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Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)
Autoren: Alice Peterson
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entschlossenes Klopfen an der Tür lässt mich zusammenfahren.
    Ruskin bellt so laut, dass man ihn leicht für einen Rottweiler halten könnte.
    Ich spähe durch den Spion, um sicherzugehen, dass mein Gast das Gartentor geschlossen hat. Ich kann Mr Cox nicht erkennen, da er mir den Rücken zugewandt hat.
    » Könnten Sie bitte das Gartentor schließen?«, rufe ich. »Ich habe einen Hund.«
    Nachdem ich das Scheppern des Gitters und den vorgeschobenen Riegel höre, öffne ich die Tür.
    »Darf ich reinkommen?«
    » Nein. Ich meine, es passt jetzt gerade nicht. Ich erwarte jemanden. Meinen neuen Untermieter.«
    »Mr Cox?«
    » Ja, Mr Cox«, wiederhole ich und wundere mich, woher er das weiß.
    Er steht auf der Schwelle und schaut mich an.
    »Darf ich reinkommen?«, fragt er erneut.
    »Es passt jetzt wirklich nicht. Ich rufe dich an – versprochen!«
    » Ich bin Mr Cox.«
    »Nein, das bist du nicht«, entgegne ich hilflos. »Du bist Guy. Warum sagst du, du seist Mr Cox?«
    » Gilly, mein Name ist Cox. Guy Cox. Ich bin dein Untermieter.«
    »Aber das ist doch Quatsch. Du brauchst kein Zimmer.«
    Guy schiebt sich an mir vorbei.
    »Langsam werde ich verrückt«, sagt er.
    » Das ist nicht meine Schuld.«
    »Doch, das ist es. Du willst mich nicht sehen, du beantwortest meine Anrufe nicht, und ich weiß genau, dass du da warst, als ich vor einigen Tagen in Maris Geschäft gekommen bin. Du hast dich im Keller versteckt, nicht wahr?«
    Beinahe muss ich lächeln.
    »Wir brauchen ein bisschen Abstand. Das kannst du mir beim besten Willen nicht vorwerfen.«
    » Wir brauchen keinen Abstand. Das ist dummes Zeug!«
    »Warum bist du hier, Guy? Weiß Flora Bescheid?«
    » Wir müssen reden.«
    »Na gut«, nicke ich, »dann rede eben.«
    Er steht so nah vor mir, dass ich ein paar Schritte zurückweiche.
    » Ich musste dich einfach sehen, Gilly«, erklärt er. »Und wenn ich dich angerufen hätte, hättest du meine Nachricht entweder sofort gelöscht oder mir gesagt, dass wir uns nicht treffen können – das weiß ich. Das hier war die einzige Möglichkeit. Ich saß am Computer und habe mir mehr oder weniger zufällig die Homepage für die Untermietervermittlung angesehen, weil ich an dich dachte ... Himmel, ich denke ständig an dich. Ich kann nicht mehr aufhören ... nicht nach diesem Abend.«
    »Tut mir leid, dass ich dich habe auflaufen lassen«, sage ich. »Aber auch ich musste nachdenken.«
    » Und?«
    »Ich habe dich vermisst. Sehr sogar. Aber das Problem ist, Guy, dass wir keine Freunde sein können. Es würde niemals funktionieren. Ich glaube, wir sollten es einfach dabei belassen.«
    » Dabei belassen?«
    »Ja, ich glaube, das ist das Beste.«
    » Und wenn ich das nicht kann?«
    »Du musst.«
    » Dann willst du dir also nicht anhören, was ich zu sagen habe?«
    »Was sollte es noch für einen Sinn haben, Guy?«
    Er geht zur Haustür.
    »Ich halte das nicht mehr aus. Ich habe wirklich alles getan, um dir zu zeigen, was ich für dich empfinde, aber du läufst immer nur weg. Ich bin gekommen, um dir etwas sehr Wichtiges zu sagen, aber du willst mir nicht einmal zuhören. Du hast recht – was macht es noch für einen Sinn? Okay. Belassen wir es dabei.«
    Er öffnet die Tür.
    Ich gehe einen Schritt auf ihn zu.
    »Guy ... warte!«
    Mit der Hand an der Klinke dreht er sich um und schaut mich erwartungsvoll an.
    »Es ist alles so kompliziert«, stöhne ich.
    » Nein, das ist es nicht. Du hast nur Angst, mir deine Gefühle zu zeigen, und versteckst dich. Du läufst vor mir davon.«
    »Ich laufe nicht vor dir davon«, entgegne ich. »Ich schütze mich nur selbst. Falls du es vergessen haben solltest: Du wirst demnächst heiraten! Ich hätte dich niemals küssen dürfen.«
    Guy greift nach meiner Hand und führt mich zum Sofa. Seine Entschlossenheit überrascht mich. Ruskin springt besitzergreifend auf meinen Schoß und lässt Guy nicht aus den Augen.
    »Hör mir bitte einfach nur zu, okay?«, fleht Guy mich an.
    Ich nicke gehorsam.
    »Meine Beziehung zu Flora ist beendet. Ich wollte es dir die ganze Zeit schon sagen. Als Flora nach Hause kam, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Nichts stimmte mehr. Ich hätte glücklich sein müssen und nicht ständig an eine andere Frau denken dürfen. Flora und ich waren viele Jahre zusammen. Irgendwann erschien es mir nur natürlich, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Nach so langer Zeit hielt ich es für das Richtige. Aber als ich sie vom Flughafen abholte ... als sie wieder zu Hause war ...
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