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Kanal-Zombies

Kanal-Zombies

Titel: Kanal-Zombies
Autoren: Jason Dark
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wieder auf. Alwin hatte gegen die Öffnung geleuchtet, und er sah sogar ein Lächeln auf den faltigen Lippen des Schamanen.
    »Die Luft ist rein. Erst Ludmilla.«
    Er reichte ihr die Hand.
    Ludmilla fasste zu und ließ sich durch die etwas erhöht liegende Tür ziehen. Somit war sie in Sicherheit und konnte aufatmen.
    Auch Alwin ging auf die Tür zu.
    Er wollte den letzten Schritt tun und atmete schon auf, als in ihm alles erstarrte.
    Er spürte das Grauen hinter seinem Rücken. Er wusste, wie nahe seine Verfolger waren, und so warf er sich auf der Stelle herum.
    Es waren drei!
    Sie standen fast in einer Höhe hinter ihm. Einer nur war einen Schritt vorgegangen. Er hielt seine Sense mit beiden Klauen fest und hatte sie zum Schlag erhoben.
    Alwin Lauskas wusste, dass ihm die Chance zur Flucht genommen worden war. Wenn er auf die Tür zuging, würde ihm die Sense den Rücken zerschneiden, und so sah er nur eine Möglichkeit, sich zu retten. Weg von der Tür. Der Sprung zur Seite, um der mörderischen Waffe zu entwischen.
    Er stieß sich ab, und dabei entlud sich all seine Angst in einem gellenden Schrei...
    ***
    Schreie? Oder nur ein Schrei?
    Es war nicht so genau festzustellen. Jedenfalls hatte uns dieser alarmiert. Wir wussten plötzlich, dass wir nicht die Einzigen in dieser Unterwelt waren. Es gab zumindest noch einen anderen Menschen, dem es nicht eben gutging.
    Wir schauten uns an.
    Keiner wusste so recht, woher der Schrei uns erreicht hatte. Das Echo wurde verzerrt, aber es war von den glatten Fliesen an den Wänden hin und her gewandert.
    »Sag du was, John!«
    Das konnte ich nicht und wartete nur voller Spannung darauf, dass sich der Schrei wiederholte. Auch da hatten wir in den nächsten Sekunden Pech, bis wieder das gellende Geräusch unsere Ohren erreichte. Diesmal nicht so lang, sondern schriller und auch spitzer.
    »Da!«, sagte Karina und deutete im rechten Winkel von der Leiter weg. »Wir müssen hier raus.«
    Ja, und wieder rein, dachte ich. Was mich aber nicht störte, denn ich begann zu rennen. Schon nach wenigen Schritten fanden wir eine offen stehende Tür und tauchten wieder ein in die normale Unterwelt, ohne allerdings durch Rinnen oder Kanäle laufen zu müssen, denn jetzt blieben wir auf dem Trockenen...
    ***
    Was Alwin Lauskas in den folgenden Sekunden erlebte, das zählte er nicht mehr zur Normalität, auch wenn es tatsächlich so war. Das konnte kein zweiter Mensch durchleiden, denn das war einfach der nackte Wahnsinn.
    Er hatte sich einfach nach hinten geworfen, und das gerade noch rechtzeitig. Die mörderische Sense war schon auf dem Weg gewesen, aber wie ein Pendel des Todes war sie über seinen Körper hinweggehuscht. Er hatte nur noch das Pfeifen gehört, mit dem das blanke Metall die Luft zerschnitt.
    Er wusste auch, dass er sich noch nicht in Sicherheit befand, und rollte sich herum, bevor er den Schwung ausnutzte, um wieder auf die Füße zu gelangen. Wie im Krampf hatte er seine Lampe festgehalten, und jetzt huschte der Strahl nach rechts, wo sich die Tür und auch seine Verfolger befanden.
    Nur einer kümmerte sich um ihn. Die beiden anderen lebenden Leichen gingen den Weg, den auch Ludmilla und der Schamane gegangen waren. Er wollte es nicht glauben, das war einfach Irrsinn. In seiner Verzweiflung und Angst schrie er noch mal auf, konnte allerdings nicht verhindern, dass die untoten Killer durch die Tür verschwanden, um sich die beiden anderen zu holen.
    »Nein, nein, das ist...«
    Nicht mehr sprechen, nicht mehr denken, denn ein Kanal-Zombie war übrig geblieben. Er wollte auf keinen Fall, dass ihm seine menschliche Beute entwischte, und bewegte sich mit einer kreisenden Bewegung auf ihn zu.
    Alwin raffte sich auf. Er musste etwas tun. Er wollte es auch. Er wollte nicht so enden wie Igor.
    Er besaß keine Waffe, sondern nur seine Lampe. Und deren Lichtkegel erwischte bei der Bewegung wie ein Zufallstreffer das gräßliche Gesicht der Gestalt.
    Der Zombie war der Schrecken an sich!
    Die Haut in seinem Gesicht war zum großen Teil abgerissen. Sie hing lappig nach unten. Nässende Wunden waren zu sehen, und an der Stirn schimmerten die Knochen durch. Seine Kleidung bestand nur noch aus Fetzen. An verschiedenen Stellen war der alte Stoff eingerissen. Er klebte jetzt an der feuchten und alten Haut, die schon längst hätte zu Staub verfallen sein müssen.
    Das Wesen schlug zu.
    Wieder schleuderte Alwin seinen Körper zurück. Er hatte Glück, dass ihn die Klinge auch diesmal nicht
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