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Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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von Keeva.
    Auch Robert Paddock musterte sein Gegenüber neugierig, wie Theobald Truax ziemlich belustigt feststellte.
    „Falls Sie die grünen Schuppen oder die langen Zähne vermissen … ich bin ein Formwandler“, sagte er freundlich. „Sonst hätte ich wohl kaum mehr als fünfzig Jahre unerkannt unter den Menschen leben können.“
    Robert Paddock machte ein verlegenes Gesicht - und brach schließlich in herzhaftes Gelächter aus. Immer noch grinsend hielt er Theobald seine Hand hin, Theobald ergriff sie und schüttelte sie kräftig. Der Mann gefiel ihm.
    Nach diesem ersten Beschnuppern bat er Keevas Großvater hinein und führte ihn in die Küche, wo er bereits eine Kanne Tee und etwas Gebäck bereitgestellt hatte. Und eine Flasche guten Single Malt, falls sich der Abend noch ein wenig länger hinziehen sollte.
    Sie setzten sich an den Tisch, tranken den Tee und plauderten eine Weile über Keeva und Shane. Robert Paddock erzählte ihm, in welcher Sache die beiden jungen Leute unterwegs waren - und was genau sie im Lake District suchten.
    Theobald nickte. Nun wusste er wenigstens, warum Shane so überstürzt abgereist war. Doch dann wechselte er das Thema.
    „Keevas Vater hat also jetzt zugegeben, dass sein Sohn nicht vom Erzdämon getötet wurde, sondern dessen Geisel ist?“
    Robert Paddocks Gesicht wurde ernst.
    „Ja“, bestätigte er. „Sie können sich bestimmt vorstellen, was das für ein Schock für mich war.“ Er schüttelte nachdenklich den Kopf, dann sah er Theobald forschend an. „Aber Sie haben vorhin angedeutet, Sie wüssten mehr darüber? Von ...“
    „ ... von Dämonenseite aus, ja“, vollendete Theobald den Satz.
    Er seufzte, nahm die Flasche Malt in die Hand und goss beiden einen kräftigen Schluck ein. Dann lehnte er sich zurück und sah nachdenklich auf den alten Mann ihm gegenüber. Robert Paddock war seinerzeit ein sehr erfolgreicher - und unter Dämonen gefürchteter - Jäger gewesen. Theobald wiederum war nicht nur ein außerordentlich starker Dämon, sondern in seinem früheren Leben auch …
    „Ich glaube, es ist an der Zeit, Ihnen zu sagen, wer ich bin“, begann er zögernd. Er nippte an seinem Glas und genoss den Geschmack des Whiskys. „Oder besser gesagt, wer ich einmal war“, fuhr er dann fort.
    Robert Paddock sagte nichts, hörte nur zu. Theobald taxierte unauffällig dessen Gesicht. Was würde seine nun folgende Enthüllung bei seinem Gegenüber auslösen? Wäre die aufkeimende gegenseitige Sympathie danach sofort dahin? Trotzdem, es gab keinen anderen Weg.
    „Mein dämonischer Name ist Therak-Baoth“, sagte er daher schlicht.
    Robert Paddock keuchte überrascht auf und verschluckte sich fast an seinem Whisky.
    „ Der Therak-Baoth?“, fragte er dann mit rauer Stimme und hochrotem Kopf.
    Theobald nickte.
    „Ja, eben dieser. Machtvoller Gestaltwandler, Bruder des nicht ganz so machtvollen Liekk-Baoth - und bis vor etwas mehr als fünfzig Jahren die rechte Hand des hiesigen Erzdämons ...“
     
    *
     
    Robert Paddock brauchte ein paar Sekunden, ehe er diese Mitteilung verdaut hatte. Theobald Truax war also in seinem früheren Leben nicht einfach nur irgendein Dämon gewesen, sondern noch dazu einer der einflussreichsten seiner Art.
    „Was hat Sie dazu bewogen, die Seiten zu wechseln?“, fragte er schließlich.
    Theobald zuckte mit den Schultern.
    „Das genau zu erklären wäre eine zu lange Geschichte. Vielleicht bekommen wir ja einmal die Gelegenheit, etwas ausführlicher darüber zu sprechen. Aber letztendlich läuft es doch nur auf das Eine hinaus ...“ - er grinste breit und hob sein Glas - „... auf die Liebe!“
    Robert Paddock hatte sich inzwischen von seinem Schock erholt, stieß mit Theobald Truax an und gönnte sich dann einen großen Schluck des ausgezeichneten Whiskys. Das Getränk rann angenehm brennend seine Kehle hinunter und beruhigte fast augenblicklich seinen Magen. Dezent beobachtete er den Dämon in Menschengestalt, der mit ihm so locker an einem Küchentisch saß. Er konnte dessen übernatürliche Macht deutlich spüren, selbst für seine etwas eingerosteten Dämonenjägersinne war sie fast schon greifbar, aber er fühlte keinerlei Bösartigkeit, nichts von der Verderbtheit, die er sonst bei Wesen aus der Hölle wahrnehmen konnte. Er vertraute dem abtrünnigen Dämon, stellte er fest - und er war sehr froh darüber.
    „Wenn Sie ein Gestaltwandler sind, was ist dann Ihr Tier?“, fragte er neugierig. Er wusste, dass Metamorphen immer auch
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