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Kanal-Zombies

Kanal-Zombies

Titel: Kanal-Zombies
Autoren: Jason Dark
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hatte sich der Rost durch den Lack gefressen, und ich entdeckte auch keine Klinke, sondern einen Knauf.
    Es wurde wirklich spannend, denn wir mussten auf unser Glück vertrauen. Wenn die Tür verschlossen war, mussten wir den Weg wieder zurückgehen.
    Erst jetzt, als die Spannung nachgelassen hatte, wurde mir bewusst, wie kalt es auch hier unten war. Ich fror jämmerlich und hatte Mühe, ein Aufeinanderschlagen der Zähne zu unterdrücken. Der Knauf fühlte sich an wie ein runder Eisklumpen.
    Drehen ließ er sich nicht.
    Ich zog.
    Die Tür klemmte. Sie schien auf dem Boden festgebacken zu sein. Ich hörte Karina’s Kommentar, verstand aber nicht, was sie sagte, da sie zu schnell gesprochen hatte.
    Ein zweiter Versuch. Diesmal hängte ich mich regelrecht rein, hörte das Schaben auf dem Boden und hatte das Gefühl, dass sich das Metall biegen würde.
    Dafür bekam ich die Tür auf. Ruckweise nur, aber es klappte. Ich lachte leise und freute mich über das Erfolgserlebnis, während ich gespannt war, was wir hinter der Tür finden würden.
    Zunächst war alles finster. Tiefe Dunkelheit hielt uns umfangen, die schnell verschwand, als das Licht seine Spuren hinterließ.
    Ich atmete auf, als ich ein Stück normale Welt vor mir sah. Unsere Blicke fielen in einen mit dunklen und schmutzigen Fliesen gekachelten Raum, in dem einige Kisten standen, die verschlossen waren. An Haken hing Schutzkleidung, und hier unten funktionierte sogar der Strom, denn als ich einen Lichtschalter drehte, wurde es über uns hell.
    Auf den Zechen hatte es früher Kauen gegeben. So ähnlich sah es in dieser Umgebung aus. Nur fehlten hier die Duschen. Dafür entdeckten wir verschiedene Türen, die wir der Reihe nach öffneten.
    Es gab keinen Ausgang. Hinter den Türen waren elektrische Anlagen verborgen. Sie alle wirkten alt und abgenutzt.
    Karina hatte mir geholfen, und sie war es, die die letzte Tür öffnete.
    Ich hörte ihr Lachen und fuhr herum. Mit einem Schritt trat sie zurück. Dabei deutete sie mit der gesunden Hand auf die viereckige Öffnung. »Ich denke, wir haben es, John.«
    Ja, das stimmte. Es war der Weg nach oben. Eine Leiter führte hinauf in die Oberwelt. Die Stufen waren breit genug, um bequem darauf gehen zu können.
    Rechts von uns führte der Weg in die Tiefe des Systems hinein, als hätte man einen Parallel-Stollen angelegt.
    Und von dort hörten wir etwas.
    Schreie!
    ***
    Alwin blieb für einen Moment stehen. Er konnte nicht mehr weiter. Er hatte gedacht, in Sicherheit zu sein, aber die verdammten Kanal-Zombies gaben nicht auf. Der erste von ihnen hatte es geschafft, sich durch den Spalt zu drücken. Er roch das Fleisch, er roch die Menschen und würde alles daransetzen, um sie zu fassen.
    Ludmilla und Mongush hatten nichts davon bemerkt. Der alte Mann kümmerte sich rührend um die Frau. Er stützte sie, und er sprach mit leiser Stimme auf sie ein, um ihr Mut zu machen.
    Das Metall der Sense schimmerte wie ein schwacher Spiegel. Noch hatte es kein Blut geleckt, aber der Verfolger würde nicht aufgeben und hatte den Spalt bereits überwunden, sodass er sich jetzt schneller bewegen konnte.
    Lauskas blieb nicht mehr stehen. Jetzt war die Angst sein Antrieb. Er lief so schnell wie möglich vor und wäre beinahe gegen Mongush geprallt. Keuchend rief er in dessen Ohr: »Sind sind da. Sie haben es geschafft.«
    »Ich weiß«, erwiderte der Schamane mit ruhiger Stimme.
    »Ist das alles?«
    »Ja.«
    »Aber wir müssen...«
    »Wir müssen vor allen Dingen schneller sein als sie. Und das werden wir.«
    Alwin war davon nicht überzeugt. »Verdammt noch mal, sie sind uns auf den Fersen. Sie werden uns packen. Sie werden uns zerreißen, und Ludmilla kann nicht...«
    Die junge Frau drehte den Kopf. »Doch, ich kann!«
    Alwin begriff nicht und schüttelte den Kopf. »Wie? Was kannst du denn?«
    »Wieder normal laufen.«
    »Ha, ha, ich...«
    »Er hat es getan. Ich habe es Mongush zu verdanken.« Sie lächelte plötzlich und sah glücklich aus, als wäre nichts weiter geschehen. »Ich kann mich wieder normal bewegen. Der alte Mann hat heilende Hände. Das ist wie ein Wunder.«
    Alwin nahm es hin, obwohl er es nicht begriff. Er konnte nur offenen Mundes nicken. Auch er hatte die Gefahr vergessen, nicht aber Mongush, der die beiden zur Eile antrieb.
    »Wir müssen weiter. Ihre Sensen sind tödlich.«
    Alwin Lauskas nickte. Aber er schaute nicht zurück, sondern sah seine Freundin an, die tatsächlich in der Lage war, sich wieder normal zu
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