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Keine Gnade

Keine Gnade

Titel: Keine Gnade
Autoren: Daniel Annechino
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Doktor Hastings suchen, lass uns mit dem Officer sprechen, der vor McKenzies Tür postiert ist.«
    Â»Weißt du noch, wo ihr Zimmer ist?«, wollte Al wissen.
    Sami zeigte in eine Richtung. »Die Intensivstation liegt den Gang runter und rechts durch die Doppeltüren. Ich glaube, es ist Zimmer 625.«
    Sie liefen nun im Sturmschritt den Gang hinunter, vorbei an Schwestern und Ärzten und vielen anderen Menschen. Als sie sich nach rechts wandten, drückte Al den Öffner für die Doppeltüren und hielt eine für Sami auf. Sie blieb wie angewurzelt stehen, als sie vor McKenzies Zimmer einen leeren Stuhl sah.
    Wo zum Teufel ist Officer Martinelli?
    Sami und Al starrten sich verblüfft an.
    Â»Irgendetwas stimmt hier nicht«, sagte Al. »Lass uns zur Schwesternstation gehen.«
    Â»Entschuldigen Sie«, sagte Sami zu einer großen blonden Schwester. »Haben Sie McKenzie O’Neill in ein anderes Zimmer verlegt?«
    Â»Sind Sie mit ihr verwandt?«, fragte die Schwester.
    Während Sami ihre Tasche durchsuchte, zog Al seine Dienstmarke aus der Gesäßtasche. »Wir sind Detectives von der Mordkommission, Miss. Können Sie uns sagen, wo Miss O’Neill ist?«
    Sami hatte das komische Gefühl, dass die Antwort keine gute Nachricht sein würde.
    Während die Krankenschwester ihren Computer bearbeitete, stellte Sami fest, dass die Schwesternstation aussah wie das Kontrollzentrum der NASA . Die moderne Medizin hatte sich wirklich weiterentwickelt.
    Die blonde Schwester stand auf und neigte den Kopf zur Seite. »Ich befürchte, Miss O’Neill ging es schlechter und musste schnellstens notoperiert werden.«
    Â»Können Sie mir sagen, wer operiert?«, fragte Sami.
    Die Schwester schaute wieder im Computer nach. »Doktor Hastings leitet die Operation, und Doktor Templeton assistiert, aber ich bin mir nicht sicher, wer noch zum Team gehört. Es ging ihr so rapide schlechter, dass sie sofort ein Team zusammenstellen mussten.«
    Sami versuchte sich an den Namen der Schwester zu erinnern, die McKenzie das Beruhigungsmittel verabreicht hatte. Olivia oder so ähnlich. »Gibt es hier eine Schwester, die Olivia heißt?«
    Â»Keine Olivia«, sagte die blonde Schwester, »aber es gibt eine Schwester Oliver.«
    Â»Das ist sie!«, schrie Sami fast. »Kann ich mit ihr sprechen, bitte?«
    Â»Sie ist gerade zur Pause, aber Sie finden sie wahrscheinlich im Aufenthaltsraum für die Angestellten, einfach den Gang runter.«

    Als Julian den Anruf von Doktor Hastings bekommen hatte, konnte er sich kaum beherrschen. Vielleicht müsste er nicht einmal etwas unternehmen. Doktor Fisher würde erst in ein paar Stunden eintreffen, und so waren Julian und seine Kollegen auf sich selbst gestellt. Wenn sie nicht auf dem OP -Tisch starb, was nun ziemlich wahrscheinlich schien, würde es für ihn aber ohne Doktor Fisher neben sich viel einfacher sein, die Herzpumpen- OP zu sabotieren. Außerdem brauchte man für dieses spezielle Verfahren drei Herzchirurgen, von denen jeder mit seinen eigenen Aufgaben beschäftigt war, so dass sein eigenes Verhalten unbeobachtet bleiben würde.
    Nach einer kurzen Diskussion, die auch das telefonische Feedback von Doktor Fisher mit einbezog, entschlossen sich Julian und die anderen Chirurgen dazu, dass es am sichersten war, die Herzpumpe noch vor dem Austausch der Klappen einzusetzen. Julian hatte keine große Erfahrung mit dem Einsetzen eines linksventrikulären Kunstherzens und auch keinerlei Erfahrung mit dem Einsetzen des HealthMate II , des kleinsten und handlichsten aller Herz-Unterstützungssysteme, für das sie sich entschieden hatten. Folglich würde ihn auch niemand, sollte ihm denn ein fataler Fehler unterlaufen, verdächtigen, etwas anderes als einen bloßen Fehler begangen zu haben.
    Das Team aus Ärzten, Schwestern und OP -Technikern stand im OP -Raum auf ihren jeweiligen Posten. Doktor Hastings, der mehr Erfahrung mit dem HealthMate II hatte als die anderen Chirurgen, stand über den offenen Brustkorb von McKenzie gebeugt.
    Â»Bevor wir anfangen«, sagte Doktor Hastings, »erläutere ich unser Vorgehen. Wie üblich wird Doktor Mickelson die Patientin und die Narkose überwachen und bei Bedarf nachsteuern. Er wird auch Heparin verabreichen, um Blutgerinnsel zu vermeiden. Wir werden drei Einschnitte machen müssen: einen unten an der linken Herzkammer, einen in
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