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Keine Panik Prinzessin

Titel: Keine Panik Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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redet. ALLES, nur das nicht.
    Und selbst wenn Michael dann trotzdem sagt: »Lass mich in Ruhe«, hab ich vielleicht wenigstens eine Chance heute Nacht ein bisschen Schlaf zu finden. Weil ich es dann wenigstens versucht hab. Ich hab versucht , es irgendwie wieder gut zu machen.
    Und vielleicht reicht es ja, zu wissen, dass man es versucht hat.
    »Prinzessin«, hat Lars gerade gesagt. »Ich glaube nicht, dass wir das noch schaffen.«
    Wir stecken hinter einem LKW-Fahrer fest, der mit abgewürgtem Motor auf der Brücke liegen geblieben ist.
    »Sagen Sie das nicht, Lars! Wir schaffen es. Wir MÜSSEN es schaffen.«
    »Vielleicht sollten Sie ihn anrufen, um ihm zu sagen, dass wir unterwegs sind. Damit er nicht gleich durch die Sicherheitsschranke geht.«
    »Ich kann ihn nicht anrufen!«
    »Wieso nicht?«
    »Weil er niemals drangehen würde, wenn er sieht, dass ich es bin. Nach dem, was er vor dem Chemiesaal gesehen hat?«
    Lars zog die Augenbrauen hoch. »Oh«, sagte er. »Stimmt. Das habe ich vergessen. Und wenn er schon in der Abflughalle am Gate ist? Ohne Ticket kommen Sie nicht durch die Sicherheitsschranke.«
    »Dann kaufe ich eben ein Ticket.«
    »Nach Japan? Prinzessin, ich glaube nicht …«
    »Ich würde doch nicht wirklich nach Japan fliegen«, beruhigte ich ihn. »Ich würde bloß zum Gate gehen, um ihn zu suchen.«
    »Sie wissen, dass ich Sie nicht allein lassen darf.«
    »Für Sie kaufe ich auch ein Ticket.« Zum Glück hab ich meine Fürstlich-Genovesische-American-Express-Karte eingesteckt, die ich nur in Notfällen benutzen darf. Ich hab sie noch nie gebraucht. Aber genau für solche Situationen hat mein Vater sie mir gegeben. Echte Notfälle. Und wenn das jetzt keiner ist, weiß ich auch nicht.
    »Ich finde, Sie sollten trotzdem versuchen, ihn anzurufen«, sagte Lars. »Vielleicht geht er ja doch dran. Man kann nie wissen.«
    Ich sah Lars in die Augen. »Würden Sie drangehen?«, fragte ich ihn. »Wenn Sie er wären?«
    »Ähem.« Er räusperte sich. »Na ja, wahrscheinlich nicht. Aber wenn wir nicht mehr rechtzeitig kommen?«
    »Hey.« Ephrain Kleinschmidt warf uns im Rückspiegel wütende Blicke zu. Er hatte es gerade geschafft, an dem LKW vorbeizukommen, und raste wieder den Highway entlang, um die verlorene Zeit einzuholen. »Ich drehe jetzt aber nicht mehr um. Wir sind fast da.«
    »Ich rufe ihn nicht an, Lars«, sagte ich. »Es sei denn, Sie zwin gen mich dazu. Arwen hätte Aragorn niemals angerufen.«
    »Wer?«
    »Prinzessin Arwen. Sie hätte Aragorn nicht angerufen . Eine Situation wie diese schreit geradezu nach großen Gesten, Lars. Ich bin nicht Arwen. Ich habe keine Hobbits aus Lebensgefahr gerettet oder bin irgendwelchen Ringgeistern entkommen. Es spricht eine ganze Menge gegen mich – ich hab mich wie ein selbstgerechtes Arschloch benommen, ich hab einen anderen Mann geküsst UND ich hab nie etwas geleistet, das mich zu einem sonderlich wertvollen Mitglied der Gesellschaft machen würde … Im Gegensatz zu Michael, dessen chirurgischer Roboterarm die Herzchirurgie völlig revolutionieren wird. Ich bin bloß eine Prinzessin.«
    »Aber war diese Arwen nicht auch bloß eine Prinzessin?«, fragte Lars.
    »Schon. Aber sie hatte keine so bescheuerte Frisur wie ich.«
    Lars sah mich an. »Stimmt.«
    Ich war noch nicht mal beleidigt. Wenn man am Boden liegt, kann einen nichts mehr umhauen.
    »Und außerdem«, sagte ich, »hat Arwen nie versucht, Aragorn davon abzuhalten, seine Aufgabe zu erfüllen, so wie ich es bei Michael versucht hab. Arwen hat sogar eine entscheidende Rolle bei der endgültigen Zerstörung des Rings gespielt. Und ich? Was hab ich jemals geleistet?«
    »Sie haben Häuser für Obdachlose gebaut«, sagte Lars.
    »Ja, aber das hat Michael auch.«
    »Es ist Ihnen zu verdanken, dass in Genovia Parkuhren aufgestellt wurden.«
    »Toll.«
    »Sie haben dafür gesorgt, dass die genovesische Bucht nicht von der Killeralge erstickt wurde.«
    »Das interessiert höchstens die Fischer, sonst niemanden.«
    »Sie haben überall in der Schule Wertstoff-Abfalltonnen aufstellen lassen.«
    »Und habe dadurch die SMV an den Rand des Bankrotts getrieben. Nein, Lars, ich mache mir nichts vor. Ich bin keine Melinda Gates, die Millionen von Dollar spendet, um die Malaria auszurotten – die schlimmste Krankheit, von der die Menschheit bedroht ist und an der jährlich über eine Million Kinder sterben, bloß weil ihre Eltern sich keine Moskitonetze für einen Stückpreis von drei Dollar leisten können.
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