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Kampf um die Liebe

Kampf um die Liebe

Titel: Kampf um die Liebe
Autoren: Renate Blieberger
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übernahm. Da Geld ohnehin Mangelware war und Elly offenbar nicht so schnell zurückkam, wie er gehofft hatte, hatte er angenommen. Die Arbeit hielt ihn wenigstens die meiste Zeit vom Nachdenken ab.
    Es war nun fünf Jahre her, seit Elly mit dem Elfenfürsten Valdir durch das Portal verschwunden war, und immer noch kein Lebenszeichen von ihr. Alle hatten begonnen auf ihn einzureden, dass er sich mit ihrem Verlust abfinden und sich ein neues Leben aufbauen solle, aber davon wollte er nichts hören. Er hatte versprochen auf sie zu warten und das würde er tun. Selbst wenn es dauern sollte, bis er alt und grau war. Davon abgesehen hatte er ohnehin beim besten Willen keine Zeit für ein Privatleben. Nicht nur dass die Arbeit mit der Burg immer mehr wurde, nein neuerdings machte ihm auch Adam Sorgen. Adam hätte als Sohn einer Dryade selbst eine werden sollen, und zwar eine weibliche, denn eigentlich gab es keine männlichen Dryaden. Aber da er nur durch einen Zauber von Elly und ihrer Großmutter den Tod seiner Mutter überlebt hatte, war er in jeder Hinsicht einzigartig. Nicht nur dass er ein Mann war, er war auch noch großteils menschlich. Aber die Gaben, die er erhalten hatte, waren es die Caleb nun Kopfzerbrechen bereiteten.
    War der Halbdryade die ersten beiden Jahre seines Lebens in Rekordtempo gealtert, bis er wie Ende zwanzig wirkte, hatte er vor vier Jahren genau da zu altern aufgehört. Und nun da er erwachsen war, schien das Dryadenwesen seiner Mutter immer mehr durchzukommen. Er hatte sich fast völlig in den Hain zurückgezogen, und mied den Kontakt mit den Menschen. Was Caleb aber wirklich Sorgen machte, waren die Gerüchte von den Frauen, die mit Gedächtnislücken aus dem Hain zurückkamen. Er musste mit Adam reden, und herausfinden, was da vor sich ging, ehe er unerwünschte Aufmerksamkeit auf das Geheimnis von Eden Hill zog.
     
     
    Zur gleichen Zeit am anderen Ende von Schottland
     
    „Das kommt überhaupt nicht infrage“, fauchte Talia. Ihr Boss erwiderte besänftigend: „Aber Talia, als Reporterin muss man zu den Storys reisen, sie kommen nicht zu dir.“ Womit er an sich völlig recht hatte, wenn es denn echte Storys gewesen wären. Aber da seine Zeitschrift den recht treffenden Namen „Der Kurier des Rätselhaften“ trug, erschienen dort ausschließlich irgendwelche verrückten Mystery Storys. Talia würde Oliver, der mit seiner kleinen, schmächtigen Statur, dem schütteren Haar und der großen klobigen Brille wie ein Gnom wirkte, und damit selbst ganz gut in seine Mystery Welt gepasst hätte, immer dankbar sein, weil er ihr nach dem Tod ihres Vaters diesen Job gegeben hatte. Damit war zumindest ihr Lebensunterhalt gesichert gewesen, nachdem sie ihr Studium hatte abbrechen müssen. Aber dummerweise versperrte ihr gerade das nun jede Aussicht auf einen Job als ernst zu nehmende Reporterin. Denn wer hätte schon eine Frau eingestellt, deren größte Story den Titel „Das Monster aus dem Untergrund“ trug, also war sie hier gestrandet. Es war zum verrückt werden, sie war jetzt achtundzwanzig und verbrachte ihre Tage damit irgendwelche Poltergeister, Wichtelmännchen, Geister und Ähnliches zu suchen, oder besser gesagt die normale Ursache hinter diesen Phänomenen, was wiederum Oliver zur Weißglut trieb. Es war ein ewiger Kampf zwischen ihnen, aber nun hatte er eindeutig übertrieben. Sie versuchte ihn zu überzeugen: „Schau mal, dieses Nest liegt am anderen Ende Schottlands, was allein die Fahrkarte dorthin kostet, und erst die Unterkunft. Was wenn die ganze Story dann wieder mal nicht wahr ist?“ Er erhob sich steif, um ihr in die Augen zu sehen, was er allerdings immer noch von unten tun musste, da sie ihn selbst ohne die hohen Absätze schon um zehn Zentimeter überragt hätte, aber davon lies er sich nicht im geringsten beeindrucken, er stieß im überzeugten Ton des Fanatikers hervor: „Es ist unsere Pflicht der Welt die Wahrheit zu zeigen, und schließlich ist es ja mein Geld.“ Talia verdrehte gequält die Augen und seufzte: „Was für ein Wundertier soll dort bitte überhaupt sein? Ein Drache?“ Er runzelte missbilligend die Stirn, „sei nicht albern, es gibt keine Drachen in Schottland, höchstens Seeschlangen.“ „Wie dumm von mir“, ätzte sie. Er ignorierte ihren Tonfall und fuhr belehrend fort: „Auch die findet man nur in den großen Lochs, wie Loch Ness zum Beispiel. In Eden Hill handelt es sich um eine Dryade.“ „Und woher hast du diese Weisheit?“, fragte
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