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Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 6 - Der Wiedergänger (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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Großvater Theobald von diversen Gerüchten bezüglich Keevas Zwillingsbruders erfahren - und diese ließen ahnen, dass Liam McCullen die Dämonenjägerei seiner Tochter vielleicht gar nicht wegen altmodischer Vorstellungen über die Rolle der Frau ablehnte, sondern dafür möglicherweise ganz andere Gründe hatte. Was Shane jedoch nicht wusste, war, ob er mit Keeva darüber reden sollte oder nicht. Schließlich waren es ja nur Gerüchte, keine Tatsachen …
    Er wischte diese Grübeleien beiseite. In den letzten Monaten hatte es weder die Gelegenheit noch die Notwendigkeit dazu gegeben, Keeva in diese Spekulationen einzuweihen. Und jetzt, in diesem Moment, galt es aktuellere Probleme zu lösen.
    Er deutete auf die Karte.
    „Da ist Keswick“, sagte er. „Dort müssen wir hin.“
    „Ja, das habe ich auch gerade entdeckt“, erwiderte Keeva. „Aber wo sind wir jetzt? Ich habe gestern während der Fahrt geschlafen, wie du weißt ...“
    Er deutete auf einen anderen Punkt, nur wenige Zentimeter von ihrem Ziel entfernt.
    „Wir sind hier.“
    „Ah!“, meinte Keeva. „Das scheint ja nicht mehr weit zu sein. Gut! Ich habe grässlichen Hunger.“
    „Ich auch“, gab Shane zu. „Aber lass dich nicht vom Maßstab der Landkarte täuschen, das ist nur eine grobe Übersichtskarte. So nah ist es nicht, außerdem kommt man auf den schmalen Straßen hier nur schlecht voran. Falls wir uns länger in diesem Gebiet aufhalten, sollten wir uns unbedingt eine vernünftige Karte kaufen. Bis in den späten Vormittag hinein werden wir sicherlich noch brauchen - und so lange hält mein Magen nicht mehr durch. Komm, wir brechen auf und suchen uns dann entlang der Strecke etwas zum Frühstücken ...“
     
    *
     
    Liekk-Baoth - rechte Hand des Erzdämons, Metamorph, leidenschaftlicher Hasser der Welt der Menschen und gerade in ebendieser unterwegs im Auftrag seines Herrn - befand sich in einer äußerst unangenehmen Lage.
    Seit Tagen schon saß er fest, war eingesperrt in einer magischen Box und reduziert auf seine Spinnengestalt. Außerstande, sich in eine körperlich etwas mächtigere Inkarnation zu verwandeln, blieb ihm nichts anderes übrig, als schlecht gelaunt darauf zu hoffen, dass seine unfreiwillige Gefangenschaft bald ein Ende haben möge und er aus dieser misslichen Situation befreit werden würde.
    Verdrossen döste er in einer Ecke der kleinen hölzernen Schachtel vor sich hin und träumte gerade davon, wie er dem Erstbesten, der ihm nach seiner Rückverwandlung vor die Klauen kommen würde, den Kopf abbeißen würde, als er leise Stimmen vernahm. Sofort war er hellwach und lauschte.
    Die Worte waren undeutlich, die beiden Männer, die sich irgendwo in der Nähe seines Gefängnisses unterhielten, sprachen nicht allzu laut, aber das, was er vernehmen konnte, klang eindeutig nach einem Verkaufsgespräch. Und er bildete sich sogar ein, das eine oder andere Mal den Begriff 'Schatulle' zu hören.
    Luzifer, mächtiger Herr aller Höllen, bitte sorge dafür, dass irgendjemand diese Schachtel hier kauft, betetet er inbrünstig.
    Seit Liekk-Baoth vor Tagen von diesem verrückten alten Norweger hier hinein verbannt worden war - natürlich war das dem dämlichen Greis nur gelungen, weil dieser ihn damit vollkommen überrumpelt hatte -, war er zur Passivität verdammt. Ein magischer Stein, der sich ebenfalls innerhalb der Schatulle befand, verhinderte, dass Liekk-Baoth sich in seine Dämonenform verwandelte. Oder in irgendeine andere Form, die größer und mächtiger war als diese blöde Spinne.
    Ironischerweise war dieser Stein auch das Ziel seines Auftrages, so dass der Gestaltwandler sich wenigstens damit trösten konnte, sein Zielobjekt nicht aus den Augen verloren zu haben. Genaugenommen bewachte er es sogar mit acht Augen, rund um die Uhr …
    Die Geräusche, die während seiner Gefangenschaft zu ihm gedrungen waren, hatten darauf schließen lassen, dass die Holzschachtel, in der er hockte, von irgendwem ersteigert, in einen Wagen geladen und ein gutes Stück durch England transportiert worden war. Gestern - Liekk-Baoth glaubte wenigstens, dass es gestern gewesen war, sein Zeitgefühl war ein wenig durcheinander geraten - war dieser Mensch anscheinend an seinem Ziel angekommen, hatte seine Errungenschaft irgendwohin geräumt - und danach war Ruhe eingekehrt, halbwegs.
    Bis gerade eben.
    Liekk-Baoth hatte immer wieder das leise Klingeln einer altmodischen Ladenglocke vernommen - einer jener Glocken, die leise Bing machten, wenn
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