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Kampf um die Liebe

Kampf um die Liebe

Titel: Kampf um die Liebe
Autoren: Renate Blieberger
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sie ironisch. Er griff nach einem Prospekt auf seinem Tisch und schob es ihr zu. Talia griff danach und überflog es. Es war ein Werbeprospekt für eine Burg Mac Gregor, oder besser gesagt deren Überreste. Angeblich sollte sie wegen des Fluchs einer Dryade vor langer Zeit abgebrannt sein, auch heute befände sich rund um die Burg noch eine tote Zone, in der kein Baum mehr wachsen würde. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Sie versuchte erneut Vernunft in die Diskussion zu bringen: „Das ist doch nur ein Werbetrick um Touristen anzulocken. Wahrscheinlich hat irgendein Idiot die Burg aus Versehen abgefackelt und die versuchen jetzt Profit daraus zu schlagen.“ Das triumphierende Grinsen, das sich nun auf seinem Gesicht breitmachte, gefiel ihr überhaupt nicht. Er antwortete betont ruhig: „Da könntest du möglicherweise sogar recht haben.“ „Na bitte da sagst du es selbst“, sagte sie rasch. Aber er fuhr einfach fort: „Aber das erklärt noch nicht die Frauen mit den Gedächtnislücken.“ In ihrem Verstand machte es Klick, Frauen mit Gedächtnislücken könnte etwas mit Drogen zu tun haben. Aber sie musste Oliver vorsichtig zur Wahrheit führen, denn es war eine tragische Tatsache, dass er fest an diesen ganzen Unsinn glaubte. Sie fragte vorsichtig: „Und was soll eine Dryade damit zu tun haben?“ Er begann förmlich zu strahlen, „sie hat natürlich die Gabe Leute zu bezirzen.“ Talia kramte in ihrem Gedächtnis, was sie über Dryaden wusste. Ein Lächeln glitt auf ihre Lippen, als sie seinen Fehler fand, sie erwiderte sachlich: „Es gibt einen Beweis, dass es sich nicht um das Werk einer Dryade handeln kann.“ „Welchen denn?“, fragte er irritiert. Ihr Lächeln vertiefte sich, „nun Dryaden sind immer weiblich, wie du sicher weißt. Da sie die Menschen bezirzen, um sich mit ihnen zu vergnügen, müssten die Opfer also Männer sein. Was für eine Erklärung hast du dann, dass es sich um Frauen handelt?“ Für einen Augenblick wirkte er bestürzt und sie konnte sehen, wie er krampfhaft überlegte, bis plötzlich sein Grinsen zurückkam, er erwiderte sicher: „Ganz klar, es handelt sich um eine lesbische Dryade.“ Talia stöhnte gequält auf, gegen seinen Fanatismus war wirklich kein Kraut gewachsen. Sie kapitulierte: „Also schön ich sehen es mir mal an, wo ist das Ticket und mein Spesengeld?“
     
     
     
     
    2.Kapitel
     
     
    Adam stand an die alte Weide gelehnt da und sah der Frau nach, die mit leichten Schritten halb benommen aus dem Hain tänzelte. In seinem Körper klang noch die Befriedigung nach, die er sich bei ihr geholt hatte. Allerdings nicht annähernd so viel, wie sie bekommen hatte, dem lustvollen Stöhnen nach zu urteilen, das sie während des Aktes von sich gegeben hatte. Vor allem unter Garantie nicht im entferntesten so viel, wie ihm die Genugtuung sie benutzt zu haben verschaffte.
    Seine ersten beiden Lebensjahre, in denen er unnatürlich schnell gealtert war, hatte er in der sicheren Umgebung des Hains und der liebevollen Fürsorge der alten Elisa Sullivan verbracht. Später war noch Caleb zu ihnen gestoßen. In dieser Zeit hatte er in der Illusion gelebt, dass allein seine Existenz ein Segen war, und ganz Eden Hill ihn lieben würde. War er doch vor allem deshalb auf die Welt geholt worden, um das Gleichgewicht der Natur zu wahren und Eden Hill so zu schützen. Die einzige schlechte Erfahrung, die er in dieser Zeit gemacht hatte, war der Angriff des Elfenfürsten Valdir gewesen. Als er daran dachte, fasste Adam sich instinktiv ins Gesicht, dort wo ihn der Elf mit der magischen Klinge gezeichnet hatte, noch heute war seine rechte Gesichtshälfte eine vernarbte Fratze. Aber das war ganz gut so, denn das hatte ihm gezeigt, wie dankbar Eden Hill ihm tatsächlich war.
    Als sein unnatürliches Wachstum abgeschlossen gewesen war, hatte Elisa ihn als entfernten Verwandten ausgegeben und ihm so eine Identität verschafft. Der verfluchte Burgherr hatte die mit falschen Papieren offiziell gemacht. Verflucht war der Mann tatsächlich, er hoffte noch immer, dass Adam ihn und seine Frau eines Tages von dem Rabenfluch, den Adams Mutter ihm angetan hatte, befreien würde. Aber dazu hatte Adam keine Lust, ebenso wenig wie dazu Eden Hill zu schützen, wenn er das hätte willentlich entscheiden können. Denn er würde nie vergessen, wie sie ihn behandelt hatten, als er im Dorf aufgetaucht war. Die Höflichen von ihnen hatten den Blick in sein Gesicht vermieden, andere waren nicht
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