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KARIBISCHES LIEBESABENTEUER

KARIBISCHES LIEBESABENTEUER

Titel: KARIBISCHES LIEBESABENTEUER
Autoren: CAROLINE CROSS
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jedenfalls nicht oft. Und ich halte nichts von Erpressern. Ich wünsche, dass Sie nach San Timoteo gehen und Delilah zu mir zurückbringen, wo sie hingehört.“
    Dominic gab sich Mühe, seine innere Genugtuung zu unterdrücken.„Okay. Aber es gibt noch einige Dinge, die wir besprechen müssen.“
    Sie verzog unwillig den Mund. „Wenn es um Ihre Bezah…“
    „Nein, Ma’am“, unterbrach er sie. „Ich bin sicher, dass ich Ihnen vertrauen kann.“ Er erlaubte sich ein Lächeln über ihr empörtes Schnauben. „Was ich will, sind ein paar Informationen über Ihre Enkelin. Ist sie ein Mensch, der gern führt, oder jemand, der Anweisungen befolgt? Ist sie gelassen oder nervös? Handelt sie eher impulsiv oder überlegt?“
    „Warum, in aller Welt, wollen Sie das alles wissen?“, fuhr Mrs. Sommers ihn an.
    „Nun, ganz einfach.“ Er trommelte leise mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte. „Wahrscheinlich weil es schön wäre, zu wissen, was mich erwartet. Wird sie eher dazu neigen, loszuschreien oder in Ohnmacht zu fallen, wenn sie mich sieht? Wird sie mir ständig ihre Meinung sagen wollen, oder wird sie ohne Einwände tun, was ich ihr sage? Wird sie hysterisch werden, wenn wir fliehen müssen und sie sich einen Fingernagel dabei abbricht?“
    Abigails kühle blaue Augen blitzten ihn an. „Sie können sich darauf verlassen, dass Delilah sich vernünftig verhalten wird, Mr. Steele. Ich habe sie nicht zu theatralischer Affektiertheit erzogen. Sie ist eine kluge, verantwortungsbewusste junge Frau, genau wie es sich für ihre Stellung gehört. Und ich kann Ihnen versichern, sie versteht sehr wohl, dass die Pflicht oder die Umstände es manchmal verlangen, dass man seine Gefühle unterdrückt und tut, was getan werden muss.“
    „Okay“, erwiderte er freundlich. „Aber wenn sie ein so kluges Mädchen ist, wie ist sie dann überhaupt in die Lage gekommen, Condestas zweifelhafte Gastfreundschaft beanspruchen zu müssen?“
    „Ich habe niemals behauptet, dass meine Enkelin vollkommensei“, sagte Abigail Sommers steif und hob das ohnehin schon stolz gehobene Kinn um einen weiteren Zentimeter. „Trotz ihrer vielen ausgezeichneten Qualitäten kann Delilah manchmal – aber nur äußerst selten –ausgesprochen dickköpfig sein. Diese Reise ist ein gutes Beispiel dafür. Obwohl es sehr gut von einem Angestellten hätte erledigt werden können, die ja schließlich für diese Art von Angelegenheit bezahlt werden, und trotz der Tatsache, dass unzählige Verpflichtungen ihre Anwesenheit hier verlangten, bestand sie darauf, persönlich nach San Timoteo zu reisengehen, um die Schule zu inspizieren, die die Anson Foundation, eine Organisation, die mein verstorbener Vater ins Leben gerufen hat, unterstützen möchte. Soweit ich weiß, beschloss sie nach getaner Arbeit, eine Art lokaler Feier zu besuchen. Irgendetwas geschah, was die Polizei auf den Plan rief, und als der junge Mann, der Delilah begleitete, mit Arrest bedroht wurde …“, sie seufzte gereizt, „… war Delilah so dumm, sich zu widersetzen.“
    Dominic nickte. Die Enkelin war vielleicht einige Jahre älter und weniger schwachöpfig, als er ursprünglich gedacht hatte, aber der Rest der Geschichte entsprach ungefähr dem, was er erwartet hatte – dem klassischen Fall der reichen Erbin, die sich danebenbenimmt. „Was glauben Sie also, wie sie sich unter diesen Umständen hält?“
    „Ich bin sicher, dass sie zurechtkommt. Sie ist schließlich eine Anson“, sagte die alte Dame kühl, als wäre damit schon alles gesagt.
    Und vielleicht war es das ja auch. Dominic hatte jedenfalls den Eindruck, dass die Enkelin nicht in Tränen ausbrechen oder hysterisch schreien würde, wenn sie ihn zum ersten Mal zu sehen bekam. Aber selbst wenn Mrs. Sommers enthüllt hätte, dass ihr Liebling Delilah den Charme eines Stinktiers mit Verhaltensproblemen hatte, war Dominic doch von Anfang an entschlossen gewesen, nach San Timoteo zu gehen und El Presidente von seinem unfreiwilligenGast zu befreien.
    Aber er war kein Dummkopf. In seinem Job war es lebenswichtig, gut vorbereitet zu sein, und das bedeutete, alle Informationen einzuholen, die man bekommen konnte. Allerdings wurde es allmählich Zeit, Königin Abigails Unruhe zu beenden und ihr zu sagen, dass er bereit war, ihre Enkelin zu retten. „In Ordnung. Ich werde es tun.“
    „Wunderbar!“ Mrs. Sommers sah plötzlich zehn Jahre jünger aus, und man merkte ihr zum ersten Mal die tiefe Sorge an, die hinter ihrer
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