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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman
Autoren: Lucy Hepburn
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Model-Agentur in etwa befand. Das mindeste, was sie tun konnte, war, ihn in der Bahn mit zurückzunehmen und ihm anschließend zu zeigen, wohin er gehen musste. Christy sah auf eine der Flughafenuhren und stellte fest, dass sie sich beeilen musste, wenn sie noch eine Chance haben wollte, ihren Zeitplan einzuhalten. Zuerst musste sie sich etwas für die Ankunft des echten Schwagers in spe einfallen lassen. Sie sah sich im Gebäude um und entdeckte in einiger Entfernung eine vertraute Gestalt. Das könnte - vielleicht - die Lösung sein.
    »Ich kann dir helfen«, sagte sie zu Toni, »aber warte bitte einen Moment hier.«

    Sie hatte Roger Grace entdeckt, der gerade im Begriff war, mit der laut debattierenden französischen Familie im Schlepptau das Flughafengebäude zu verlassen. Er durfte ihr auf keinen Fall entwischen. Als Roger sie auf sich zulaufen sah, strahlte er.
    »Ähm, Mr Grace?«, begann sie.
    »Roger«, korrigierte er sie.
    »Roger. Es ist mir furchtbar unangenehm, Sie darum zu bitten, aber sind Sie heute Nachmittag wieder hier?«
    Er runzelte die Stirn und überlegte offenbar. »Sicher … ja, ganz sicher sogar. Zwischen halb drei und sieben habe ich Buchungen. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Es war komisch für Christy, diese Frage über die Lippen eines anderen kommen zu hören, statt über ihre eigenen oder die ihrer Mutter.
    Sie sprach, als wäre sie auf der Flucht. »… ich habe den falschen Antonio … der richtige Antonio trifft an diesem Nachmittag ein … ich muss bis zwölf eine Anzahlung für mein Apartment hinterlegen, sonst geht es mir durch die Lappen … heute Abend ist die Verlobungsparty meiner Schwester … ich kann nicht alle hängenlassen … aber ich muss mich um den falschen Antonio kümmern … jemand muss den richtigen Antonio abfangen und ihm erklären, wann ich wieder da bin …«
    Roger lächelte. »Und … atmen, junge Dame. Wie sagten Sie noch, ist Ihr Name?«
    »Christy. Christy Davies. Ich kann mich gar nicht genug entschuldigen.«
    »Doch. Das haben Sie schon, Sie können jetzt ruhig damit aufhören. Geben Sie mir Ihr Schild. Ich bin überglücklich,
einer jungen Dame helfen zu können.« Er rief der französischen Familie, die lautstark den Reiseführer studierte und das Gepäck überprüfte, zu: »Un moment, s’il vous plaît!« Aber sie hörten ihn gar nicht.
    Christy kritzelte hastig »SANTORI« unter den Namen Antonio. »Sie sind sehr nett«, murmelte sie. Dann fiel ihr noch etwas anderes ein: Wie sollte sie Annie benachrichtigen, dass alles in Ordnung war? Auf keinen Fall konnte sie selber mit ihr sprechen, sonst würde Annie merken, dass alles außer Kontrolle geraten war. Sie biss sich auf die Unterlippe und notierte Annies Handynummer auf der Rückseite des Schildes. Dann reichte sie es Roger und sah ihn an.
    »Roger? Wären Sie so nett, mit einem Ihrer anderen Handys eine SMS an diese Nummer zu schicken? Das ist die Nummer meiner Schwester. Könnten Sie Ihr bitte sagen, dass mit Antonio alles klargeht?«
    Er sah sie stirnrunzelnd an und warf dann einen fragenden Blick auf das Handy in ihrer Hand, das er ihr geliehen hatte.
    Christy seufzte. »Ich weiß. Das wirkt jetzt komisch. Aber Annie darf nicht mitkriegen, dass ich hier gerade alles vermassle. Sobald sie eine Nummer in die Finger bekommt, über die sie mich erreichen kann, wird sie sich einmischen. Sie kennen sie nicht … und heute Abend ist ihre Verlobungsparty …«
    Erneut zog Roger die Augenbrauen hoch. »Nun, ich kann nicht behaupten, dass ich alles verstanden habe. Aber ich werde es tun. Und jetzt los mit Ihnen. Schnappen Sie sich das Apartment!«

    »Ich bin Ihnen so dankbar«, sagte sie erleichtert. Vielleicht klappte am Ende doch noch alles.
    Sie ging zu Toni zurück und verließ mit ihm das Flughafengebäude in Richtung U-Bahnstation. Als sie hinaus in das grelle Sonnenlicht traten, fuhr ein Windstoß durch Christys Haar und zerzauste es. Automatisch griff sie danach, um es wieder in Ordnung zu bringen.
    Toni hielt sie mit erhobenem Zeigefinder davon ab. »Wie von Figaro!«
    »Oh, vielen Dank!« Geschmeichelt ließ Christy ihr Haar in Ruhe. »Es müsste eigentlich mal geschnitten werden - aber ich lass es nicht färben oder so. Oder hast du schon mal eine Haartönungspackung gesehen, auf der Schmutzigblond steht. Ich auch nicht … aber trotzdem danke!«
    Toni lächelte zurück. Sie konnte ihm ansehen, dass er kein Wort verstanden hatte. Aber er bedeutete ihr mit Gesten, wie dankbar er
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