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Kein Schwein bringt mich um

Kein Schwein bringt mich um

Titel: Kein Schwein bringt mich um
Autoren: Martin Michael; Springenberg Bresser
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schnell Hass.«
    Â»Bist mir ja ein schöner Hobbypsychologe«, spottete sie. »Egal, wie du es anstellst, aber schaff mir diesen Stalker vom Hals. Nicht nur, dass er mir eine Heidenangst einjagt, nein, die Nachbarn schauen mich auch schon schief an, und Tratsch oder üble Nachrede kann sich ein Künstler in meiner Liga nicht leisten. Dann ist es ganz schnell vorbei mit Glanz und Gloria.« An mangelndem Selbstbewusstsein litt Luna nicht, so viel stand fest.
    Â»Okay. Ich koste zweihundert pro Tag plus Spesen plus Märchensteuer«, wies ich auf einen wichtigen Punkt hin, zumindest für mich.
    Â»Ooh«, stöhnte Luna, griff sich mit der einen Hand theatralisch an die Schläfe und goss mit der anderen Whiskey nach. »Du willst Geld. Der gute Herr Baumann hat kostenlos ermittelt. Schließlich handelt es sich um einen Notfall.«
    Â»Baumeister, nicht Baumann. Otto ist Amateur und deshalb brutal zusammengeschlagen worden. Ich bin Profi, und der hat natürlich seinen Preis. Dafür garantiere ich, den Stalker zu fassen.«
    Bevor Luna den nächsten filmreifen Auftritt hinlegen konnte, betrat Marc Kaiser die Garderobe, mit Schweißperlen auf der Stirn.
    Â»Ich bin mit hundertzwanzig durch die Landschaft gebrettert. Du musst sofort auf die Bühne, mein Engel. Die Gäste werden unruhig. Ernst hat auch schon gemosert.«
    Er überreichte mir einen Karton. »Hier sind alle Briefe der letzten Monate. Viel Spaß bei der Lektüre.«
    Â»Dieter will Geld«, brachte Luna ihren Manager auf den neuesten Stand.
    Â»Wie viel?«
    Â»Zweihundert pro Tag.«
    Â»Plus Spesen.« Ordnung musste sein.
    Marcs Stirn legte sich in Falten: »Das ist viel Geld, zu viel, wenn du mich fragst. Ich denke, wir sollten Herrn Baumeister weiterermitteln lassen.«
    Â»Otto wird in der nächsten Zeit kaum helfen können, aber es ist einzig und allein Ihre Entscheidung, ob Sie mich engagieren oder nicht. Guter Lohn für gute Arbeit, und ich bin gut«, adaptierte ich Lunas Selbstbeweihräucherungsstil.
    Â»Blödsinn. Sie bekommen zehn signierte CD s und lebenslang freien Eintritt zu meinen Konzerten«, blökte sie. Entweder war ihr die Peinlichkeit dieses Angebots nicht bewusst, oder sie war sternhagelvoll. Bei Betrachtung des Luftanteils im Flascheninnern eher Letzteres.
    Â»Akzeptieren Sie meine Konditionen oder suchen Sie sich einen anderen. Wir sind hier nicht auf dem Basar.«
    Freundschaft zu Otto hin oder her. Mit der Frau würde er sowieso nicht glücklich werden.
    Ich erhob mich.
    Â»Hundertfünfzig inklusive Spesen und ein Abendessen mit mir.« Mancini bewegte sich ebenfalls in die Vertikale. Dabei schwankte sie bedenklich.
    Ich tippte an die nicht vorhandene Hutkrempe: »Auf Wiedersehen und viel Glück.«
    Als ich die Klinke schon in der Hand hatte, hörte ich Luna meinen Namen rufen beziehungsweise lallen.
    Â»Ja bitte?«
    Â»Sie haben den Job. Wenn ich mir einen überbezahlten Manager leisten kann, steckt ein schweineteurer Schnüffler auch noch drin. Was soll es? Ich muss mich abfinden, dass man als Star von solchem Kroppzeug umgeben ist.«
    Tickte diese abgetakelte Fregatte noch richtig?
    Â»Suchen Sie sich einen anderen Dummen, ich will den Auftrag nicht. Ein schönes Leben noch.«
    Â»Bleiben Sie bitte.« Sie versuchte mich am Ärmel festzuhalten, schlug aber stattdessen ein Loch in die Luft. Mittlerweile durfte sie gut und gerne zwei Promille intus haben. »Entschuldige, war nicht so gemeint. Frag Marc, ich bin halt impulsiv und meine nicht immer, was ich sage. Würdest du für mich arbeiten?« Als sie meine genervte Mimik registrierte, beeilte sie sich, ein »Bitte, bitte« hinzuzufügen.
    Diese Frau machte mich aggressiv, zudem war ich auf den Job nicht angewiesen.
    Aber zwei Dinge sprachen dafür: Zum einen hatte ich Otto mein Wort gegeben, zum anderen bot Luna mir die Chance, mich aus den Hochzeitsvorbereitungen und der Bespaßung der Nannen- und Schumann-Sippe auszuklinken.
    Â»Okay, einverstanden. Tausend Euro Vorschuss, und wir sind im Geschäft.«
    Â»Gib ihm das Geld«, schnauzte Luna den leidgeprüften Manager an. »Worauf wartest du? Dass ich die Penunzen aus den Ärmeln schüttle?«
    Â»Tut es auch ein Scheck? Derartige Summen trage ich gewöhnlich nicht in bar mit mir herum.«
    Nicht mit mir. Dieser Tingeltangelsängerin traute ich keinen Millimeter über
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