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Kampf um die Liebe

Kampf um die Liebe

Titel: Kampf um die Liebe
Autoren: Renate Blieberger
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so freundlich gewesen. Dass er für sie ein Monster war, hatte er endgültig begriffen, als er, auf Elisas Ermunterung hin, versucht hatte eine der jungen Frauen näher kennenzulernen. Sie hatte ihm ins Gesicht gelacht und ihm entgegengeschleudert, wie sehr er sie anekeln würde. Eine Meinung, welche die anderen Frauen offenbar teilten, denn das Getuschel hinter seinem Rücken war mehr als eindeutig gewesen. So waren die Menschen, sie akzeptierten nichts und niemand, was ihren Vorstellungen nicht entsprach. Trotz Elisas und Calebs Bemühungen, ihn zu weiteren Versuchen zu überreden, hatte er sich die kleine Hütte im Hain gebaut und ihn kaum noch verlassen. Er war zwar teilweise menschlich, aber er war genug Dryade, um von der Energie des Hains leben zu können. Er hatte sich mit seiner Einsamkeit und seinen unerfüllten Sehnsüchten abgefunden, bis vor einigen Monaten diese junge Touristin in den Hain gestolpert war.
    Sie war offensichtlich berauscht gewesen, er hatte sie eigentlich nur in Sicherheit bringen wollen, bevor sie noch im kleinen See ertrank. Aber an diesem Tag hatte er gemerkt dass er offenbar außer den Talenten sich von der Energie des Hains zu nähren, mit den Pflanzen zu sprechen und sie in Grenzen zu manipulieren noch eine weitere Gabe seiner Mutter geerbt hatte. Als er nämlich versucht hatte die Frau zu beruhigen, weil sie, nachdem sie sein Gesicht gesehen hatte, völlig hysterisch geworden war, war sie plötzlich wie verwandelt gewesen. Sie hatte ihn angestarrt, als ob er wunderschön wäre und sie hatte sich ihm an den Hals geworfen. Er hatte auch die Gabe der Bezauberung geerbt, nur dass seine, da er ein Mann war, auf Frauen wirkte. Ihm war klar, dass Elisa und Caleb darüber entsetzt sein würden, falls sie jemals erfuhren, was er damit tat. Aber er fand es mehr als fair, dass er sich für die Erhaltung von Eden Hill eine Gegenleistung holte, wenn sie ihn schon freiwillig nicht bei sich haben wollten. Und genau genommen tat er den Frauen sogar etwas Gutes, sie erinnerten sich nicht an das Geschehen, trugen aber die Befriedigung mit sich nach Hause, und mit der Menge an Übung, die er so in den vergangenen Monaten bekommen hatte, war er immer besser darin geworden.
    Als er plötzlich ein Raunen in seinem Kopf hörte, schloss er die Augen und konzentrierte sich auf die besagte Pflanze, er seufzte auf, die Konfrontation kam früher als erwartet, Caleb war auf dem Weg zu ihm.
     
     
    Auf dem Weg zu Adams Blockhütte rannte ihn eine junge Frau fast um, so benebelt war sie. Das und das glückselige Strahlen in ihren Augen bestätigte Calebs Verdacht. Er musste nicht bis zur Hütte laufen, denn bereits am kleinen See lehnte Adam lässig an der Weide, die der Baum seiner Mutter gewesen war. „Du hast die Frauen bezaubert“, warf Caleb ihm vor.“ Adam zuckte gleichgültig die Schultern und gab zu: „Ja, habe ich.“ Caleb war fassungslos, er hatte wenigstens mit einem Versuch es zu leugnen, oder wenigstens Verlegenheit gerechnet. Erschüttert betrachtete er den Mann vor sich und fragte sich, wo nur der freundliche Junge geblieben war, den er nach Ellys Verlust unter seine Fittiche genommen hatte. Abgesehen von seinen Augen, in denen sich intensive grüne Wirbel ständig zu drehen schienen, sah Adam völlig menschlich aus. Er hatte das blonde Haar und die große gut gebaute Gestalt seines Vaters geerbt. Sein Gesicht war, abgesehen von der hässlichen Narbe, die fast die gesamte rechte Seite überzog, für einen Mann beinahe zu schön. Wohl das Erbe seiner Dryadenmutter, denn Dryaden waren für die Verführung geboren. Hätte Valdir ihm nicht das Gesicht zerschnitten, er hätte sich wohl auch ohne Zauber den Frauen kaum erwehren können. Obwohl er in irdischen Jahren erst sieben war, sah er nicht nur wie ein Mann ende zwanzig aus, auch seine Gestik, und Mimik entsprach diesem Alter. Die Magie hatte wohl nicht nur seinen Körper schneller altern lassen. Seine Haltung war arrogant, und seine Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst.
    Caleb zwang sich schließlich zu sagen: „Das ist nicht richtig Adam, und das weißt du auch.“
    Adams ganzer Körper spannte sich an, als er mit vor Wut zitternder Stimme hervorstieß: "Richtig? Ist es denn richtig, dass sie mich wie einen Aussätzigen behandeln? Ist das die gerechte Belohnung dafür, dass ich ihre Stadt am Leben erhalte? Es gibt kein richtig Caleb, sie nehmen sich von der Natur was sie wollen, ohne auch nur über die Konsequenzen
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