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Kat und der heissbluetige Spanier

Kat und der heissbluetige Spanier

Titel: Kat und der heissbluetige Spanier
Autoren: Sharon Kendrick
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boshafte Stimme in ihrem Hinterkopf. Weil es dir eigentlich ganz gut gefallen hat, wie er dich angesehen hat?
    „Fertig?“, höhnte Carlos. „Ich habe noch nicht einmal angefangen, querida .“
    Kats Herz hämmerte wie wild in ihrer Brust, aber das würde sie sich nicht anmerken lassen. Dieser Mann bedeutete ihr nichts. Absolut gar nichts! Furchtlos hob sie das Kinn und erwiderte kalt seinen sengenden Blick. „Dann erklär mir endlich, was zur Hölle hier vor sich geht.“
    „Du bist völlig ahnungslos?“
    „Würde ich sonst fragen?“ Genau in diesem Moment erinnerte sich Kat an die Weigerung ihres Vaters, Details zu der Mittelmeerkreuzfahrt preiszugeben. Und jetzt stand sie hier vor diesem arroganten Spanier und ihr Unbehagen wuchs. „Es … es geht um eine Absprache zwischen dir und meinem Vater, habe ich recht?“
    Carlos hob die Hände und applaudierte lautlos. „Bravo, querida “, forderte er sie heraus und wartete gespannt auf eine Reaktion.
    Kat ballte die Hände zu Fäusten und zählte innerlich bis zehn. „Ich verlange, mit Oscar zu sprechen, auf der Stelle!“
    „Hat dir nie jemand beigebracht, bitte zu sagen, wenn du etwas möchtest?“
    „Ich glaube nicht, dass ausgerechnet du dazu geeignet bist, mir Manieren beizubringen, wenn du mich hier an Bord als deine Gefangene festhältst!“
    Angesichts der kalten blauen Flamme, die in ihren wundervollen Augen loderte, spürte Carlos sein Blut heiß wie glühende Lava durch die Adern rauschen. Oh, ja, es würde ihm Spaß machen, diese kleine Wildkatze zu zähmen. Er würde ihr beibringen, dass sie nicht einfach nur sorglos durchs Leben tanzen und ihre Krallen an jedem Mann schärfen konnte, auf den ihr Raubtierblick fiel – ungeachtet etwaiger Konsequenzen.
    „Beruhige dich erst einmal.“
    „Aber ich …“
    „Schluss jetzt!“, unterbrach er sie. „Komm mit!“
    Seine Haltung drückte selbst von hinten gesehen Missfallen über das noch immer herrschende Chaos aus, das sie laut Mike auf sein Geheiß längst hätte beseitigen sollen. Aber das war allein sein Problem, entschied Kat, während sie Carlos mürrisch folgte. Im Gehen zog er einen cremefarbenen Umschlag aus seiner rückwärtigen Jeanstasche, wandte kurz den Kopf und reichte ihn ihr.
    „Von deinem Vater.“
    Darauf riss Kat ihm den Brief förmlich aus der Hand und öffnete ihn mit zitternden Fingern. Hastig begann sie zu lesen.
    Meine liebste Kat …
    Unverständliche Worte sprangen ihr förmlich entgegen, bei denen sie einen starken Drang verspürte, sich gegen sie zu wehren. Fassungslos las Kat sie wieder und immer wieder. Es war das bizarrste Dokument, das sie je in Händen gehalten hatte.
    Mächtig, stolz und treu… Und das Ganze auch noch mal auf Lateinisch. Validus, Superbus et Fidelis …
    In Kats Kopf begann sich alles zu drehen.
    Das sind die Worte unseres alten Familienmottos, die dem Geschlecht der Balfours über viele, viele Jahre hinweg als Richtlinie gedient haben. Doch es gibt noch weitere Tugenden, die wir seit jeher als Leitfaden achten und die unter dem Begriff Balfour-Familientugenden zusammengefasst wurden.
    Was, um alles in der Welt, mochte ihren Vater bewogen haben, ihr diesen seltsamen Brief zu schreiben? Sie las weiter.
    Gerade in der letzten Zeit wurden diese Prinzipien mutwillig und gedankenlos außer Kraft gesetzt und unser guter Name der Lächerlichkeit preisgegeben – nicht nur hierzulande, sondern in der ganzen Welt. Dafür gebe ich hauptsächlich mir selbst die Schuld, weil ich meinen Kindern über Jahre hin ein schlechtes Beispiel war. Aber ich bin entschlossen zu verhindern, dass meine Töchter meinen mehr als bewegten Lebensstil kritiklos nachahmen.
    Dann kam der Absatz, der Kat schlagartig das Blut aus den erhitzten Wangen trieb.
    Darum streiche ich sämtliche Zuwendungen an dich, Kat, damit du gezwungen bist, zum ersten Mal im Leben selbst für deinen Unterhalt aufzukommen. Ich möchte ganz sicher gehen, dass du besonders die sechste Familientugend, die das Wort Verantwortungsbewusstsein beinhaltet, in ihrer ganzen Tragweite auslotest und erfasst.
    Läufst du einmal vor deinen Problemen davon, wirst du immer auf der Flucht sein.
    Du hast dein ganzes Leben damit verbracht wegzulaufen, Kat. Es ist höchste Zeit, dass du lernst, den Schwierigkeiten, die sich dir in den Weg stellen, ins Antlitz zu schauen und ihnen mutig zu begegnen. Nur Feiglinge laufen davon, aber keine Balfour! Finde eine Richtung, in die dein Leben gehen soll, anstatt dich ziellos
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