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Kein Mann fuer die Ersatzbank

Kein Mann fuer die Ersatzbank

Titel: Kein Mann fuer die Ersatzbank
Autoren: Poppy J. Anderson
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Bobby allein, die ihre Beine anzog und es sich im Schneidersitz auf dem Sessel gemütlich machte, während sie die verbliebene Hälfte des Schokoriegels verputzte. Sie konnte von Glück reden, dass Mike das Gespräch mit der Ehefrau des momentanen Rennfahrer-Überfliegers übernahm. Sie mochte Jeff und mochte auch das Geld, das er der Firma einbrachte, aber sie mochte seinen Frauengeschmack einfach nicht. Monica war ein weinerlicher Hohlkopf mit dem Benehmen einer Abrissbirne, die ihr bereits jede Menge Nerven gekostet hatte. Die Frau beschäftigte sich grundsätzlich mit ihren Haaren, ihren Nägeln oder mit der Kreditkarte ihres Mannes, wenn sie ihm nicht vorheulte, dass sie ständig allein sei. Andauernd drohte sie Jeff mit einer Trennung, wenn er nicht sofort dieses oder jenes tat. Untermauert wurden diese Drohungen mit herzzerreißenden Tränen, die Jeff in Panik ausbrechen ließen und Bobby nicht einmal ein müdes Lächeln abrangen.
    Als ihr Handy klingelte, befürchtete sie das Schlimmste.
    „Hallo?“
    „Hi, Bobby. Hier ist Jack.“
    Ahnungslos starrte sie vor sich hin und überlegte hastig, wer am Apparat war.
    „Jack Armstrong“, ertönte die dunkle Stimme und klang einigermaßen belustigt. „Du hast mich fast nackt gesehen und kannst dich dennoch nicht erinnern? Autsch! Das nenne ich mal einen empfindlichen Schlag für mein Ego.“
    „Mach dir nichts draus“, lachte sie und erinnerte sich schlagartig an den witzigen Abend vor einer Woche, als sie Mikes Kumpel kennengelernt hatte. „Ich sehe ständig nackte Typen.“
    „Autsch“, wiederholte er lachend.
    „Armstrong, ich hoffe, dass du mich nicht anrufst, um mich um ein Date zu bitten. Ich möchte heute nicht schon wieder jemandem eine Abfuhr erteilen. Noch dazu jemanden, den ich fast komplett nackt gesehen habe.“ Bobby lehnte sich entspannt zurück und grinste vor sich hin.
    „O’Connor, wenn du mich komplett nackt gesehen hättest, würdest du mich um ein Date bitten“, flachste er zurück.
    „Oha ... dann sollte ich wohl intensiv über dein Angebot nachdenken.“
    „Ha! Eigentlich habe ich dich angerufen, weil ich eine Wohnung für dich habe.“
    „Was?“ Bobby setzte sich aufrecht hin und leckte sich geräuschvoll einen Finger ab, an dem noch Spuren der Schokolade klebten.
    „Dürfte ich wissen, was du gerade tust? Das klingt nach Telefonsex, wogegen ich grundsätzlich nichts habe, aber du solltest wissen, dass meine Bürotür offen ist ...“
    „Die Wohnung, Armstrong“, rief sie ihm ungeduldig ins Gedächtnis und merkte, wie aufgeregt sie war. Die schreckliche Kaschemme, in der sie momentan hauste, eine Wohnung zu nennen, war eigentlich schon eine Frechheit, daher konnte sie es gar nicht erwarten, endlich auszuziehen.
    „Okay, okay ... ein Arbeitskollege hat sich ein Haus in Brooklyn gekauft und will aus seiner jetzigen Wohnung ausziehen. Mietpreisgebunden, Greenwich, zweieinhalb Zimmer, zweiter Stock und Balkon. Er hat noch keinen Nachmieter und wollte heute eine Anzeige schalten ...“
    „Nein“, rief Bobby panisch. „Bloß nicht!“
    „Keine Sorge“, beruhigte er sie glucksend. „ Ich habe den Schlüssel, also kannst du dir die Wohnung anschauen, ohne dass sich andere Interessenten mit dir prügeln.“
    „Das ist meine geringste Sorg e“, schnaubte sie und griff sich einen Stift. „Wie ist die Adresse?“
    „Nicht so schnell“, gluckste er amüsiert. „Was kriege ich für den Gefallen?“
    Überrascht hob Bobby den Kopf und fragte einigermaßen verwirrt. „An was hast du denn gedacht? Ich finde, dass Gefälligkeitssex überbewertet wird.“
    „Da muss ich dir zwar widersprechen, aber eigentlich dachte ich an andere körperliche Aktivitäten ...“
    „Aha“, sie legte einen Fuß auf den Schreibtisch. „Jetzt kommen wir der Sache näher. Du willst Karten haben?“
    „Unbedingt“, erwiderte er inbrünstig.
    „Lass mal nachdenken“, sie seufzte gespielt und zog die Wörter in die Länge. „Mhh ... ich könnte dir Karten für das Monstertruckrennen im November anbieten.“
    „Monstertruck?“ Abfällig schnaubte er in den Hörer. „Dafür kriegst du nicht einmal eine Abstellkammer in Chinatown, O’Connor!“
    Bobby gluckste amüsiert. „Du willst es weniger technisch? Wie wäre es mit Karten für die Eisrevue im Dezember?“
    „Damit lockst du vielleicht Mike hervor, aber ich hab’s nicht so mit Eiskunstläufern in Strumpfhosen.“
    „Du wirst mir immer sympathischer“, Bobby kramte in einer Schublade
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