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Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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um die Ecke besichtigen“, schlug sie vor.
    Aller Augen ruhten plötzlich auf ihr. Jessica errötete.
    Eigentlich ist sie ganz hübsch, dachte Lucas. Oliver hätte weit weniger Stress, wenn er sich für Jessica entscheiden würde, statt der überheblichen Isabella hinterherzulaufen. Doch Oliver hatte schon immer lieber nach den Sternen gegriffen – ganz gleich, wie unerreichbar und kalt sie waren...
    „Was für ein Geisterhaus?“, fragte Oliver gerade.
    „Nun, in der Nähe der Wohnung meiner Mutter...“, - Jessica stockte und errötete noch mehr.
    Eine spöttische Bemerkung darüber, dass sie noch immer bei ihrer Mutter lebte, blieb jedoch aus, und so fasste sie wieder Mut und sprach weiter: „Also gleich da, wo ich wohne, hat es vor ein paar Wochen nachts einen Aufruhr gegeben. Ein paar unserer Nachbarn behaupteten, sie hätten ein ziemlich unheimliches Gebrüll gehört. Eines, das weder menschlich noch nach einem Tier geklungen habe.“
    Das Interesse der anderen war geweckt, alle hingen wie gebannt an Jessicas Lippen. Diese wirkte immer unsicherer - soviel ungeteilte Aufmerksamkeit war sie nicht gewöhnt – und sprach hastig weiter: „Na ja, jedenfalls war das Haus samt Hinterhof in den letzten Wochen gesperrt und von der Polizei bewacht. Und seit heute ist es wieder freigegeben.“
    Sie verstummte und zog sich mit glühendem Gesicht in den Schatten hinter Isabellas Rücken zurück.
    „Huhuuuh!“, machte Oliver und wedelte mit den Händen in der Luft. „Gespenster in London!“
    Lucas hegte für einen Augenblick die Befürchtung, dass sein Freund sich jetzt ausgiebig über Jessica lustig machen würde, doch seine Sorge erwies sich als unbegründet: auf Olivers Gesicht zeigte sich ein breites Grinsen.
    „Das klingt ja wunderbar“, sagte er, und seine Begeisterung wirkte echt. „Kommt, lasst uns dorthin gehen. Ich wollte schon immer mal den Ort eines Verbrechens sehen. Erst recht, wenn ein Geist daran beteiligt gewesen sein soll. Und wenn die Polizei das Haus wochenlang abgesperrt hat, dann muss dort doch wirklich etwas Ungewöhnliches passiert sein.“
    Ausnahmsweise schenkte er Isabella einmal keine Beachtung und hängte sich stattdessen bei Jessica ein. Diese schien ihr Glück kaum fassen zu können, sie strahlte über das ganze Gesicht.
    „Los, Mädel, zeige uns den Weg!“, forderte er sie auf – und gemeinsam marschierten sie los.

    *

    Als sie ihr Ziel erreichten, war es schon kurz vor Mitternacht. Die Gespräche, die sie vereinzelt während des Weges geführt hatten, waren zunehmend verstummt, allgemeine Müdigkeit hatte sich breit gemacht.
    Lucas betrachtete das Haus, vor dem sie nun standen. Es wirkte finster und abweisend, die zerschlagenen Fensterscheiben im ersten Stock und die zugenagelten im Erdgeschoss bewiesen, dass es schon lange keiner mehr bewohnte.
    Die angrenzenden mehrstöckigen Häuser waren ebenfalls ziemlich heruntergekommen – nicht gerade die feinste Gegend, in der Jessica lebt, ging Lucas durch den Kopf -, aber jene Häuser standen wenigstens nicht leer. Hinter den zugezogenen Vorhängen nahm man gedämpft die Lebenszeichen der Bewohner wahr und sie strahlten eine verlotterte Art von Gemütlichkeit aus – wohingegen das Haus vor ihnen eher zu sagen schien: Verschwindet!
    Sophie schien das genauso zu empfinden – ein warmes Gefühl der Verbundenheit machte sich in Lucas breit und er hätte sie gerne an sich gerissen und geküsst -, denn sie sagte: „Wollen wir da wirklich hinein?“
    Lucas konnte an fast allen Gesichtern seiner Freunde ablesen, dass auch ihnen inzwischen Zweifel über die geplante Unternehmung gekommen waren - doch es war klar, dass so ein Satz bei Oliver genau das Gegenteil bewirkte. Lucas seufzte innerlich. Sein Freund wusste nie, wann es genug war.
    „Aber natürlich! Je gespenstischer, umso besser!“, grölte er – und Jessicas niedliches rundes Gesicht erglühte vor Freude. Anscheinend war sie die einzige, die Olivers Begeisterung so richtig teilen konnte.
    Zielstrebig marschierten die beiden in einen düsteren Durchgang links neben der verschlossenen Eingangtür, die anderen folgten ihnen zögerlich. Allerdings mehr aus Mangel an Alternativen, als aus echtem Interesse. Gemeinsam blieben sie schließlich vor einem ungefähr zwei Meter hohen Bretterzaun stehen.
    „Hier hat die ganze Zeit über ein Polizist Wache gehalten“, erklärte Jessica mit aufgeregter Stimme, bei der ein leichter Unterton von Wichtigtuerei mitklang. So langsam schien
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