderen Mädchen auffielen, legte sich ein Grinsen um ihre Lippen. Dann hatte sich die Wahrheit noch immer nicht herumgesprochen? Trotz Jane und der übrigen fünfundsiebzig Millionen Frauen?
    Der nächste Song erwies sich als eine der gefürchteten Balladen. Als sie jedoch wie üblich die Flucht einleiten wollte, hielt Daniel sie mit einem Kopfschütteln zurück.
    Was?
    Ihr fragender Blick wurde ignoriert, stattdessen zog er sie an sich und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar.
    Oh nein!
    Das unterwanderte ihre guten Vorsätze! Unmöglich! Sie konnte das nicht dulden!
    Doch bevor Tina sich mit allen Mitteln zur Wehr setzen konnte, donnerte es plötzlich in ihr.
    Du dumme Gans, die du bist und immer sein wirst, wie kannst du JETZT noch zweifeln?
    Genieße es! Sofort! DAS IST DEINE LETZTE CHANCE!
    Und so legte Tina ihre bebenden Arme um seinen Hals, die Stirn an seine Brust und schloss die Lider. Sie nahm sich das Recht heraus, ihr Abschiedsgeschenk zu genießen. Ohne Gewissensbisse oder einen Gedanken an den Morgen. Der lag plötzlich so weit entfernt. Gleichfalls dachte sie nicht daran, dass diesmal
er
das Vergessen suchte. Viel bereitwilliger flüchtete Tina sich in ihre heiß geliebte Illusion.
    Kurz darauf glaubte sie fest daran, um ihretwillen im Arm gehalten zu werden. Und sie genoss das Gefühl, ihm so nah zu sein, ließ sich von seinem Duft noch weiter aus der Realität davontragen, träumte einen so süßen Traum und wähnte sich tatsächlich glücklich.
    Nach einer Weile verschwand der Druck von ihrem Haar. Doch Tina öffnete nur sehr zögernd die Augen, denn das bedeutete den Abschied von ihrer wunderbarer Phantasie. Als sie in sein lächelndes Gesicht blickte, lächelte auch sie, obwohl ihr eher zum Heulen zumute war.
    „Danke.“ Es kam so verhalten, dass sie die Worte von seinen Lippen ablesen musste. „Danke für alles.“ Dann senkte er den Kopf und seine Lippen berührten ihre. Ein Babykuss, freundschaftlich, brüderlich, nur ein weiteres ‚Danke', doch Tinas Herz blieb ihr mindestens zwei Schläge schuldig. Eilig beschwor sie sich, dies mit Würde zu meistern.
    Bitte, mach keine Idiotin aus dir! Wenigstens nicht mehr als üblich! Bitte!
    Erstaunlicherweise unterlief ihr nicht der geringste Patzer. Trotz zitternder Knie und steigender Übelkeit, sich seiner Nähe in jeder Sekunde nur allzu bewusst.
    Ja, Tina
hatte sich in der Tat recht gut im Griff. Am Ende machte Daniel sich des Regelbruchs schuldig. Denn dessen Blick wirkte mit einem Mal grübelnd, sogar argwöhnisch. Längst bewegte er sich nicht mehr zur Musik. Arm in Arm standen die beiden reglos auf der Tanzfläche, inmitten der vielen eng umschlungenen Paare und sahen sich an. Doch als aus grübelnd und argwöhnisch plötzlich abschätzend wurde, senkte Tina hastig den Blick. Ein unerbittlicher Finger unter ihrem Kinn zwang sie, ihn wieder zu heben.
    Panik befiel sie, denn wenn sie ihn jetzt ansah, würde sie sich gnadenlos verraten.
    Doch wie immer blieb jede Flucht ausgeschlossen, und als ihre Blicke sich abermals trafen, hielt sie die Luft an. Ihr Herz beeilte sich, die schuldigen Schläge nachzuholen und legte gleich noch ein paar zusätzliche drauf. Zögernd näherte sich sein Gesicht, als wüsste er nicht, ob er wirklich tun sollte, was ihm da Wahnsinniges in den Sinn gekommen war. Seine Stirn lag in tiefen Falten, was Tina seit langer Zeit wieder das Gefühl verlieh, ein Experiment zu sein.
    Doch als Daniels Lippen sich behutsam auf ihre legten, verschwanden all die Gedanken, Zweifel und dumme, selten dämliche Ängste.
    Seine gespreizten Finger fuhren in ihr Haar, zwangen sie mit sanftem Druck näher und dann versank Tina in einem unvorstellbaren Kuss. Der Boden unter ihren Füßen löste sich auf. Das sie umgebene Stimmengewirr verblasste. Sie wusste nicht, welches Lied gespielt wurde und kurz darauf nicht einmal mehr, wo sie sich befand.
    Hunderttausend Mal besser, als sie es erträumte, eine Million Mal schöner, als jemals geglaubt. Die Lippen schienen weich und fest zugleich. Behutsam, fordernd und zärtlich erforschte er ihren Mund. Liebevolle Daumen streichelten ihre wild pochende Schläfen und sein tiefes Seufzen jagte wilde Stromstöße durch ihren Körper.
    Es war so anders, so
unvergleichlich!
Atemlos und wie in Trance klammerte Tina sich an ihn und
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