Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)

Titel: Kann das auch für immer sein?: Sommerflirt 3 (German Edition)
Autoren: Simone Elkeles
Vom Netzwerk:
und guckt in Toris Richtung.
    »Willst du mir beim Schlafen zusehen?«, fragt sie und gibt sich Mühe, ihrer Stimme einen gereizten Tonfall zu verleihen. Ich merke allerdings, dass sie nicht höhnisch grinst, was als gutes Zeichen zu werten ist.
    »Ja. Dich anzusehen, inspiriert mich für den Text meines nächsten Songs. Nach dem Bootcamp hole ich meine Gitarre raus und singe ihn dir vor.«
    Tori wischt unauffällig an ihren Augen rum. Offenbar hat noch nie jemand so etwas für sie gemacht. Sie braucht Nathan, ob sie es glaubt oder nicht. Und er braucht sie.
    Ich schaue mich nach Miranda um. Sonst hält sie sich immer an uns, doch inzwischen haben sich alle einen Platz gesucht, und es ist weit und breit nichts von ihr zu sehen. Schließlich entdecke ich sie ein paar Meter weiter mit jemandem ins Gespräch vertieft – Noah. Er lächelt sie an. Und lacht mit ihr.
    Auch ich krieche in meinen Schlafsack (nachdem ich ihn aufgemacht und nach Schlangen und Skorpionen abgesucht habe) und nehme George II mit hinein. George fühlt sich kalt an meinen unrasierten Beinen an. Das harte Metall des Laufs erinnert mich daran, wo wir hier sind und warum wir hier sind. Wieder wandern meine Gedanken zu Avi. Zu was für militärischen Manövern er wohl von der Basis abgezogen wurde?
    »Hast du deinen BH noch an?«, flüstert Jess.
    »Ja. Du nicht?«
    »Die Bügel haben mich seitlich gepikst, also habe ich ihn ausgezogen und unten in den Schlafsack gesteckt. Erinnere mich daran, dass ich ihn morgen wieder raushole.«
    Mein BH ist auch ziemlich ungemütlich zum Schlafen, aber ich behalte ihn trotzdem an. Vor dem Aufbruch habe ich einen Sport- BH angezogen, in dem ich aussehe, als würde ich eine Mono-Titte wie ein Regalbrett vor mir hertragen – dessen bin ich mir absolut bewusst. Doch er erfüllt seine Funktion, meine Brüste an meinen Körper und zusammenzupressen, damit sie beim Rennen nicht wie Bojen im Michigansee auf und ab tanzen. Auf und ab schwabbelnde Brüste sind ein absolutes No-Go.
    Mit eingequetschten Brüsten zu schlafen, ist natürlich nicht sonderlich gemütlich. Aber was soll ’ s. Ich müffle, weil ich nicht geduscht habe, ich habe mein Kuschelkissen nicht dabei, der Schweiß zwischen meinen Quetschbrüsten juckt mich, und ich teile mir den Schlafsack mit einem Metallgewehr namens George II. Die alte Amy würde rumquengeln und lamentieren. Die neue und verbesserte Amy steckt es weg.
    Während ich so daliege und es wegstecke und außerdem versuche zu schlafen, was mit offenen Augen aber irgendwie nicht gut geht, gucke ich zu Tori hinüber. Ich sehe, wie sie heimlich die Hand aus dem Schlafsack streckt und zaghaft die von Nathan berührt. Ohne etwas zu sagen, verschlingt er seine Finger mit ihren, und sie schlafen Händchen haltend ein.
    Was mich wieder an letzte Nacht erinnert, als Avi und ich Hand in Hand eingeschlummert sind.
    Grrr. Ich kann nicht schlafen. Alles, was ich kann, ist an Avi denken, während ich so zu den funkelnden Sternen über mir hinaufblicke.
    »Ich spüre jeden einzelnen Felsbrocken unter mir«, flüstert Jess. »Wie soll man denn da ein Auge zumachen?«
    Jetzt, wo Jess es sagt, spüre ich jeden einzelnen Felsbrocken und Kieselstein unter mir. »Vielleicht ist es besser, wenn wir die ganz großen zur Seite schieben«, sage ich und fahnde unter meinem Schlafsack nach dem Stein, der sich in mein Hinterteil bohrt.
    Jess wimmert, als sie sich umdreht. »Autsch. Erinnere mich bitte daran, dass ich kein Gejammer mehr wegen allen möglichen Kleinigkeiten mache, wenn wir wieder in Chicago sind.«
    »Und erinnere mich daran, meinem Dad mehr Hochachtung zu zollen. Zu seiner Zeit als israelischer Kommandosoldat musste er wahrscheinlich jede Nacht so verbringen«, sage ich. »Aber die Sterne sind cool. Warum sehen wir zu Hause nicht so viele?«
    »Möglicherweise, weil wir nahe der Zivilisation leben«, meint Jess.
    Wir starren beide zum Himmel hinauf. Echt, das müssen Milliarden von Sternen über uns sein. Nach einer Minute saust ein heller Streifen über den Himmel. Er ist da und im nächsten Moment schon wieder weg, sodass ich mich frage, ob ich mir das nicht nur eingebildet habe.
    »War das gerade das, was ich denke?«, fragt Jess.
    »Ich habe es auch gesehen. Ich habe noch nie zuvor eine Sternschnuppe gesehen.«
    »Ich auch nicht. Sollen wir uns was wünschen?«
    Ich wünsche mir … (Das kann ich euch nicht verraten, sonst geht es vielleicht nicht in Erfüllung. Aber ich wette, dass ihr es schon
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher