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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut
Autoren: Colin Forbes
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weiterhin geradeaus die Einfahrt entlang, wurde schneller.
    Er erreichte das Ende der Einfahrt, rumpelte die Stufen zu einer Terrasse hinauf, überquerte sie und rammte mit voller Kraft die hölzerne, doppelflügelige Haustür unter einem breiten Vordach.
    Wieder erfolgte eine ohrenbetäubende Detonation. Die Tür verschwand, die Säulen des Vordachs wurden zur Seite geschleudert, und massive Brocken landeten auf dem Rasen, wo einige von ihnen auf Landminen trafen und weitere Explosionen auslösten. Der Weg ins Innere von Cleaver Hall stand weit offen.
    Im obersten Geschoß des Hauses war das Dach schwerfällig aufgeglitten. Gulliver beobachtete die Techniker, wartete darauf, daß sie ihre Signale eingaben.
    Butler, auf der Krone der hinteren Mauer sitzend, hatte staunend zugeschaut, wie sich das Dach öffnete, dann hob er seinen Werfer. Seine erste Granate landete in der weit offenen Höhle, lahmte Gulliver, zerstörte zwei Satellitenschüsseln.
    Hinter ihm stieg Walvis lautlos die ausklappbare Treppe und anschließend in aller Eile die Stufen zum Erdgeschoß hinunter, während das Gebäude unter immer neuen Granateinschlägen oben erbebte.
    Er erreichte sein Arbeitszimmer, eilte hinein und schloß die Tür ab. Das Arbeitszimmer lag im hinteren Teil des Hauses, der sich dem reetgedeckten Cottage am nächsten befand.
    Walvis holte einen Schlüssel hervor, schob ihn in ein fast unsichtbares Loch in der Täfelung, drehte ihn und drückte gegen das Paneel, das sich wie eine Tür öffnete. Er streckte die Hand aus, schaltete eine Lampe ein, stieg die ersten beiden Stufen einer Treppe hinunter, drehte sich um und schloß die Paneeltür hinter sich ab.
    Mit Hilfe einer Taschenlampe, die er eine Weile zuvor eingesteckt hatte, suchte er sich seinen Weg über die abgetretenen Pflastersteine des vor wer weiß wie vielen Jahrzehnten angelegten Tunnels. Er fühlte sich wohler, als er eine Kreidemarkierung passierte, die er bei einem früheren Besuch an einer der tropfnassen Wände angebracht hatte. Sie zeigte ihm an, daß er sich außerhalb der Cleaver Hall umgebenden Mauer befand und bald eine Treppe erreichen würde, die zu einer Geheimtür in dem reetgedeckten Cottage führte.
    In dem geöffneten Dach war eine zweite Granate gelandet. Sie schlug dicht neben Gullivers Füßen ein, und seine Überreste landeten an den Wänden. Weitere Granaten trafen das Innere, Feuer brach aus, alle Instrumente wurden zerstört. Auf dem Boden lagen, grotesk verzerrt, die Leichen der Techniker.
    Immer noch auf der Mauer sitzend, beobachtete Butler, wie ein rotes Glühen sichtbar wurde und dann Flammen aus dem offenen Dach herausschlugen. Er schoß zwei weitere Granaten ab, ebenso Nield.
    »Nur sicherheitshalber«, sagte Butler zu sich selbst.
    Das Dach wurde zum Glutofen, in dem alles brannte. Kein Signal war gesendet worden. Die zweite Granate, die Butler abgefeuert hatte, fiel direkt durch die Treppenöffnung in das darunterliegende Geschoß. Das Gebäude begann auch unterhalb des Daches zu brennen, wo die Flammen in den getäfelten Räumen reiche Nahrung fanden und sich mit rasender Schnelligkeit ausbreiteten. Nields zweite Granate beschrieb einen Bogen, fiel durch die Öffnung und über das Geländer und explodierte erst, als sie das Erdgeschoß erreicht hatte. Flammen schlugen die breite Treppe hinauf und vereinigten sich rasch mit dem Brand in den oberen Stockwerken. Das ganze Gebäude brannte lichterloh.
    Die Verteidiger begannen, durch die zerschmetterte Haustür ins Freie zu flüchten, wobei sie den weißglühenden Überresten des Landrovers auswichen. Einige rannten die Einfahrt entlang, warfen ihre Waffen weg, hoben die Hände in die Luft.
    Andere gerieten in Panik und rannten auf den Rasen.
    Landminen explodierten, und aus den in Panik geratenen Männern wurden sehr tote Männer. Zwei von ihnen, die sich unter ihre flüchtenden Kameraden gemischt hatten, trugen Seile mit Wurfankern bei sich. Ihre automatischen Waffen hatten sie sich über die Schulter gehängt.
    Wesentlich entschlossener als ihre Kameraden näherten sie sich dem zerschmetterten Tor zur Straße und schlichen auf einem schmalen Grasstreifen, von dem sie wußten, daß er nicht vermint war. In der Deckung der Mauer stehend, warfen sie die mit Gummi umkleideten Wurfanker hoch, vergewisserten sich, daß sie lautlos auf der Mauerkrone Halt gefunden hatten, kletterten an den Tauen hoch, erreichten die Mauerkrone und schauten darüber hinweg.
    Unter ihnen stand Newman,
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