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Keine Panik Prinzessin

Titel: Keine Panik Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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ausgelaugt war und nicht mehr reden konnte und nur noch dasaß und mir die Nase putzte, bis die schlimmste Tränenflut vorbei war.
    Gott, ich hatte echt keine Ahnung, dass Menschen so viel Tränenflüssigkeit produzieren können.
    Erst als ich meine Nase halbwegs frei geschnäuzt und mein Gesicht halbwegs trocken gewischt hatte, fiel meinem Vater etwas ein, was er dazu sagen könnte. Aber das, was er sagte, war nicht das, was ich erwartet hatte.
    »Mia«, sagte er ernst. »Ich glaube, du machst einen Fehler.«
    Ich dachte, ich höre nicht recht! Im Grunde genommen hatte ich ihm gerade erzählt, dass Michael eine Art männliches Flittchen ist! Man sollte meinen, mein eigener Vater würde sich wünschen, dass ich mich von einem männlichen Flittchen so fernhalte wie nur möglich! Wovon redete er dann? Fehler? Inwiefern?
    »Weißt du, man begegnet der großen romantischen Liebe nicht so oft im Leben«, sagte er. »Und wenn man ihr begegnet, wäre es dumm, sie wegzuwerfen, nur weil das Objekt deiner Zuneigung etwas Unüberlegtes getan hat, als ihr beide noch gar nicht zusammen wart.«
    Ich starrte ihn entgeistert an. Er sah in dem Moment plötzlich total aus wie der König der Elben aus »Herr der Ringe«, und ich glaub, das war keine Einbildung .
    Okay, wenn der Elbenkönig eine Glatze gehabt hätte.
    »Und es ist noch dümmer, jemanden, für den du so viel empfindest, einfach gehen zu lassen, ohne um eure Liebe zu kämpfen. Ich habe diesen Fehler einmal gemacht …« Er räusperte sich. »Und ich habe ihn immer bereut, weil ich, ehrlich gesagt, nie wieder jemanden kennengelernt habe, für den ich solche tiefen Gefühle entwickelt hätte. Ich möchte nicht, dass du denselben Fehler begehst, Mia. Deshalb bitte ich dich, wirklich gründlich darüber nachzudenken , was du tust. Ich wünschte, ich hätte das damals getan.«
    Dann stand er auf, weil das Telefon klingelte und er rangehen musste.
    Ich saß da wie vor den Kopf gestoßen. Komplett sprachlos. Glaubte er etwa, mir mit seinem kleinen Vortrag auch nur in irgendeiner Weise geholfen zu haben? Das hatte er nämlich kein bisschen.
    Lieber hätte er Lars damit beauftragen sollen, mich zu erschießen. Das ist nämlich der einzige Weg, mich jemals aus dieser Misere zu befreien.

Freitag, 10. September, immer noch im Four Seasons
    Der Tee ist da. Grandmère lässt mir einschenken, während sie lang und breit von irgendeinem Streit erzählt, den sie irgendwann mit Elizabeth Taylor hatte und bei dem es darum ging, ob eine Dame, die zum Tee eingeladen ist, im Hosenanzug erscheinen darf. Elizabeth Taylor war der Meinung, dass das ein durchaus angemessenes Kleidungsstück ist, Grandmère nicht (nicht dass mich das überrascht hätte).
    Irgendwas lässt mir keine Ruhe. Ich meine, abgesehen davon, dass ich nicht mehr mit meinem Freund zusammen bin, weil er mit Judith Gershner geschlafen hat, und davon, dass er mich vor ein paar Stunden dabei beobachtet hat, wie ich (mehr oder weniger) mit dem Exfreund meiner besten Freundin rumgeknutscht hab.
    Dads kleiner Vortrag geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Vor allem der Satz, dass er mal jemanden, den er liebte, gehen ließ, ohne um ihn zu kämpfen. Er sah so … traurig aus, als er das gesagt hat.
    Und mein Vater ist normalerweise eher nicht der traurige Typ. Ich meine, wer wäre denn bitte traurig, wenn er Fürst wäre und Giselle Bündchens private Handynummer hätte?
    Die Sache beschäftigte mich so, dass ich Grandmères Hasstirade gegen Hosenanzüge irgendwann unterbrach und sie fragte, ob sie sich vorstellen kann, von wem mein Vater gesprochen hat.
    »Jemand, den er geliebt hat und den er hat gehen lassen, ohne um ihn zu kämpfen?« Grandmère sah nachdenklich aus. »Hmm. Vielleicht diese Hausfrau, mit der er …«
    »Ach was, Grandmère«, winkte ich ab. »Meinst du etwa diese Geschichte, die in der US Weekly stand, dass er eine Affäre mit Eva Longoria hatte? Das war doch erfunden.«
    »Ah ja? Tja, dann weiß ich wirklich nicht. Die einzige Frau, über die er mehr als einmal gesprochen hat, ist deine Mutter. Was natürlich nur daran liegt, dass sie deine Mutter ist. Wenn es dich nicht geben würde, hätte er keinen Gedanken mehr an sie verschwendet, nachdem sie seinen Heiratsantrag abgelehnt hat. Was natürlich der größte Fehler war, den SIE je begangen hat. Wer gibt schon einem Fürsten eine Abfuhr? Bö’ff !« Sie schnaubte verächtlich. »Wobei es letzten Endes natürlich für alle Beteiligten das Beste war. Deine Mutter
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