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Kein Biss unter dieser Nummer

Kein Biss unter dieser Nummer

Titel: Kein Biss unter dieser Nummer
Autoren: Mary Janice Davidson
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nicht hier war, um Bonuspunkte zu sammeln.
Wenn du jemals deinen Mund halten und dein Temperament zügeln musstest, dann jetzt. Du hast Fehler gemacht. Also lerne verflucht noch mal daraus! Lerne aus deinen Tausenden von Fehlern!
»Ich denke, zwischen all deinem schrillen, theatralischen Gejammer finden sich auch ein oder zwei Körnchen Wahrheit.«
    Sie schnaubte. »Aber sicher doch!«
    »Das, was du über fair und unfair gesagt hast, zum Beispiel. Ich hab darüber nachgedacht, und du hast recht. Deine Situation ist inakzeptabel.« Oh, Mann! Würde mein Plan gelingen? Die vage Idee, die ich mir zwischen Thanksgiving 1.0 und 2.0 ausgedacht hatte, der Gedanke, der sich im Höllennebel verfestigt hatte, das, was mir jetzt gleich über die Lippen kommen würde … Ich war im Begriff, mein Leben auf den Kopf zu stellen – wieder einmal –, und nicht nur meins. Jedermanns Leben, und ich würde darüber nicht abstimmen lassen oder vorgeben, an der Meinung der anderen interessiert zu sein. »Ganz und gar inakzeptabel.«
    »Danke, dass du das einsiehst.« Laura grinste. »Klang das jetzt wieder wie theatralisches Gejammer?«
    »Nein. Doch denk daran: Übung macht den Meister. Jedenfalls, was ich damit sagen will: Ich werde dir helfen.«
    Wow. Das werde ich – werde ich das? Jawoll. Ich wollte es wirklich. Ich würde mir allerdings allerhand Erklärungen einfallen lassen müssen, wenn ich nach Hause kam. Ich hatte Sinclair nicht in meinen Plan eingeweiht, aber er kannte mich gut genug und hätte niemals versucht, mir mein Vorhaben auszureden. Er hatte auch nicht darauf bestanden, mit mir zu kommen. Zu gern würde ich dies auf das gegenseitige Vertrauen in unserer Ehe zurückführen, doch vermutlich lag es eher an dem postkoitalen Koma, in dem ich ihn zurückgelassen hatte.
    Aufstöhnend legte sie die Hände auf die Augen. »Und jetzt ruinierst du gleich alles wieder mit einer deiner gehässigen – ja, du hast richtig gehört – mit einer deiner gehässigen Sticheleien.«
    »Ich werde dir helfen, die Hölle zu leiten. Ich meine, ich helfe dir dabei, den Höllennebel wieder in die Hölle zu verwandeln, und anschließend helfe ich dir, die Hölle zu leiten.«
Es tut mir leid. Ich habe dir diese Suppe eingebrockt. Ich werde sie auslöffeln, ganz gleich, was das für meine Ehe und unsere Zukunft und selbst für unser – stöhn – Königreich bedeutet.
Wieso wusste ich immer, was ich sagen sollte, wenn die Person, mit der ich reden musste, nicht in der Nähe war? Auch darüber sollte ich wohl besser nicht länger nachdenken.
    »Das ist so typisch!«, maulte Laura so laut, dass wieder einige Menschen in der Lobby zu uns herüberschauten, doch das war ihr gleichgültig. »Genau das ist es, was ich an dir nicht leiden kann!«
    »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, gibt es eine Menge Dinge, die du an mir nicht leiden kannst.«
    »Für dich ist das alles nur ein Witz. Du nimmst alles auf die leichte Schulter, und wenn du nicht weiterweißt, dann versteckst du dich hinter deiner Ignoranz. Hey, Leute, ich wusste es nicht besser, ich kann nichts dafür, dass ich ein Trottel bin, und jetzt muss ich schnell zu einem blöden Designer-ich-schnapp-mir-alles-Lagerverkauf.«
    »Das heißt ›Designerschnäppchen-Lagerverkauf‹.«
    »Das
weiß
ich.« Sie brüllte mitten in einem Krankenhaus, was immer noch besser war, als mitten in einer Bücherei zu brüllen. Vermutlich hätte ich ihren Vorschlag, unseren Streit woanders zu klären, nicht so leichtfertig ablehnen sollen. »Ich wollte sarkastisch sein!«
    »Aha. Doch mal ehrlich, du bist darin grottenschlecht. Hör zu, ich wiederhole es noch einmal: Ich helfe dir, die Hölle zu leiten. Alles, was du gesagt hast, stimmt. Ich habe uns das Problem eingebrockt, und es ist scheiße, es dir aufzubürden, während ich fröhlich von einem Designer-ich-schnapp-mir-alles-Lagerverkauf zum nächsten hopse.«
    Ich warf den verstohlenen Zuschauern einen finsteren Blick zu, bis sie in der zurückhaltenden, netten Minnesota-Art flüchteten. Das bedeutete, dass sie sich langsam umdrehten und weggingen und dabei leise murmelten, dass wir uns schämen sollten, ohne uns jedoch direkt auf unsere Unhöflichkeit anzusprechen. Ich wurde von der Beobachtung ihrer dezenten Fluchtversuche abgelenkt, als der Antichrist leise sagte: »Es heißt ›Designerschnäppchen‹. ›Designerschnäppchen-Lagerverkauf‹.«
    »Richtig. Sorry. Danke fürs Korrigieren.«
    »Falls du mich veräppeln willst, dann … dann mach ich
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