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Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)
Autoren: Nathan R. Corwyn
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sie sich in ihrer Rolle als temporäre Anführerin wohl zu fühlen.
    Lucas, dem alles egal war, solange er nur Sophies Hand halten konnte, betrachtete die Absperrung aus Holz.
    „Da kommen wir doch nie hindurch“, entfuhr es ihm – und er hätte die Bemerkung am liebsten sogleich wieder zurückgenommen, wusste er doch, was sie bei Oliver auslösen würde.
    Prompt warf ihm dieser einen herausfordernden Blick zu, zog ein riesiges Taschenmesser aus seiner Jacke (Lucas war ehrlich erstaunt darüber, dass sein Freund ein so gewaltiges Messer besaß – und gleichzeitig auch ein wenig beunruhigt) und machte sich sofort daran, Nägel aus der Bretterwand zu hebeln. Es dauerte nicht lange, dann lockerten sich ein paar der Bohlen und ließen sich beiseite schieben.
    „Eh, voilà“, triumphierte Oliver mit grauenvoller Aussprache.
    Lucas grunzte leise, folgte aber den anderen, die bereits durch die Lücke im Zaun geschlüpft waren und nun wild tuschelnd im Hinterhof des Hauses standen.
    Hier hinten war es kaum heller als im Durchgang. Soweit sie es erkennen konnten, gab es keine Spuren eines unheimlichen Verbrechens. Der Hof war voller Gerümpel - alte, halb zerschlagene Möbel und Bauschutt aller Art -, an manchen Stellen blitzte der blanke Erdboden durch, aber irgendwelche geheimnisvollen Überreste von einem Kampf gegen ein Wesen aus der Unterwelt suchten sie vergebens.
    Die Aufregung, die kurzzeitig von ihnen Besitz ergriffen hatte, legte sich schnell wieder. Schon nach wenigen Minuten breitete sich erneut müde Langeweile aus: Jessica, Thomas und Isabella vertrieben sich die Zeit mit Rauchen, Lucas und Sophie hielten Händchen – nur Oliver tanzte einmal mehr aus der Reihe.
    Leicht genervt beobachtete Lucas, wie sein Freund hinter den Bergen von Unrat herumstöberte. Dummerweise war er mit seiner Suche tatsächlich erfolgreich, denn plötzlich rief er: „He, kommt alle her, ich habe eine Tür gefunden! Und sie ist nicht verschlossen!“
    Kurz darauf standen alle in einem feucht und modrig riechenden Treppenhaus. Oliver – ganz in seinem Element - hatte bereits eine Art Fackel gebastelt und sorgte so für flackerndes Licht.
    „Und in diesem Loch soll ein Gespenst gehaust haben?“, fragte Isabella spitz.
    Jessica zuckte mit den Schultern.
    „Die Nachbarn haben erzählt, dass kurz nach Neujahr von hier ein lautes Gebrüll zu hören gewesen ist. Und danach durfte wochenlang niemand mehr in den Hof“, sagte sie.
    „Ja, das hast du schon erzählt“, meinte Isabella kühl.
    Lucas spürte, wie Sophie sich neben ihr anspannte. Sophie konnte es gar nicht leiden, wenn sich jemand über Jessica lustig machte. Anscheinend rechnete sie mit einer spöttischen Bemerkung von Isabella.
    „Aber ein wenig unheimlich ist es schon“, sprach diese jedoch weiter - und klang dabei ausnahmsweise einmal nicht arrogant.
    Sophies Griff lockerte sich wieder und sie lehnte sich an Lucas‘ Schulter. Er grinste breit.
    „Ja, ich finde es auch unheimlich“, klang Sophies Stimme von seiner Seite. „Es klingt vielleicht komisch, aber ich bilde mir ein, eine Aura des Bösen zu fühlen.“
    „Nein, das klingt überhaupt nicht komisch“, beeilte Lucas sich zu sagen. „Ich empfinde das genauso.“
    Das Streicheln an seinen Fingern ließ ihn Olivers verachtenden Seitenblick getrost ignorieren. Sollte der doch denken was er wollte!
    Olivers Mienenspiel war zu entnehmen, dass ihm nicht entgangen war, wie Lucas und Sophie sich zunehmend aneinander kuschelten. Lucas glaubte sogar, so etwas wie Neid in seinem Blick lesen zu können.
    Er machte sich schon auf einen hämischen Witz gefasst – doch seinem Freund war anscheinend etwas anderes eingefallen. Er hielt Jessica die provisorische Fackel hin.
    „Da, halte mal bitte kurz“, sagte er, drehte sich um und verschwand in einem der Nebenräume. Lucas sah ihm misstrauisch hinterher. Was plante er denn nun schon wieder?
    „Was hast du vor?“, rief Thomas.
    „Ich muss mal!“, tönte es zurück - und alle lachten, als ein leises Plätschern zu hören war.
    Erneut machte sich Schweigen in der Runde breit.
    Jetzt ist endgültig die Luft raus, dachte Lucas. Er spürte seine eigene Müdigkeit und überlegte gerade, ob er einen Versuch starten sollte, Sophie nachhause zu begleiten - als Isabella laut aufschrie!
    Oliver hatte sich anscheinend von hinten an sie angeschlichen, sie plötzlich an den Hüften gepackt und so erschreckt. Isabella befreite sich sofort aus seinem Griff, drehte sich
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