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Kat und der heissbluetige Spanier

Kat und der heissbluetige Spanier

Titel: Kat und der heissbluetige Spanier
Autoren: Sharon Kendrick
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ließ ihr allerdings nur wenig Zeit, sich zu fassen.
    „J…ja?“
    „Lass mich rein!“
    Kat schluckte heftig. „Was, zur Hölle, hast du hier verloren?“, fragte sie betont forsch.
    „Du sollst die Tür aufmachen, habe ich gesagt!“
    Sie konnte ihn förmlich mit den Zähnen knirschen hören. Mit zitternden Fingern drückte sie auf den Knopf und hastete dann ins Bad, um ihr äußeres Erscheinungsbild zu überprüfen und, falls nötig, auszubessern. Sie schaffte es kaum, ihre Zähne noch einmal zu putzen und war noch nicht zurück an der Tür, da hörte sie ihn laut dagegen hämmern. So schnell war nicht einmal der luxuriöse Lift! Carlos musste die Treppen förmlich hinaufgeflogen sein!
    Als Kat die Tür öffnete, sah sie, dass sie mit ihrer Vermutung richtig lag. In der rechten Hand eine zusammengerollte Zeitung, mit gerötetem Gesicht und noch völlig außer Atem, stand Carlos vor ihr … und war natürlich umwerfend attraktiv, wie immer. Was ihr erst auf den zweiten Blick auffiel, war die sengende Wut in seinen schwarzen Augen, vor der Kat instinktiv zurückzuckte.
    „Du verlogene kleine Katze!“, zischte er sie an, umfasste Kats Oberarm, drängte sie in die Wohnung zurück und warf die Tür hinter sich zu. Dann trat er drohend auf sie zu. Doch erst, als ihm ihr frischer Pfefferminzatem ins Gesicht schlug, nahm er ihr äußeres Erscheinungsbild so richtig wahr und zuckte zurück, als hätte ihn eine giftige Schlange gebissen.
Wie paralysiert starrte er auf Kats hautenge weiße Designer-Jeans und die elegante Seidenbluse, die im gleichen Aquamarinblau leuchtete wie ihre Augen und der extravagante Schmuck um ihren schlanken Hals.
    Da war sie wieder … die verwöhnte Tochter aus reichem Hause, deren Existenz er in den letzten Wochen völlig verdrängt hatte.
    „Und ich habe tatsächlich geglaubt, du hättest dich geändert“, grollte er. „Dass du nicht bei dem ersten kleinen Problem kneifst, sondern bereit bist, Verantwortung zu übernehmen. Aber ich habe mich geirrt! Erst lügst du mich an, und dann läufst du davon … wie gewohnt!“
    Kat zitterte am ganzen Körper und drohte unter der gnadenlosen Flut seiner Anschuldigungen zusammenzubrechen. Doch sie kämpfte verbissen gegen die fatale Schwäche an, die sich in ihrem Körper ausbreitete. „Du hast also die Zeitung gelesen?“
    Carlos schaute sie an, als sei er kurz davor zu explodieren. „Du kennst den verdammten Artikel? Hast du etwa sogar deine Finger bei der Veröffentlichung dieses Pamphlets im Spiel?“, wollte er in plötzlich aufflammendem Misstrauen wissen. „Kann es sein, dass es dir nur darum geht, Erfolg zu haben, wo andere, weniger skrupellose Geschlechtsgenossinnen von dir versagt haben – nämlich der Öffentlichkeit einen Einblick ins intime Leben und in die angeknackste Psyche des wahren Carlos Guerrero zu vermitteln?“
    Wie konnte er nur glauben, sie würde sein Vertrauen auf eine derart widerliche Weise missbrauchen? Und wie naiv war sie, angenommen zu haben, er fühle noch etwas anderes als Verachtung für sie? Die Tatsache, dass er nicht die Finger von ihr lassen konnte, solange sie an Bord seiner Jacht war, bedeutete offensichtlich gar nichts!
    Oder wenn, dann nur, dass es ihm egal war, wer seine übersteigerten Triebe befriedigte! Inzwischen war Kat ebenso wütend wie Carlos. Auf ihn, und auf sich selbst!
    „Wir sollten die Diskussion vielleicht im Wohnzimmer weiterführen“, sagte sie ruhig. „Dort kann ich vielleicht auch einmal den Artikel lesen, der offenbar überall Aufruhr verursacht.“
    „Du hast die Zeitung gar nicht gelesen?“
    „Nein.“
    „Woher wusstest du dann …?“
    „Meine Schwester hat mich keine drei Minuten vor deinem stürmischen Auftritt auf meiner Türschwelle angerufen“, unterbrach Kat ihn sarkastisch. „Und da du nicht aufgehört hast, Sturm zu klingeln, musste ich das Gespräch leider abbrechen, bevor sie mir irgendetwas Wesentliches erzählen konnte.“
    Mit bebenden Knien setzte Kat sich auf ihr Designer-Sofa und faltete die Hände im Schoss, damit das Zittern nicht so auffiel. „Also, willst du mich aufklären, oder soll ich mir selbst einen Eindruck verschaffen?“
    Wortlos hielt Carlos ihr die Zeitung mit der aufgeschlagenen Seite drei entgegen. Kat sah sich natürlich nicht zum ersten Mal in der Presse abgelichtet, war aber dann doch geschockt von dem Foto, das sie beim Verlassen der gynäkologischen Praxis zeigte. Nur mit Mühe konnte sie sich in der blassen Frau erkennen,
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