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KARIBISCHES LIEBESABENTEUER

KARIBISCHES LIEBESABENTEUER

Titel: KARIBISCHES LIEBESABENTEUER
Autoren: CAROLINE CROSS
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Vergangenheit zu verraten. Sie beide kannten die Wahrheit, und allein das zählte.
    „Du musst zugeben, dass es nicht viele Menschen gibt, die eine solche Hochzeit organisieren könnten, und das in weniger als einem Monat“, fuhr Abigail mit einem beleidigten Naserümpfen fort.
    „Das stimmt wirklich.“ Lilah drückte ihr die Hand. „Du warst wunderbar.“ Sie brauchte Abigail ja nicht zu beichten, dass ihr sehr viel weniger an der bombastischen Hochzeit lag als ihrer Großmutter. Aber sie zweifelte nicht mehr daran, dass die alte Dame sie trotz der kühlen, steifen Fassade sehr lieb hatte, und wollte ihr nicht die Freude verderben.
    „Ja. Ich war wunderbar“, stimmte Abigail zu und fügte nach kurzem Zögern hinzu: „Und du auch. Du weißt doch, dass ich stolz auf dich bin, nicht wahr, Delilah?“
    „Ja, Gran.“
    „Und dass ich immer nur dein Bestes gewollt habe?“
    „Ja.“
    „Und bist du sicher, dass das der richtige Mann für dich ist?“
    „Vollkommen.“ Sie lächelte Dominic zu, der offenbar ein wenig ungeduldig zu werden begann.
    „Dann hast du meinen Segen. Solange … Lieber Himmel!“, Abigail erstarrte, als ein großer Mann aus dem Seiteneingang neben dem Altar hereinkam und sich zu der beeindruckenden Reihe aller versammelten Steeles gesellte.
    Obwohl er einen schlichten, teuren Maßanzug trug, brachte er es trotzdem fertig, den Eindruck zu vermitteln, als passte es viel mehr zu ihm, wenn er in Militärkluft mit Tarnfarben im Gesicht und bis zu den Zähnen bewaffnet erschienen wäre. „Du lieber Himmel! Wer in aller Welt ist das?“, verlangte Abigail zu wissen. „Und was tut er hier auf deiner Hochzeit?“
    „Das ist noch einer von Dominics Brüdern“, erklärte Lilah. Sie konnte die Reaktion ihrer Großmutter verstehen. „Ich habe ihn gestern Abend kennengelernt.“ Obwohl „kennenlernen“ ein viel zu harmloses Wort war, um ihre erste Begegnung mit John Taggart Steele zu beschreiben.
    Sie hatte in Dominics schwach beleuchteter Küche gestanden und sich eine Tasse Tee gegönnt, nur mit einem Slip und einem von Dominics T-Shirts bekleidet. Dann sah sie auf und entdeckte plötzlich einen Fremden, der kaum zwei Meter von ihr entfernt stand und sie stumm betrachtete.
    Sie beschloss, weder zu schreien noch in Ohnmacht zu fallen, da ihr nach dem ersten Schrecken klar wurde, dass es ein Verwandter von Dominic sein musste, denn er wies eine ganz deutliche Familienähnlichkeit auf. Außerdem war er der einzige Bruder, der an der gestrigen Generalprobe der Trauung nicht teilgenommen hatte.
    Jeder der hochgewachsenen, dunkelhaarigen, attraktiven Steeles hatte ihr jedoch versichert, dass Taggart auf jeden Fall bei der Hochzeit dabei sein würde. Aber im Augenblick war er zu sehr mit einem heiklen Fall beschäftigt, in dem es um das Auffinden einer wichtigen Augenzeugin ging, die von der Polizei gesucht wurde – Lilah fragte sich, ob sie sich je daran gewöhnen würde, Menschen außerhalb von Fernsehserien so reden zu hören.
    Und hier war er also tatsächlich. Lilah stellte ihre Tasse auf den Küchentresen, holte tief Luft und redete sich ein,sie wäre angezogen, wie es sich gehörte. Lächelnd reichte sie ihm die Hand. „Ich bin Lilah. Sie müssen Taggart sein.“
    Er hatte sie ausdruckslos gemustert, Dominic so ähnlich, und doch so anders als er. Taggart war ein wenig größer, ein wenig breiter und wirkte sehr viel wilder als sein jüngerer Bruder. Seine Augen hatten den verschlossensten Ausdruck, den sie je gesehen hatte. Aber dann hatte er den Mund zu einem winzigen Lächeln verzogen und die grünen Augen zeigten einen Anflug von Wärme und Anerkennung, und alles war plötzlich ganz anders.
    „Dominic sagte, Sie würden mich an eine Märchenprinzessin erinnern, hübsch, aber sehr mutig“, sagte er mit leiser, bedächtiger Stimme. „Er hatte Recht. Willkommen in unserer Familie.“ Er hatte ihre Hand genommen, als wäre sie aus feinstem Porzellan, und sie ganz sanft gedrückt.
    „Wenn er Ihnen je Schwierigkeiten bereitet, lassen Sie es mich wissen. Dann werde ich ihm schon Vernunft einbläuen.“ Und mit dieser erstaunlichen Bemerkung hatte er ihre Hand freigegeben und war wieder genauso lautlos in der Dunkelheit verschwunden, wie er gekommen war. Und Lilah blieb verwundert zurück und fragte sich, ob sie sich alles nur eingebildet hatte.
    Als sie Dominic davon erzählt hatte, hatte der nur den Kopf geschüttelt und etwas davon gesagt, wie typisch das doch für Ex-Army-Rangers war,
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