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Kalter Süden

Kalter Süden

Titel: Kalter Süden
Autoren: Liza Marklund
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Die Meldung stimmt.«
    Er musste sich von der Schnellstraße entfernt haben, denn diesmal war es ganz still im Hintergrund.
    »Aha«, sagte Annika und kramte verbissen weiter. »Haben Sie Informationen über die Familie?«
    »Die gestorben ist?«
    »Ja.« Sie fand einen halbzerfetzten Coupon in der Schlüsseltasche.
    »Wussten Sie, dass es die Familie von Sebastian Söderström war?«
    Sie hätte beinahe »Wer?« gesagt, schnappte aber nur nach Luft.
    »Meinen Sie den Eishockeyspieler?«, fragte sie und ließ die Essensmarke auf den Schreibtisch fallen.
    »Tja, ist wohl zehn Jahre her, dass er aus der NHL ausgeschieden ist. Er wohnt ja schon eine Weile hier unten und betreibt einen Tennisclub. Soweit ich weiß, hat es seine ganze Familie erwischt, einschließlich Schwiegermutter.«
    »Sebastian Söderström ist tot?«, fragte Annika laut und wedelte mit dem Arm, um Berit aufzuhalten, die schon auf dem Weg nach draußen war. »Heißt das, es war eine schwedische Familie, die umgebracht wurde?«
    »Er hatte eine Frau und zwei noch ziemlich kleine Kinder.«
    »Was ist mit Sebastian Söderström?«, fragte Patrik, der plötzlich wie aus dem Nichts neben ihr auftauchte.
    Annika drehte ihm den Rücken zu und steckte den Zeigefinger in ihr freies Ohr.
    »Wie sicher ist diese Information?«, fragte sie.
    »Bombensicher«, antwortete er.
    »Wer kann das bestätigen?«
    »Keine Ahnung, Verehrteste. Aber jetzt wissen Sie’s.«
    Er legte auf, ohne eine Antwort abzuwarten.
    »Was war denn?«, wollte Patrik wissen.
    Berit kam an ihren Platz zurück und stellte die Handtasche wieder auf den Newsdesk.
    »Such doch mal nach Sebastian Söderström auf www.paginasblancas.es«, sagte Annika. Berit loggte sich ein, rief die Seite auf und las laut vor: Las Estrellas de Marbella, Nueva Andalucía.
    Die Nummer war neunstellig und begann mit 952 .
    »Was geht hier vor?«, fragte Patrik und wedelte drängelnd mit den Händen.
    »Warte, muss was nachprüfen«, sagte Annika und wählte die Nummer der Villa in Las Estrellas de Marbella. Nach fünf Klingelsignalen meldete sich eine elektronische Frauenstimme: »Ha llamado a nuevo cinco dos …« . Sie legte auf und wählte die Durchwahl des Pressedienstes des Außenministeriums.
    »Mach dir nicht zu große Hoffnungen«, sagte Berit, die gesehen hatte, welche Nummer sie wählte. »Die sind normalerweise die Letzten, die was wissen.«
    Nach dem Tsunami hatte sich das Personal des Außenministeriums zusammengerissen und war eine Zeitlang beinahe entgegenkommend gewesen, aber mittlerweile hatte man zur selben arroganten Einstellung wie vor der Flutkatastrophe zurückgefunden.
    »Hier ist Annika Bengtzon vom Abendblatt «, sagte sie, als die Presseabteilung des AM sich endlich meldete. »Ich hätte gern die Bestätigung, dass es sich bei der Familie, die heute Nacht bei einem Einbruch mit K.o.-Gas in Las Estrellas de Marbella in Südspanien getötet wurde, um schwedische Staatsbürger handelt.«
    »Eine derartige Meldung liegt uns nicht vor«, entgegnete die Dame schnippisch.
    »Würden Sie so freundlich sein, das zu überprüfen?«, sagte Annika honigsüß und legte auf.
    »Mein Spanisch ist zu schlecht für die spanische Polizei«, sagte Berit.
    »Meins auch«, sagte Annika.
    »Interpol«, schlug Berit vor.
    »Europol«, entgegnete Annika. »Die arbeiten mehr operativ.«
    » WAS IST LOS ?!«, brüllte Patrik.
    Annika zuckte zusammen und sah ihren Koll… äh … Nachrichtenchef erstaunt an.
    »Ich habe eine Quelle, die behauptet, dass es sich bei der toten Familie an der Costa del Sol um Sebastian Söderström, seine Frau, seine Kinder und seine Schwiegermutter handelt.«
    Patrik drehte sich auf dem Absatz um, hielt die Hände an den Mund und brüllte: »Sport!«
    Annika machte drei große Schritte und riss ihn an der Schulter zurück.
    »Halt, stopp«, sagte sie, nachdem er herumgewirbelt war und ihr jetzt wieder Auge in Auge gegenüberstand. »Ich muss das erst bestätigen lassen. Du kannst die Jungs vom Sport nicht mit seinem Nachruf beauftragen, bevor wir wissen, ob das überhaupt stimmt.«
    »Die müssen sofort überall anrufen«, widersprach Patrik.
    »Und was sollen sie sagen? Dass wir glauben, dass er tot ist? Und selbst wenn das stimmt, wissen wir immer noch nicht, ob seine Angehörigen schon informiert worden sind.«
    »Die sind doch alle tot, hast du gesagt.«
    Annika stöhnte.
    »Vielleicht hat er ja Geschwister und Eltern?«
    Sie trat noch einen Schritt näher an ihn heran. So
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