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Kampf für Freiheit

Kampf für Freiheit

Titel: Kampf für Freiheit
Autoren: Simon Scarrow
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Fell und Zähnen raste der Hund los, um das Wurfgeschoss zu fangen. Dabei rammte er den Mann, der Aristides angreifen wollte, und brachte ihn so zu Fall, dass ihm der Speer aus den Händen glitt. Aristides rollte sich zur Seite, rappelte sich wieder auf und versuchte verzweifelt, so weit wie möglich fortzukommen, ehe der Mann sich wieder erholt hatte.
    Inzwischen hatte sich Titus mit lautem Brüllen ins Gefecht gestürzt. Er drängte den von Thermons anderem Gefährten auf ihn gerichteten Speer mit einer gewaltigen Bewegung zur Seite und schlug dabei dem Angreifer den schweren Messinghandschutz seines Schwertes ins Gesicht. Der fuhr mit dem Kopf zurück und fiel ohnmächtig zu Boden.
    Ehe sich Titus nun Thermon zuwenden konnte, war der Eindringling schon zum Angriff übergegangen. Er stieß sein Schwert geradewegs auf Titus’ Brust zu, doch der Zenturio riss sein eigenes Schwert herum und konnte den Schlag noch rechtzeitig parieren. Die Schwertspitze sauste wenige Zentimeter von seinem Kopf entfernt durch die Luft. Sogleich zog Thermon die Waffe zurück und stieß erneut zu. Diesmal war Titus nicht schnell genug und die Klinge traf ihn am Schwertarm.
    »Ahhh!«, schrie Titus auf und lockerte instinktiv den Griff. Thermon nutzte geschickt seinen Vorteil und schlug Titus mit einem mächtigen Hieb das Schwert aus der Hand.
    Marcus spürte, wie sich Angst und Schrecken wie eine eisige Faust um sein Herz krallten. Er holte tief Luft, rannte blitzschnell aus dem Hauseingang auf den Hof, sprang Thermon von hinten an und schlang die dünnen Arme um den Hals des Mannes.
    »Was, beim Hades?«, knurrte Thermon überrascht. Marcus hielt die Kehle des Soldaten umklammert, so fest er konnte – er stand Todesängste aus, war aber entschlossen, auf keinen Fall loszulassen. Er hörte erregtes Bellen, dann sprang Zerberus vor und hieb seine Zähne in Thermons Schwertarm. Thermon hatte nun nicht nur mit dem Jungen zu kämpfen, der ihn zu erwürgen versuchte, sondern auch mit dem Hund. Er verfluchte beide wütend durch die zusammengebissenen Zähne. Er lockerte seinen Griff, und das Schwert fiel klirrend zu Boden.
    »Braver Junge!«, rief Titus, als er sein Schwert wieder aufhob und auf den Mann zustürmte, der Aristides gegenüberstand.
    »Pass auf!«, rief Thermon warnend.
    Die Aufmerksamkeit seines Gefährten war jedoch noch ganz auf den alten Ziegenhirten gerichtet, und er hatte kaum Zeit, auf diese Warnung zu reagieren, ehe Titus mit dem Schwert seinen Arm traf und bis auf den Knochen hieb. Mit einem schrillen Schmerzensschrei ließ der Mann seinen Speer fallen und hielt den Arm vor der Brust umklammert. Titus kickte Aristides den Speer zu und eilte zu Marcus zurück.
    »Hier, nimm den. Wenn er dich angreift, durchbohre ihn.«
    »Ja, Herr.« Der Ziegenhirt grinste. »Es wird mir ein Vergnügen sein.«
    Titus legte Thermon das Schwert an den Hals. »Lass ihn los, Marcus, und rufe den Hund zurück.«
    Marcus lockerte seinen Griff und ließ sich zu Boden fallen. Sein Herz klopfte wild. Er holte tief Luft und schnippte mit den Fingern. »Zerberus! Aus!«
    Widerwillig ließ der Hund Thermons Arm los, tappte um den Mann herum, knurrte ihn noch einmal an und trottete dann zu Marcus. Der tätschelte ihm stolz den Kopf. »Braver Junge!«
    Thermon rieb sich den Hals mit der Hand. Aus den Bissspuren an seinem anderen Arm troff Blut. Er starrte Titus voller Hass an.
    Titus lächelte. »Ich glaube, du nimmst jetzt besser deine Leute und gehst, um Decimus Bericht zu erstatten. Sag ihm, dass er sein Geld beizeiten bekommen wird. Sag ihm, wenn er versucht, noch mehr Schergen zu schicken, um mich unter Druck zu setzen, dann können die sich auf die gleiche Behandlung gefasst machen, wie ihr sie bekommen habt.«
    Er deutete auf den Mann, der am Boden lag. »Und jetzt sammelt den ein und macht, dass ihr von meinem Land kommt.«
    Thermon und der Mann mit dem verletzten Arm hoben mit einiger Mühe ihren Kameraden hoch. Sie legten seine Arme über die Schultern und schleppten sich zum Tor. Thermon blieb kurz stehen und schaute über die Schulter zurück. »Zenturio, die Sache ist nicht ausgestanden. Ich warne Euch. Ich komme wieder, mit mehr Leuten. Es wird Euch teuer zu stehen kommen, dass Ihr Euch Decimus widersetzt habt.«
    »Pah!« Titus spuckte auf den Boden.
    Dann waren die ungebetenen Gäste wieder fort und man hörte nur noch ihre Stiefel über den Pfad schlurfen.
    Marcus blickte seinen Vater an, dann Aristides. Alle drei atmeten schwer.
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