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Kein Schwein bringt mich um

Kein Schwein bringt mich um

Titel: Kein Schwein bringt mich um
Autoren: Martin Michael; Springenberg Bresser
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Hofbauer, der Inhaber dieses Etablissements.«
    Â»Ich bin auch erst vor einer Stunde engagiert worden, und wie es scheint, völlig zu Recht.«
    Â»Soso.«
    Â»Ich stelle mir gerade die Frage, ob sich jemand an Ihrer Prunkbeleuchtung zu schaffen gemacht hat.«
    Â»An der verdammten Lampe mache nur ich mich zu schaffen!«
    Offenbar war es mir nicht gelungen, das Gespräch in ruhigeres Fahrwasser zu navigieren.
    Â»Weder vor noch während der Veranstaltung habe ich etwas Verdächtiges gesehen. Warum auch? Wir sind ein ordentliches Haus und wissen, was sich gehört. Oder sind Sie da etwa anderer Meinung?«
    Â»Fakt ist, dass Frau Mancini vom Leuchter fast erschlagen worden ist.«
    Â»Dinge gehen kaputt. Das war so, ist so und wird so bleiben. Morgen rufe ich den Elektriker an, und fertig ist die Laube. Also schreiben Sie sich hinter die Ohren: Es war ein stinknormaler Unfall, nicht mehr und nicht weniger.«
    Während ich überlegte, ob es stimmen konnte, dass er tatsächlich nichts gesehen hatte, stiefelte er zum Tresen und zapfte zwei Bier.
    Â»Auch ein Pils, Meister? Geht aufs Haus.«
    Offensichtlich ein Friedensangebot. Ich nahm die Offerte an, und so verließ ich wenig später leicht beschwipst die Stätte des visuellen und akustischen Grauens.
    Â»Na toll«, dachte ich, als ich den Ford durchs nächtliche Münsterland prügelte. »Heute übernehme ich einen beschissenen Fall, und morgen rocken die Heisterkamps an. Oh, du wundervolles Leben.«
    Am Nannen’schen Anwesen versperrte ein verdreckter Trecker die Hofeinfahrt. Mühsam schob ich mich an ihm vorbei, wobei die rechte Wagenseite an Brombeersträuchern entlangschrammte. Erneut beglückwünschte ich mich zu meinem Grundsatz, ausnahmslos Gebrauchtwagen zu fahren.
    Vor meiner Kemenate stand ein Pärchen in der Dunkelheit. Der Mann, Mitte sechzig, stocherte mit einem Zollstock in meiner Fachwerkfassade herum. Er trug eine Latzhose am Leib, einen Hut mit Feder auf dem Kopf und eine unangezündete Pfeife im Mund. Die etwa gleichaltrige Frau war in einen schwarzen Poncho gehüllt und hatte die braun gefärbten Haare so hoch toupiert, dass sie garantiert die Genehmigung der Flugaufsichtsbehörde eingeholt haben musste.
    Â»Was machen Sie da?«, fragte ich unwirsch. Als ein Junge mit Dackel um die Ecke bog, beantwortete sich die Frage von selbst.
    Â»Ich will nach Hause«, nölte der Junge. »Kev und Gonzo dürfen Playsi daddeln, und ich muss mich mit den blöden Verwandten rumärgern.«
    Â»Deine Verwandten sind nicht blöd, Jochilein. Und die Videospiele laufen dir nicht weg«, ermahnte ihn die Lady mit erhobenem Zeigefinger. Und dann zu mir: »Du bist bestimmt der Dieter?«
    Â»Die Heisterkamps«, stellte ich lakonisch fest.
    Â»Entschuldige, dass ich sofort beim Du bin, aber schließlich sind wir bald verwandt«, plapperte Rosi drauflos, umarmte mich und kniff mir in die rechte Wange. Puh, ein schreckliches Parfum. Leicht benommen befreite ich mich.
    Â»Du bist Rosi, und das sind Günter, Jochen und Trudi«, rekapitulierte ich die Namen.
    Jochen gab mir höchst widerwillig die Flosse und wischte sie danach demonstrativ an seinem Parka ab. Günter schien an einem Händeschütteln mit dem berühmten Bulderner Privatdetektiv nicht interessiert, sodass ich meine Tatze wieder in die Tasche steckte.
    Â»Marode«, krakeelte er und zeigte mit dem Zollstock auf mein Haus. »Ich habe mir alles angesehen. Das Fundament, die Holzbalken, die Lehmfüllung. Katastrophal. In einem Jahr ist die Hütte eingestürzt.« Jetzt wies der Stock auf mich. Ich fühlte mich angeklagt.
    Â»Ich habe diese Villa geerbt, und für eine Generalüberholung fehlte bisher das nötige Kleingeld.«
    Â»Marode«, wiederholte Günter wütend. Dann erzählte er Rosi etwas in einer Sprache, die nach Niederländisch klang.
    Â»Jetzt hab dich nicht so«, fauchte Rosi ihren Göttergatten an und an mich gewandt: »Er will hier nicht übernachten, weil er Angst hat, dass dein Haus einstürzt.«
    Das kam mir gelegen: »Ihr könnt gerne bei Karin schlafen. Da ich euch sowieso erst morgen erwartet habe, ist auch noch nichts vorbereitet.«
    Â»Günter hat das Bauernorakel befragt, und das meinte, dass heute ein besserer Reisetag sei. Da unser Jeep zur Inspektion ist, mussten wir leider den Trecker nehmen. Wir waren zuerst bei
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