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Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Titel: Katrin Sandmann 04 - Blutsonne
Autoren: Sabine Klewe
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anderen, mit denen ich gesprochen habe, machen zwar auch geile Fotos, aber die haben nicht so einen süßen Hintern.«
    »Vor allem der alte Mann nicht.« Benedikt lächelte schwach. »Du bist unmöglich, Marc.« Dann stellte er den Kaffee ab und ging auf die Tür zu. Er war nicht in der Stimmung, über hübsche Frauen zu sprechen. Falsches Thema. Er hätte nicht davon anfangen sollen. »Ich geh mal duschen. Vielleicht fühle ich mich danach ein bisschen besser. Und dann stürze ich mich in meine tägliche Lieblingsbeschäftigung.« Er grinste sarkastisch und deutete auf die Tageszeitung, die auf dem Tisch lag. »Stellenangebote durchpflügen.«

     
    *
    Schon von Weitem war die hell erleuchtete Stelle im Rheinpark gut zu erkennen. Manfred stellte den Wagen am Straßenrand ab.
    »Darf man hier parken?« Katrin sah ihn stirnrunzelnd an.
    »Nee.« Er schob die Tür auf und stieg aus. Achselzuckend folgte Katrin seinem Beispiel. War ja nicht ihr Knöllchen. Manfred hatte nicht auf sie gewartet, sondern war mit langen Schritten quer durch den Park auf die Polizeiabsperrung zugestiefelt. Jetzt diskutierte er mit dem Streifenbeamten, der dort stand und die Neugierigen im Zaum hielt.
    »Sagen Sie Halverstett nur, dass ich hier bin. Er kennt mich. Das ist doch wohl nicht zu viel verlangt.«
    Der Polizist blieb eisern. »Es gibt sicherlich nachher eine Pressekonferenz. Da werden Sie alles erfahren.«
    Manfred schnaubte wütend und wandte sich ab. Katrin grinste. »Und nun?«
    Ihr Freund machte eine vage Kopfbewegung. »Hier entlang.« Gemeinsam trotteten sie an dem rotweißen Band entlang Richtung Rhein. Hier standen weniger Schaulustige. Die Beamten waren alle beschäftigt. Keiner beachtete sie, als Manfred einen langen Schritt über das Band machte und Katrin ihm zögernd folgte.
    Sie sahen den Baum bereits aus einigen Metern Entfernung. Er stand unmittelbar an der Mauer. Dahinter, ein wenig tiefer, lag dunkel schimmernd der Rhein. Einer der unteren Äste stand fast waagerecht vom Stamm ab. Kraftvoll streckte er sich nach Süden aus, so als wolle er den Weg in die Altstadt weisen. An dem Ast baumelten zwei Seile, deren untere Enden eine Schlinge zierte.
    Unter dem Baum stand Kriminalhauptkommissar Klaus Halverstett und beobachtete missmutig, wie eine junge Frau sich an zwei reglos am Boden liegenden Gestalten zu schaffen machte. Links von Halverstett parkte ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr. Eine Frau mit kurzen roten Haaren und leuchtend heller Steppjacke stand neben Halverstett und unterhielt sich mit der Ärztin. Es war seine Partnerin Rita Schmitt.
    Jetzt blickte Halverstett auf und entdeckte Katrin und Manfred. » Kabritzky !« Er marschierte auf sie zu. »Bist du wahnsinnig geworden? Du hast keine Sonderrechte! Hier trampeln schon genug Leute rum und zerstören Spuren. Du kriegst echt Ärger, wenn du nicht sofort verschwindest!«
    Manfred zuckte zusammen. »Schon gut, Kollege«, sagte er und trat einen Schritt zurück.
    »Wir sind keine Kollegen«, fauchte Halverstett . »So weit käme es noch! Und jetzt weg hier. Alle beide. Pressekonferenz heute Mittag.«
    Katrin und Manfred wandten sich hastig ab.
    »Der ist aber geladen heute.« Katrin warf einen Blick über die Schulter. Halverstett stand reglos an der gleichen Stelle und blickte ihnen hinterher. Seine Hände steckten tief in den ausgebeulten Taschen seines Mantels. Sein Gesicht war starr. »Hast du eine Ahnung, was mit ihm los ist?«
    Manfred stieg über die Absperrung. »Nee. Weiß ich auch nicht. Steht vermutlich ganz schön unter Druck. Zwei Gehängte im Rheinpark. Sieht mächtig nach Lynchjustiz aus. Findest du nicht?«
    Katrin nickte nachdenklich. Ihr Blick wanderte zurück zu den zwei verwaisten Schlingen an dem nackten Ast, danach weiter über den Rhein. Von der Oberkasseler Brücke her näherte sich ein schwer beladener Frachtkahn. »Da ist noch etwas«, sagte sie bedächtig. »Aber ich kann es nicht greifen.«
    Manfred half ihr über die Absperrung. »Weibliche Intuition?«
    »Nein. Eher eine Erinnerung. Irgendwas, das ich im Kopf abgespeichert habe. Aber ich finde die Schublade nicht.«
    »Na, dann mach dich mal auf die Suche.«
    »Werde mir Mühe geben.«

     
    *

     
    Manfred setzte Katrin zu Hause ab und fuhr dann in die Redaktion des Morgenkuriers. Der Bericht über den Doppelmord würde der Aufmacher des kommenden Tages sein, und es gab noch jede Menge zu recherchieren.
    Katrin stieg nachdenklich die Treppe hoch. Was war das nur, das ihr nicht
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